Kategorie: Lautsprecherbausätze

Offene Schallwand mit Einbau-Koax von Quadral


Der All-Inclusive- Cheap-Trick

Lautsprecherbausätze Quadral Cheap Trick 329 im Test, Bild 1
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Ein Cheap Trick, nicht so sehr im Wortsinne, denn das verwendete Chassis kostet schon ein bisschen Geld – dafür braucht man aber für den Aufbau nur noch ein Brett und eine Stichsäge, das war´s.

Möglich macht diese All-inclusive- Lösung ein Einbauchassis namens Quadral Install 7. Sie haben richtig gelesen: Das Chassis stammt vom deutschen Traditionshersteller Quadral mit seinem ganzen Know How.  

Technik


Eigentlich ist das Chassis vor allem für den Deckeneinbau gedacht, wo es in vorgefertigten Ausschnitten in Trockenbau- oder Holzplatten sitzt. Das Chassis muss nur in ein passend gesägtes oder gefrästes Loch eingesetzt werden, danach bringen sich die Kunststoff- Halteklemmen beim ersten Dreh an den vorne liegenden Schraubköpfen in Position und werden durch Weiterdrehen dann stramm fixiert – das hält bombenfest in bis zu 36 Millimeter starkem Material.

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Das Chassis selber ist ein Koaxial-Lautsprecher, wie er im anspruchsvolleren Einbaubereich gerne verwendet wird, weil er gegenüber den günstigeren Breitbandlautsprechern auch im Hochtonbereich breiter abstrahlt. Mit dem Know- How von Quadral hat man es geschafft, den Hochtöner wirklich im Zentrum des Tieftontreibers zu positionieren, so dass eine maximal homogene Abstrahlung entsteht, die der eines wirklich guten Hifi -Lautsprechers in nichts nachsteht. Die Typenbezeichnung des Install-Laustprechers entspricht dem nominellen Durchmesser in Zoll, umgerechnet sind dies also 18 Zentimeter. Der Install 7 hat einen 178 Millimeter durchmessende Konusmembran aus kohlefaserverstärktem Polypropylen, in deren Mitte eine 28-Millimeter-Gewebekalotte sitzt. Der Rand des Chassis läuft in einem akustisch optimierten breiten Kunststoffring aus, der mit der Einbauöffnung abschließt. Hinten auf dem Korb montiert sitzt bereits die fertig montierte Frequenzweiche, so dass der Lautsprecher nur noch an einen Verstärker angeschlossen werden muss und damit spielfertig ist. Von den Parametern des Treiber her können beide Lautsprecher problemlos nach hinten offen betrieben werden. Der Install 7 strahlt bis unter 50 Hertz in der Schallwand noch mit gutem Pegel Schall ab und hat einen mehr als ordentlichen Wirkungsgrad – knapp 90 Dezibel mit einer leichten Betonung im Oberbassbereich. Der Install 7 überträgt nach oben hin bis 20 Kilohertz. Beachtlich ist das lineare Verhalten unter Winkeln und die recht gute Belastbarkeit. Da der Impedanzverlauf konstant über 6 Ohm liegt, kann der Treiber auch mit relativ kleinen Verstärkern gut betrieben werden – der Wirkungsgrad gibt es allemal her.  

Gehäuse


Ganz einfach: Brett, außermittig befestigter Treiber, dazu quasi als Finesse zwei angeschrägte Flügel und zwei geschlitzte Leisten als Träger, die die niedrige Schallwand leicht nach hinten neigen.  

Frequenzweiche


Wie schön: Hier muss ich mal nichts machen – das Quadral- Chassis bringt seine eigene Frequenzweiche schon mit. Die Bauteile sind um den Magneten herum gruppiert. Natürlich darf man bei einer solchen platzsparenden Gesamtlösung keine Spulenboliden mit riesigen Leiterquerschnitten erwarten, aber die Bauteilequalität ist ordentlich. Tief- und Hochpassfilter sind jeweils in der 12-dB-Variante ausgeführt, dazu gibt es einen Spannungsteiler vor dem Hochtöner.  

