Serientest: Flux-Hifi LS-4, Flux-Hifi LS-8, Flux-Hifi RCA

FLUX HiFi hat sich als Anbieter effektiven analogen Zubehörs einen sehr guten Namen gemacht. Nun gibt es eine Kabelserie, die ebenso sinnvoll, gut und günstig ist.

Firmengeschichte  

Die FLUX-HiFi GmbH & Co. KG wie sie ausgeschrieben heißt wurde 2015 in Pforzheim gegründet. Dr. Marius Gartner war von Anfang an Entwickler und Produzent der Produkte im Auftrag von FLUX-HiFi. Also hat er die Firma 2020 flugs übernommen und sie nach Schwetzingen transferiert. Eine Erweiterung der Produktion sowie des Vertriebs samt Einrichtung eines Showrooms erforderten schließlich einen erneuten Umzug und so ist die Firma seit April 2022 im pfälzischen Haßloch ansässig. Schaut man sich das Portfolio von FLUX-HiFi samt ihrer Vertriebstätigkeit an, ist eine logische Entwicklung zu erkennen. Nach den analogen Helferlein mit dem FLUX-Sonic Nadelreiniger als bekanntestem Produkt, kam 2020 der Vertrieb von OPERA-Consonance hinzu und seit 2021 die Produktion des FLUX-Matrixx Lautsprecherkabels.

2021 übernahm man den Vertrieb von Lautsänger Kopfhörern und seit 2023 den der NEO Highend Racks sowie der Perpetuum Ebner Plattenspieler. Fast logisch, dass 2023 dann mit dem FLUX-RCA das passende NF Kabel aufgelegt wurde.   

Warum Kabel?

 
Ich habe Marius Gartner gefragt, wie sie als Hersteller vinylen Zubehörs darauf gekommen sind, Kabel herzustellen. Die Antwort ist ganz einfach. Mit den Zubehörprodukten setzen sie an der Quelle an, mit den Kabeln sozusagen an der Mündung. Begonnen hat die Entwicklung laut Gartner 2019 „mit der Suche nach einer in Deutschland hergestellten Lautsprecherleitung.“ Und sie sind bei einem Hersteller fündig geworden, der alles unter einem Dach versammelt: Verdrillung, Extrudierung, Schirmung, Umklöpplung oder Verseilung.   

Die Lautsprecherkabel

 
Die FLUX-Matrixx Lautsprecherkabel haben paarweise verdrillte Kupferlitzen mit geringer Kapazität und gleichbleibenden Abständen, was elektromagnetische Interferenzen und das Übersprechen deutlich reduziert und lange Kabelstrecken ohne Signalverlust ermöglicht.

Das Kupfer kommt aus Europas größter Elektrolytschmelze und ist sauerstofffrei. Die Isolierung besteht aus dunkelgrünem PVC mit einem Beilauffaden. Die schwarze Ummantelung aus geflochtenem Polyamidgewebe ist in der Handhabung angenehm flexibel und trotzdem stabil. Die Suche nach den besten Steckern für ihre Lautsprecherkabel führte FLUX zu den Feder-Hohlbananensteckern vom englischen Hersteller DELTRON. DELTRON kam ihnen sehr entgegen, indem sie ihr Werkzeug dahingehend anpassten, dass bei den 8-adrigen Leitungen alle Litzen in die Lötaufnahme passen. Falls Sie denken, das wäre selbstverständlich – weit gefehlt. Bei anderen Herstellern scheint es so zu sein, dass Litzen, die nicht in die Löt- Schraub- oder Crimpaufnahme passen, einfach abgeschnitten werden. Zum Glück haben sich Bananenstecker mehr und mehr durchgesetzt, da sie dank ihres Federelements kontaktsicher an mehreren Punkten in der passenden Buchse sitzen, was der Signalübertragung und damit dem Klang zugute kommt. Und dann hat mich erstaunt, dass FLUX-HiFi auf die unstrittig beste Konkaktierung setzt – das Löten. Crimpen oder Schrauben liefern bei weitem nicht dieselben Ergebnisse. Das Löten minimiert Materialübergänge und deshalb werden alle Stecker und Kabel von zwei Elektronikerinnen „die seit 30 Jahren nichts anderes machen als löten“ klangsicher mit Silberlot von VIABLUE verbunden.   

