Genre: Prog Metal

Sie sind aus der deutschen Progressive-Szene kaum mehr wegzudenken, und das zu Recht: Subsignal wurde 2007 von den Sieges Even-Mitgliedern Markus Steffen und Arno Menses zunächst als Nebenprojekt gegründet, doch nach der Auflösung von Sieges Even diente Subsignal beiden als Hauptband. Subsignal stehen im Dunstkreis der Genre- Giganten RWPL und werden seit 2017 auf dem Label Gentle Art of Music vertrieben, das die beiden RWPL-Köpfe Kalle Wallner und Yogi Lang betreiben. „A Poetry of Rain“ ist das sechste reguläre Full-Length-Album der Band und das erste seit dem grandiosen 2018er Vorgänger „La Muerte“ – dazwischen gibt es ein Live-Album und, etwas gewagt nach nur fünf Alben, ein Best-of-Album. Wie dem auch sei, die Jungs schaffen es, mit „A Poetry of Rain“ ebenso grandios weiterzumachen. Vom schönen, wenn auch etwas belanglosen Akustikgitarrengeplänkel des Intros und Titeltracks abgesehen servieren die Südhessen melodische und druckvolle Songs ohne jeglichen Langeweile-Faktor. Klar erkennt man an allen Ecken und Enden die Handschrift der „alten Recken“, und die absolute musikalische Innovation findet sich hier nicht – doch wen stört das, wenn die Hausmannskost so gut abgeschmeckt ist, dass sie wirklich jedem, der dem Genre zugeneigt ist, hervorragend munden dürfte? Egal ob es richtig rockt („The Art of Giving in“) oder atmosphärisch-gefühlig klingt („Marigold“, was für ein wunderbarer Refrain!) oder in meinem persönlichen Album-Highlight „Sliver (The Sheltered Garden)“, das Niveau liegt hoch bis sehr hoch. Die Stimmung des Albums ist einzigartig – ruhig, intim, etwas melancholisch, selbst in den rockigeren Momenten. Und die Produktion von Yogi Lang ist kristallklar und druckvoll geraten.

Fazit