Messungen


Das Wasserfalldiagramm zeigt im Mitteltonbereich ein paar Nachschwinger, die sich aus dem offenen Prinzip ergeben. Der Frequenzgang ist bis auf die leichte Betonung eben dieses Bereichs ausgewogen und breitbandig. Im Bassbereich tut sich natürlich im Freifeld nicht allzu viel, deswegen habe ich noch eine zweite Messung in Bodennähe gemacht, bei der sich die untere Grenzfrequenz schon um 40-50 Hertz nach unten verschiebt. Mit entsprechender Nutzung weiterer Grenzflächen ist somit ein Fullrange-Betrieb drin. Der Impedanzverlauf ist identisch mit der Einzelchassismessung. Beim Klirr muss man dem Tieftöner zugestehen, dass er bei 95 Dezibel seine Hubgrenzen definitiv erreicht hat.  

Hörtest


Mit ein bisschen Rückwand-Unterstützung ist tatsächlich so etwas wie Bass drin, wenn auch natürlich nicht heimkinotauglich.

Lautsprecherbausätze Quadral Cheap Trick 329 im Test, Bild 4
Mit der langen Erfahrung aus zahlreichen Fertigboxen hat Quadral einen sehr kompetenten Einbau-Koax geschaffen
Der Tieftonbereich hat aber diese typische Dipolqualität des schwer beschreibbaren „Einfach-da-seins“ – er ist einfach aus dem Raum heraus vorhanden. Ein bisschen erinnert mich der CT329 an die legendäre K+T „Twentyfive“ – die hatte sogar noch weniger Tiefton, konnte aber durch ihre offene und elegante Wiedergabe trotzdem absolut faszinieren. Und das tut auch der Quadral Install 7 in der Schallwand: Das hat eine Musikalität und Offenheit, die man sonst so nicht bekommt. Und wenn es dann doch ein bisschen mehr in Sachen Bass sein darf: Die Kombination mit einem Subwoofer, der den Bereich unter 100 Hertz unterstützt, funktioniert hervorragend.     


Aufbauanleitung


Zuerst gilt es, den Ausschnitt für den Koax anzufertigen. Den kann man versenkt einbauen, man muss es aber nicht. Die 12,5-Grad-Gehrungsschnitte an den seitlichen Kanten der drei Elemente für die Schallwand sind im Zeitalter günstiger Tauchsagen mit Führungsschiene kein Problem mehr. Das Verleimen der drei Teile geht am besten, wenn man die Teile per Klebeband in Position halt. In die Standfüße werden Kerben im Sechs-Grad-Winkel gesagt, in die die Schallwand genau hineinpasst. Das geht mit der Tischkreissäge am besten, ist aber per Feinsäge mit Hand genau so machbar. Wir haben Schallwand und Füße nicht verleimt, die Stabilität ist auch so gewährleistet.  

Weichenbestückung


L1: 5,6 mH, Kernspule 1 mm
L2: 0,33mH Luftspule 0,7 mm
C1: 22 µF, MKT
C2: 1,8µF MKP
R1: 8,2 Ohm MOX 10 Watt
R2: 15 Ohm MOX 10 Watt  


Holzliste


Material: Nadelsperrholz, Multiplex oder MDF 18 mm

1 x 800 x 350 mm (Schallwand Mitte)
2 x 800 x 120 mm (Schallwand Seiten)
2 x 200 x 60 mm (Standfüße)

Fazit

Gerade für Einsteiger ist CT329 wegen des extrem geringen Bauaufwands hoch interessant – klanglich ebenfalls ein spannender Einblick in die faszinierende Welt der offenen Schallwände.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Quadral Cheap Trick 329

Preis: um 160 Euro (Bausatz ohne Holz)

4/2024

Klanglich ein spannender Einblick in die faszinierende Welt der offenen Schallwände.

Quadral Cheap Trick 329

4/2024

Quadral Cheap Trick 329
EINSTEIGER-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Quadral 
Funktionsprinzip: Schmidt Funktionsprinzip: 
Bestückung: 1 x Quadral Install 7 
Nennimpedanz (in Ohm): 8 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 88 dB 
Preis (in Euro) ca. 160 Euro (Bausatz ohne Holz) 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 12.04.2024, 10:03 Uhr
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