Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Physical Lab Minima


Maximal, minimal

Lautsprecherbausätze Physical Lab Minima im Test, Bild 1
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Wohnraumfreundlich, leicht integrierbar und dabei extrem gut klingend – was klingt wie die Quadratur des Kreises beim Laustprecherbau, ist doch möglich

Wenn Sie die „Minima“ von Nico Germanos ein bisschen an ein anderes Projekt erinnert, das wir vor kurzer Zeit vorgestellt haben, dann liegen Sie völlig richtig – aber lassen wir den Konstrukteur hier ruhig selbst zu Wort kommen: „Die Idee der Minima entstand aus einem Gespräch heraus mit zwei befreundeten Hobbyisten Markus Kluge und Michael Märkl aus München. Das Ziel war ein sehr kleiner und hübscher Standlautsprecher mit hohem WAF Faktor, der aber dennoch potent spielt und klanglich keine Wünsche offen lässt.“  

Technik


„Die Wahl der Chassis fiel auf ScanSpeak. Die ausgesuchten Chassis bieten eine extrem gute Performance. Der 22W4851T00 leistet hier perfekte Arbeit und bietet mit seinem sehr linearem langhubigen Antrieb verblüffend viel Dynamik und Tiefgang, so dass auch kein Subwoofer nötig ist.

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Der Mitteltöner 12MU/4731T00 ist meiner Meinung nach mit der Beste seiner Art.“ Das aus der Illuminator-Serie stammende Chassis hat die charakteristische „Blume“ auf Konus und Staubschutzkalotte und überzeugt durch einen quasi fehlerfreien Frequenzgang bis über drei Kilohertz. Die Parameter würden rein theoretisch sogar einen Bassreflexeinsatz ermöglichen, sind aber tatsächlich daraufhin optimiert, in extrem kleinen Gehäusen um 1 Liter den Schalldruck um 100 Hertz noch etwas zu stützen, und somit eine tiefe Ankopplung an den Tieftöner zu ermöglichen. „Über den Berylliumhochtöner Scan- Speak D3004/604010 muss man auch nicht viel sagen. Die Auflösung und das Rundstrahlverhalten sind sehr gut.“ Trotz der extrem kleinen Bauform handelt es sich hier um eine ausgewachsene Kalotte mit 26 Millimetern Durchmesser und einem über die Bautiefe realisierten Koppelvolumen, das die Resonanzfrequenz auf atemberaubende 450 Hertz senkt, so dass auch dieser optisch kleine Hochtöner extrem breitbandig einsetzbar ist.  

Gehäuse


„Da kleine Standlautsprecher meistens direkt an der Wand betrieben werden, fiel die Wahl auf ein sehr tief abgestimmtes geschlossenes Gehäuse mit Seitenbass. Das ist zwar aufwändiger zu entwickeln, da Seitenbässe auch unter 100Hz meist nicht omnidirektional arbeiten, aber so lassen sich sehr schlanke Lautsprechersilhouetten realisieren. Durch die kleine Frontplatte lässt sich der Hochtöner sehr nah am Mitteltöner einbauen was wiederum das vertikale Abstrahlverhalten verbessert. Ansonsten ist das Gehäuse wirklich schlicht gehalten, außer der separaten Kammer für den Mitteltöner gibt es keinerlei Finessen.  

Frequenzweiche


Die Werte der Frequenzweiche werden hier zum Schutz des exklusiv bei Physical Lab erhältlichen Bausatzes nicht veröffentlicht. Wie wir Nico Germanos kennen, hat er sich bei der Entwicklung alle nötige Zeit genommen und die Minima perfektioniert. Dies zeigt sich auch am Prinzipschaltbild der Weiche, wo wir einen Saugkreis zur Impedanzlinearisierung des Tieftöners sehen und davor ein Filter dritter Ordnung. Zur optimalen Bassausbeute gibt es einen großen Hochpasskondensator vor dem Treiber. Ausgesprochen raffiniert ist die Filterung des Mitteltöners, bei dem der Hochpass dritter Ordnung und der Tiefpass zweiter Ordnung ineinander verschränkt sind. Zur Optimierung des Frequenzgangs wurde hier auch der Vorwiderstand auf zwei Widerstände vor und hinter dem Filter aufgeteilt. Der Hochtöner hat einen korrigierenden Saugkreis bekommen, dazu ein Hochpassfilter zweiter Ordnung und einen Vorwiderstand. Resultat ist eine Box mit den tiefen Trennfrequenzen 200 und 1500 Hertz.
 

