Gerry Mulligan Quartet featuring Chet Baker – S/T

Kaum ein Instrument ist im Jazz so eng mit einem Musiker verbunden, wie das Baritonsaxofon zu Gerry Mulligan. Er ist zwar nicht der einzige, der es solistisch so präsent eingesetzt hat, aber zu Weltruf ist außer ihm niemand gekommen. Zusammen mit seinem damaligen Weggefährten Chet Baker an der Trompete spielte er in den Jahren 1952 und 53 in seinem unterschiedlich besetzten Quartett (entweder waren es Carson Smith am Bass und Larry Bunker am Schlagzeug oder Bob Whitlock am Bass und Chico Hamilton am Schlagzeug) drei 10“-LPs für Pacific Jazz ein, von denen 1955 insgesamt zwölf Stücke ausgewählt wurden, um sie auf dieser Zusammenstellung zu versammeln. Diese wurde in der Vergangenheit immer wieder neu aufgelegt und ist nun, ganz dem aktuellen Trend folgend, neben einer schwarzen auch in drei unterschiedlichen roten Versionen erhältlich. Als Rezensions- Exemplar liegt die hellrot-weiß gesprenkelte Ausgabe vor (limitiert auf 400 Exemplare), der man einen sehr dynamischen Klang bescheinigen kann. Neben der für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen Tatsache, dass das Quartett ohne ein Piano auskommt, fällt auch die melodische Schlichtheit auf, die die Musik sehr Eingängig macht, anderseits aber nicht auf Anspruch verzichtet. Wer sich davon überzeugen möchte, sollte exemplarisch „Makin’ Whopee“ anspielen, auf denen es exakt aufeinander abgestimmte Bläser gibt, bevor Gerry Mulligan mit seinem ausladenden Baritonsaxofon und Chet Baker mit seiner asketisch klingenden Trompete auseinandergehen, sehr sparsam begleitet von Bass und Schlagzeug. Diese Art von Jazz kam damals insbesondere bei der jungen Generation sehr gut an und sorgte dafür, dass sich die beiden Bläser eine Anhängerschaft aufbauen konnte, die sie jahrzehntelang durch ihre Karriere getragen hat.

Fazit