Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Symphonie Nr. 6 „Pastorale“ (Deutsche Grammophon, Pro-Ject)
Komponist: Ludwig van Beethoven, Interpret: Wiener Philharmoniker, Karl Böhm
Etwas irritierend wirkt zunächst der im Klappcover innen abgebildete „Waschzettel“ des Masterbands. Hier gibt es viele Hinweise auf digitale Überspielungen und Mastering, so dass man als Freund des rein Analogen schon echte Bedenken bekommen kann. Andererseits: Wenn es eben gar nicht anders geht, sollte einem eine besondere Aufnahme, wenn sie denn „gerettet“ werden kann, doch mehr wert sein, als Details des Übertragungsprozesses bis hin zur fertigen Schallplatte. Offen gestanden. Auch ich höre ab und an mal eine CD! Nach diesem schockierenden Geständnis die Entwarnung: Das von Pro-Ject begleitete Remastering dieser Aufnahme aus dem Jahr 1961 ist rein analog von den Originalbändern erfolgt. Klanglich kann man dabei schon feststellen, dass die Produktion ein paar Jahrzehnte zurückliegt, aber in Sachen Abbildungsgenauigkeit und Lebendigkeit ist man hier absolut auf der Höhe der Zeit.
Die Interpretation der Pastorale von Karl Böhm ist auch heute noch ohne Einschränkungen gültig. Natürlich gibt sich der damals schon sehr erfahrene Dirigent keinen Experimenten hin und dirigiert in Sachen Tempi sehr konservativ. Und genau das ist die Grundlage dafür, dass das Naturempfinden, das wohl keinen Komponisten vor und nach dieser Symphonie so gelungen ist wie Beethoven bei der Pastorale, so eindringlich und völlig selbstverständlich beim Hörer ankommt. Die Kunst, dabei den inneren Wert der musikalischen Eleganz genauso hochzuhalten wie den lebensechten Eindruck des Dargestellten, ist nicht hoch genug einzuschätzen – das hat Beethoven den expressiveren Romantikern klar voraus, wenn es dort oft auch spektakulärer zugeht. Aber wie es eben die Definition der Klassik sagt: Der Höhepunkt des Kunstschaffens ist die perfekte Einheit von Form und Inhalt. Die Wiener Philharmoniker im Musikvereinssaal sind ohnehin eine absolute Macht: Wohl kein anderes Orchester geht mit dem ihm eigenen Saal eine so glückliche Symbiose ein, wie der erlauchte Klangkörper, den Karl Böhm leitet. Böhm hat die Balance seines Orchesters perfekt im Griff, sodass sogar bei den höheren Tempi immer perfekte Disziplin und Durchhörbarkeit herrscht.Fazit
Diese zeitlose Interpretation der sechsten Symphonie Beethovens ist nach wie vor ein Meilenstein und unbedingt für jede Klassiksammlung zu empfehlen.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Symphonie Nr. 6 „Pastorale“ (Deutsche Grammophon, Pro-Ject)
144-612
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