Lautsprecherbausätze Physical Lab Minima im Test, Bild 10
Textdiagramm: Zweige

Durch die große Anzahl und Baugröße der Bauteile steigt der Preis für die High- End-Weichenvariante der Box von 1490 auf etwa 2200 Euro – dafür gibt es dann aber immerhin eine auf Platine vorgefertigte Weiche von Physical Lab.  

Messwerte


„Es ist schon sehr erstaunlich wie potent dieser sehr kleine Lautsprecher spielt. Auf Achse mag die kleine Senke auffallen, die durch konstruktive Interferenz mit den scharfen Kanten entsteht. Bereits ab 5° außerhalb der Achse verschwindet diese Senke und bereits ab 10° ist sie verschwunden. Es wäre kein Problem gewesen die Senke aufzufüllen, allerdings ergäben sich dann unter allen Winkeln extreme Erhöhungen die das Abstrahlverhalten signifikant verschlechtern.“ Der Frequenzgang der Box ist tatsächlich extrem breitbandig, ausgewogen und mit einem sehr gleichmäßigen Rundstrahlverhalten. Wir haben uns hier einmal das Richtungsdiagramm vom Entwickler ausgeborgt:

Lautsprecherbausätze Physical Lab Minima im Test, Bild 11
Textdiagramm: Zusatzdiagramm

Der Wirkungsgrad ist erwartungsgemäß nicht riesig: Gerade einmal 79 dB / 2,83 V stehen hier zu Buche – dennoch geht die Belastbarkeit der Box in Ordnung – auch bei 95 Dezibel notieren wir nur einen leichten K2-Anstieg, aber keine Ausreißer über den gesamten gemessenen Bereich. Der Impedanzverlauf ist etwas unkonventionell, aber üblich für eine Box mit integriertem Subwoofer  


Klang


Jawoll, das geht doch einmal tief runter! Von allen in dieser Ausgabe präsentierten hat „das schmalste Hemd“ den tiefsten Bass. Und das mach bei der richtigen Musikrichtung schon Spaß, wenn elektronische Klangerzeuger mal mit vollem Pegel hörbar werden. Und bei allen anderen Musikrichtungen erfreut die Minima mit perfekter Neutralität, einer sensationell guten räumlichen Abbildung und der extrem charmanten und trotzdem fein aufgelösten Hochtonwiedergabe der Beryllium-Kalotte. Dynamisch geht trotz der kleinen Chassis auf der Front doch einiges – die Bassunterstützung hebt das Ganze auf ein ganz anders Niveau. Edle Chassis von einem erfahrenen Hersteller haben schon ihre eigene Magie und wenn sie in die Hände eines ebenso erfahrenen Entwicklers geraten, dann kommt eben auch etwas richtig Gutes dabei heraus.   

Aufbauanleitung


Der Aufbau beginnt auf einer der Seitenwände, auf der die Schallwand, Deckel, Boden, Teiler und die Rückseite aufgeklebt werden. Dann wird die zweite Seite aufgeklebt, die Chassis eingefräst und alle Locher gebohrt und gesagt. Danach werden Weicher und Chassis montiert.   

Holzliste


2 x 80 x 14 cm / 45°, 45° Schallwand
2 x 80 x 35 cm / 45°, 45° Seitenwände
2 x 35 x 14 cm / 45°, 45° Deckel, Boden
1 x 21 x 10,2 cm Teiler
1 x 10,2 x 10,2 cm Teiler  



Zubehör pro Box


 Dammmaterial
 Polklemmen
 Schrauben
 Schaumstoffdichtstreifen für das Chassis
 Kabel 2 x 2,5 mm2


Lieferant: Physical Lab

Fazit

Die Minima von Physical Lab definiert die Balance zwischen Klang und Kompaktheit ganz neu – herausragend!

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Physical Lab Minima

Preis: um 1490 Euro

8/2023

Die Minima von Physical Lab definiert die Balance zwischen Klang und Kompaktheit ganz neu – herausragend!

Physical Lab Minima

8/2023

Physical Lab Minima
HIGH-END-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Scan Speak 
Vertrieb: Physical Lab, Senden 
Internet www.physical-lab.de 
Konstruktion: Nico Germanos 
Funktionsprinzip: Geschlossen 
Bestückung: 1x ScanSpeak D3004/604010 1x ScanSpeak 12MU/4731T00 1x ScanSpeak 22W4851T00 
Nennimpedanz (in Ohm): 4 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 79 dB 
B x H x T (in cm) 80 x 14 x 35 cm 
Kosten pro Stück: ca. 1.490 Euro + Gehäuse ca. 2.220 Euro + Gehäuse 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 18.08.2023, 09:55 Uhr
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