Kategorie: Schallplatte

Musikrezension: Gustav Mahler · Bernstein conducts Mahler - New York Philharmonic Orchestra, London Symphony, Orchestra Leonard Bernstein (Sony Music)


Gustav Mahler · Bernstein conducts Mahler - New York Philharmonic Orchestra, London Symphony, Orchestra Leonard Bernstein

Schallplatte Gustav Mahler · Bernstein conducts Mahler - New York Philharmonic Orchestra, London Symphony, Orchestra Leonard Bernstein (Sony Music) im Test, Bild 1
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Man mag es aus heutiger Sicht fast für unglaublich halten, aber Gustav Mahler hat Ende der 50er-, Anfang der 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts im Klassikbetrieb kaum eine Rolle gespielt. Vielleicht war er den einen zu komplex und verschroben, den anderen dann wiederum nicht radikal-modern genug. Einem großen Dirigenten gebührt jedenfalls die Ehre, den großen Komponisten wiederentdeckt zu haben: Leonard Bernstein. Er hat immer wieder die sinfonischen Werke Gustav Mahlers auf die Bühnen der Welt gebracht und sie so einem breiteren Publikum wieder näher gebracht. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Mahler zum Repertoire gehört und ein Mahler-Zyklus wie der von Inbal ist fast schon Pflicht in jeder ernsthaften Klassiksammlung. Aber eben nicht so vor 50 Jahren. Bernstein selbst hat übrigens die vorliegende Sammlung selbst niemals als Zyklus aufgefasst, also ein Projekt, das er über einen knappen Zeitraum angelegt hätte und mit einem Orchester aufnehmen wollte.

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Die letzte Platte mit der achten Symphonie ist dann auch mit dem London Symphony Orchestra aufgenommen. Man liest nun sehr oft, dass die Faszination, die auch heute noch von Bernsteins Mahler-Interpretationen ausgeht, aus der Ähnlichkeit der beiden Persönlichkeiten hervorgegangen ist, dass Bernstein kongenial das Innerste Mahlers aus seinem Werk ins Rampenlicht gestellt hat. Heutzutage darf man das gerne etwas anders sehen: Zum einen ist die Interpretation eines Werks aus der Person des Erschaffers nur eine der zahlreichen Möglichkeiten, zum anderen gibt es zwischen Mahler und Bernstein durchaus Unterschiede: Introvertiertheit auf der einen Seite, der Drang in die Öffentlichkeit auf der anderen. Und das findet sich eben auch in den Interpretationen teilweise wieder: Ganz stark in den emotionalen Phasen, in den Gefühlseruptionen einer Auferstehungssymphonie beispielsweise. Mahler hat aber auch immer wieder lange Passagen, in denen er vor allem mit technischer Eleganz brilliert und die Form über den Inhalt stellt. Und hier finde ich, dass es inzwischen bessere und schlüssigere Lösungen gibt, was die Interpretation angeht. Aber natürlich – Ehre wem Ehre gebührt –, den Titel des ersten Komplettaufnahme, wenn auch in Etappen, kann Bernstein keiner nehmen und der Faszination dieser Aufnahmen kann man sich als fühlender Mensch definitiv nicht entziehen. In Sachen Klang ist die Neuauflage nicht allzu sehr verbogen worden, wenn überhaupt. Das liegt vor allem daran, dass die Tontechniker in der Sechzigern sehr wohl wussten, was sie tun. Die achte Symphonie – die einzige mit dem London Symphony Orchestra – klingt doch etwas anders als die restlichen Platten; dennoch trägt sie die Handschrift des Dirigenten wie alle anderen.

Fazit

Nach wie vor der emotionalste Mahler-Zyklus, den man kaufen kann

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12/2017
 
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