Musikrezension: Pothead – Pottersville (JRV)
Pothead – Pottersville
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Zu Beginn bin ich etwas irritiert. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Opener „C’mon“ nun tatsächlich tief im Funk-Terrain fischt oder ob’s doch eher Blues nach ZZ-Top Manier ist. Track zwei, „Can Go“ bringt diesbezüglich keine Klarheit, zeigt aber schon mal, dass hier ganz besonderer Stoff auf dem Plattenteller liegt. Danach wird’s einfacher und nähert sich dem an, was die Berliner Band mit den beiden aus Seattle stammenden Protagonisten Brad und Jeff Dope zumindest semi-berühmt gemacht hat. „Pottersville“ ist bereits Album Nummer siebzehn und eine hoch spannende, nicht so ganz ernst gemeinte Mischung aus allem Möglichen. „Love in a Way“ ist der meiner Meinung nach leicht fehlgeschlagene Versuch einer Ballade, und leider ist es nicht der letzte: „Brunhilda“ geht als Komposition genauso wenig wie als Vorname. Dazwischen gibt’s zu Beginn der zweiten Seite zum Glück „Atomic“, eine Midtempo-Nummer mit ein paar erfreulichen Stoner-Anleihen. So zieht sich denn ein durchaus nennenswertes Maß an Abwechslung durch die dreizehn Titel, und man muss das Ding ganz eindeutig mehrmals hören, um sich so etwas wie eine Meinung zu bilden. Bis jetzt jedenfalls find ich’s irgendwie gut. In Sachen Sound gibt’s nichts zu meckern. Gewiss, das ist ein Rockalbum, aber da’s nicht allzu heftig zur Sache geht, bleiben Durchsicht und Auflösung erhalten. Sowohl im Bass als auch ganz oben herrscht ein gewisses Maß an Zurückhaltung, aber das geht in Ordnung. Die Platte selbst ist zumindest fast 180 Gramm schwer und weitgehend gut gefertigt. Ein bisschen weniger Dreck und Pressrückstände fände ich bei einer neuen LP ganz hübsch, aber ich hab ne Waschmaschine. Auf dem Innencover gibt’s Texte, außerdem liegen drei ganz spezielle „Banknoten“ bei.
Fazit
Leicht kopflastige Rockmusik der originelleren Sorte.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Pothead – Pottersville (JRV)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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