Cinch Kabel FLUX-RCA  

Marius Gartner hat mir interessante Informationen zur Namensgebung der Cinch bzw. RCA-Stecker gegeben. RCA meint die gleichnamige Firma „Radio Corporation of America“, die damit eine Antennenkabelverbindung entwickelt hatte. Wie so oft bei popularisierten Technologien ist sie aber mängelbehaftet. Hierzu Gartner: “Die Stecker unterliegen kapazitiven und oxidativen Einwirkungen aufgrund unzureichender Passform und der enormen Streubreite der Buchsengröße von 7,95 mm bis 8,55 mm.“ Außerdem gibt es Einschränkungen in der Übertragungsqualität aufgrund unterschiedlicher Konstruktions- und Materialmängel. Deshalb setzt FLUX-HiFi wie viele bekannte Hersteller sogenannte „bullet plugs“ ein, die mit einem Signalstift und einer raffinierten Rückführleiter-Konstruktion arbeiten und deutlich weniger leitendes Metall nutzen, wodurch die Verzerrungen geringer sein sollen. FLUXHiFi bezieht diese Stecker direkt vom Erfinder und Patentinhaber Keith Louis Eichmann von KLE Innovations in Australien. Die zweiadrige Leitung des NF-Kabels ist sehr flexibel, weich, leicht und mit PE Isolierung gut geschirmt. Sie hat zusätzlich einen AL/PET-Folienschirm und nutzt das Kupfergeflecht als Wendelschirm. Der hat eine optische Bedeckung und damit eine elektrische Schirmung von 95 % im Gegensatz zu Geflechtschirmen, die nur 85 % bedecken. Außerdem sind die FLUX-RCA NF-Kabel richtungsabhängig konfektioniert. Der Pfeil auf der Hülle markiert die Signalrichtung von der Quelle zum Verstärker. Das FLUX-RCA hat zwei Leiter, die Masseanbindung ist intern realisiert, die Masse ist nur potentialseitig mit dem Schirm verbunden.   

Sympathisch

 
Was mir neben vielen anderen positiven Aspekten dieser Kabel besonders gut gefällt ist der Umstand, dass man sich eben nicht am Mainstream orientiert und glaubt, dicke Kabel anbieten zu müssen. Gartner sagt dazu: “Ein durchdachter, optimierter und in den meisten Fällen minimalistischer Ansatz in Bezug auf die Masse führt tatsächlich zu einem besseren Elektronen-/Energiefluss und auch zu besserem Klang. Die von ihnen entwickelten mathematischen Formeln für das Verhältnis von Signal zu Masse sorgen für ein optimales architektonisches Verhältnis zwischen allen verwendeten Metallergänzungen und Dielektrika. Das Ergebnis ist die Vermeidung von klanglichen Kompromissen, die durch den Skin-Effekt verursacht werden können. Außerdem werden EF- (Elektrische Felder) und EMF-(Elektro Magnetische Felder) Interferenzen reduziert. Durch die Kontrolle dieser Parameter wird ein vollständiger, voller und erweiterter Frequenzbereich gewährleistet, in dem die Obertöne unversehrt vom Verstärker zum Lautsprecher übertragen werden.“ Das hören wir uns jetzt aber mal an.   

Nachhaltigkeit

 
Alle FLUX-Kabel werden in grüne Baumwollbeutel verpackt, um Verpackungsabfall zu reduzieren, denn die Beutel kann man wunderbar als Turn-, Schuh- oder Brotbeutel weiter nutzen. Kunststoffkabelbinder wurden durch sehr praktische Klettverschlüsse ersetzt, um die Kabel in Form zu halten. Die haben einen genialen Zweitnutzen, denn man kann mit ihnen die Kabel an den Racks sicher verlegen.   

Klangqualität

 
Der Klang von Kabeln ist ein kontroverses Thema, unter anderem weil unterschiedliche Anlagengegebenheiten eine wichtige Rolle spielen. Ich habe die LS- und die NF-Kabel sowohl im Brieden-Hörraum als auch bei mir zu Hause getestet. Und soll ich Ihnen etwas verraten? Sie machen alles richtig. Sie lassen die Musik zu ihrem Recht kommen, ermöglichen einen lebendigen, dabei neutralen Klang und scheinen keine ausgeprägte Eigensignatur an den Tag zu legen. Genau das ist es ja, was man von Kabeln möchte, es sei denn, es gilt Defizite in der Anlage auszubügeln. Zudem verhalten sie sich dank ihrer niedrigen Kapazität auch in unterschiedlichen Anlagen-Verstärkerkonfiguration gleichbleibend, was sie noch sympathischer und praxistauglicher macht. 

Fazit

Der Ansatz von FLUX-HiFi ist sozusagen demokratisch und gerade in diesen Zeiten mehr als freundlich. Denn diese Kabel „Made in Germany“ kann man sich leisten, sie lassen sich sehr gut verlegen und ermöglichen besten Klang. Was will man mehr? Kann ich nur empfehlen.