Musikrezension: Mark Knopfler – Privateering (Mercury Records)
Mark Knopfler – Privateering

Es geht los wie auf den letzten Alben vorgemacht: „Redbud Tree“ und „Haul Away“ zelebrieren entspanntes Songwriting, englische Musiktraditionen und die typische wehmütig klagende Mark-Knopfler-Gitarre. Dann die Überraschung: „Don´t Forget Your Hat“ - ein waschechter Blues mit dreckigen Riffs, Bluesharp und mehr Groove als auf den letzten drei Soloalben des Altmeisters zusammen. Aufs Altenteil hat er sich also noch nicht zurückgezogen, der Mann, der unter den Altmeistern vielleicht am erfolgreichsten seine Mitte gefunden hat. Bei „Privateering“ klingt dann das großartige „The Man´s too Strong“ von „Brothers in Arms“ durch – Mark Knopfler steht zu seiner Vergangenheit, wenn er auch den Song erst mal alleine nur mit Gesang und Steel Guitar durchzieht – bis stampfend die Band einsteigt. Dann wird es wieder wehmütiger – symptomatisch für dieses Album, das mit einer größeren stilistischen und dynamischen Bandbreite operiert als die Vorgänger und dennoch in sich geschlossen wirkt, wozu natürlich Knopflers markanter Gesang und sein unverwechselbares Gitarrenspiel beitragen. In Sachen Klangqualität ist das Doppelalbum ebenfalls nicht von Pappe: Der Sound ist satt, dennoch nicht totkomprimiert, obwohl man bei manchen Songs noch etwas filigraner hätte arbeiten können. Leider hat die erste Seite frisch aus der Hülle schon etwas geknistert.
Fazit
Tolles Album, das einen gereiften Künstler in seiner ganzen Souveränität und Kreativität zeigt.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Mark Knopfler – Privateering (Mercury Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |

Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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