Musikrezension: Blues Company – United Nations of Blues (Inakustik)

Wer kann sich noch an den audiophilen Sampler Test Tracks von TAG McLaren Audio erinnern? Darauf befand sich der bis zum akustischen Erbrechen auf diversen Messen genudelte Track „Red Blood“ von einer Band namens Blues Company. Der Titel klang in der Tat vorzüglich, auch wenn er ein wenig am Stockfi sch-Syndrom litt: Viel (Tief)Bass, viel Hochton, relativ wenig Substanz in den Mitten. Das gaukelt Sauberkeit und Frische vor, auf lange Sicht klingt es jedoch meist etwas steril. Diese Klippe umschifft das neue Album der Blues Company zum Glück weitestgehend. Okay, einen „britischen“ Sound gibt es auch auf diesem Live-Mitschnitt nicht: untenrum schiebt es gehörig, und in Sachen Hochtontransparenz gibt’s ebenfalls genug. Jedoch füllt der Toningenieur den Raum dazwischen geschickt und auf natürliche Art aus, so dass der ungemein direkte Klang der Aufnahme nicht nervig wird. In Sachen (artifizieller) Tiefenstaffelung hält sich die Bühne zurück, alles passiert am vorderen Rand, dafür umso dynamischer, explosiver, anmachender. Überhaupt will diese Scheibe vor allem eins: Spaß. Spaß bringen, Spaß machen, und dass die Band um den Chef des Osnabrücker Ensembles, Tosho Todorovic, eben diesen zu Hauf hatte, ist vollkommen klar. Die Band tritt hier in XXL-Besetzung an, mit neun statt vier Musikern und Musikerinnen, und zu hören gibt es altbekanntes, aber auch neue Stücke. Aufgenommen wurde das Ganze auf dem 2022er Lahnsteiner Bluesfestival – ein bekanntes Pflaster für die Company, schließlich gewann man hier 2010 den Festivalpreis „Blues Louis“. Saubere Pressung auf doppeltem 180-Gramm-Vinyl.

Fazit