Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEs gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Kadavar – For the Dead Travel Fast (Nuclear Blast)
Kadavar – For the Dead Travel Fast
Sie sind fleißig, das muss man neidlos anerkennen: Die drei Herren aus Berlin touren den größten Teil des Jahres rund um den Globus und spielen jeden Gig vom großen Festival bis zur Kneipe um die Ecke. Da wundert es schon fast, dass da noch Zeit für die Produktion neuen Materials bleibt – und vor allem dann, wenn es so gehaltvoll wie das auf „For the Dead Travel Fast“ ist. Ließen sich Kadavar vor Jahren noch in die sattsam besetzte Retrorock-Schublade sperren, so muss man mittlerweile anerkennen: Lupus, Tiger und Dragen machen ihr eigenes Ding. Klar, da steckt im Kern immer noch ganz viel Black Sabbath drin, aber da ist mittlerweile viel mehr: Es gibt epische Songstukturen, die sich zur Vertonung von Spaghettiwestern bestens eignen würden. Fronter Lupus hat seine stimmlichen Fähigkeiten eindeutig weiterentwickelt, dass er mit einer SG bestens umzugehen weiß, ist ja schon länger bekannt. Auf dem neuen Longplayer findet sich gar gelungen Balladeskes wie „Saturnales“, aber natürlich auch ganz dicke zu durchbohrende Bretter wie die Vorabsingle „The Devil‘s Master“. Die wabernd-psychedelische Achterbahnfahrt hat ein paar großartig eingängige Riffs parat und könnte gut das Highlight des Albums sein, wenn da nicht der ausufernde Achtminüter „Long Forgotten Song“ wäre, der mal melodiös-melancholisch, mal derb-krachend in absolut stadiontauglicher Manier demnächst garantiert den einen oder anderen Gig der Herren da draußen beenden wird. Was den Sound angeht, kann ich nach dem diesbezüglich enttäuschenden Vorgänger „Rough Times“ Entwarnung geben. Das hier, das prügelt ziemlich gut, es hat eine angemessene Schwere und Dunkelheit und tönt im besten Sinne fett. Nix zu meckern gibt‘s auch an der Scheibe selbst.
Fazit
Progressiver Retrorock – ja, das geht!Kategorie: Schallplatte
Produkt: Kadavar – For the Dead Travel Fast (Nuclear Blast)
144-612
ArtPhönix Vinyl |