Kategorie: D/A-Wandler

D/A-Converter · SPL Diamond


Daten-Jongleur

D/A-Wandler SPL Diamond im Test, Bild 1
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Auch digitale Audio-Quellen erfordern eine angemessene Behandlung, bis sie schließlich an die Lautsprecher gelangen, dann allerdings als möglichst reines analoges Signal. Mit dem Diamond von SPL haben wir diesmal nicht nur einen simplen Digital-/Analog-Wandler im Test, er bietet gleich mehreren digitalen Quellen Zugang und reicht sie wohlbehalten an die analogen Ausgänge weiter. Wie sorgsam er dabei mit den wertvollen Audio-Daten umgeht, wollten wir im Test herausfinden.

Der Hersteller SPL ist ursprünglich Ausstatter von Studios, womit sich auch die flexible, weil modulare Zusammenstellung unterschiedlichster Einzelkomponenten zur Musikwiedergabe erklärt, denn im Studio, ob nun Aufnahme oder Postproduktion, finden multifunktionale Komplettlösungen keinen Platz. Hier sind gezielt ausgerichtete Einzellösungen gefragt, teilweise als Einzelanfertigung, stets aber immer hochspezialisiert und vielfältig kombinierbar.

D/A-Wandler SPL Diamond im Test, Bild 2D/A-Wandler SPL Diamond im Test, Bild 3D/A-Wandler SPL Diamond im Test, Bild 4D/A-Wandler SPL Diamond im Test, Bild 5
Dazu gehört nicht zuletzt auch die Optimierung und Vereinheitlichung der Gehäuse-Abmessungen: Deshalb lassen sich SPL-Geräte Dank der einheitlichen Gehäusebreite von 278 Millimetern auch problemlos stapeln. Beim Design folgt die Form stets der Funktion, die Bedienelemente sind eindeutig zuzuordnen, und vermitteln trotz ihrer oft kompakten Abmessungen einen grundsoliden Eindruck, dasselbe gilt für die Schnittstellen, die jahrelang problemlos unzählige Umstöpseleien wegstecken. Die Geräte sind zudem in den drei Farbvarianten mit rot, silber oder in schwarz eloxierter Frontplatte erhältlich, das übrige Gehäuse ist schlicht in schwarz gehalten.  

Ein- und Ausgänge – umwandeln und weiterreichen

 
Nach vielen anderen Geräten, wie der bekannten Phonitor-Reihe von Kopfhörerverstärkern, hat nunmehr mit dem SPL Diamond auch ein Digital-/Analog- Wandler den Weg zu den HiFi-Enthusiasten gefunden. Weil der Diamond neben den vielen digitalen Ein- und analogen Ausgängen auch über einen Lautstärkesteller verfügt, kann er direkt mit Endstufen verbunden werden. Wir kombinieren den DAC-Vorverstärker für den Klangtest mit den aktiven Econik Six Lautsprecherboxen aus einem vorangegangenen Test, und zwar standesgemäß per XLR-Profi - Verkabelung. Diese ist symmetrisch und daher auch über längere Strecken besonders gut gegen Störeinflüsse von außen geschützt. Die insgesamt sechs Eingänge, allesamt digital, machen sofort klar, dass der Diamond sich als perfekte Schaltzentrale für digitale Audio- Signale positioniert. Neben den jeweils zwei optischen und coaxialen Eingängen gibt es zudem eine professionelle AES/EBU-Schnittstelle sowie die obligatorische USB-B-Buchse, damit sollten die gängigsten digitalen Schnittstellen gut abgedeckt sein, falls nicht, lässt sich immer noch ein zweiter Diamond draufstapeln. Innen drin werkelt mit dem AK4490 Velvet Sound ein DAC-Chip vom bekannten Spezialisten AKM (Asahi Kasai Microdevices). Die Velvet-Sound-Reihe wurde komplett neu gestaltet und 2022 dem Markt präsentiert. Die Umwandlung der digitalen Eingangssignale erfolgt mit hohen Bitraten und enormer Dynamik. Gleichzeitig halten sich Rauschen und anderes Ungemach in Bereichen, die gerade eben noch messbar sind. Wie schon ein Orchester auf den Taktstock des Dirigenten achtet, so soll auch eine digitale Wiedergabekette stets im Takt agieren, sonst klingt es schräg. Zu diesem Zweck gibt es beim Diamond eine BNC-Buchse, über die sich der Takt mehrerer angeschlossener Quellen miteinander synchronisieren lässt. Über einen Schalter auf der Frontplatte lässt sich diese Clock-Funktion der Quelle oder der Master-Clock zuordnen. Unterstützt werden die Schaltkreise dabei von der VOLTAiR-Schaltung, wie SPL sein Spannungsversorgungs- Konzept nennt: Statt mit den üblichen +/- 15 Volt, werden die Schaltkreise im Diamond mit +/- 60 Volt versorgt, wie in allen SPL-Geräten. Diese höhere Betriebsspannung sorgt unter anderem für einen größeren Dynamikumfang, weil die Schaltungen bei entsprechend hohem Input nicht an ihre Leistungsgrenzen gelangen. Die Mess- und letztlich auch die Hörergebnisse sprechen für sich; der Diamond ist in der Lage, einen enormen Dynamikumfang zu liefern bei gleichzeitig besonders niedrigem Rauschen.

D/A-Wandler SPL Diamond im Test, Bild 3
Die Diamond stellt reichlich digitale Eingänge zur Verfügung; Ausgänge gibt es sowohl in asymmetrischer Cinch- als auch in symmetrischer XLR-Ausführung, einen echten Netzschalter gibt es obendrein
Derart synchronisiert, aufbereitet und in analoges Signal umgewandelt geht es dann an die Ausgänge. Der SPL Diamond hat nicht nur zwei davon, nämlich einen asymmetrischen Cinch- und einen symmetrischen XLR-Ausgang, er kann diese zudem wahlweise mit festem Pegel versorgen oder alternativ den Lautstärkesteller dazwischensetzen. Das Ganze geht dank kleiner Die Diamond DIP-Schalter auf der Rückseite sogar nach Ausgang getrennt. In unserem konkreten Testaufbau heißt das: Wir können den XLR-Ausgang auf „Variabel“ stellen, da die angeschlossenen Aktiv-Boxen ja über keinen Lautstärkesteller verfügen. Den Cinch-Ausgang können wir dann beispielsweise mit einem Kopfhörer- oder anderen HiFi-Verstärker verbinden, die über eine eigene Vorstufe, und damit eigene Lautstärkeeinstellung verfügen.   

Bedienung

 
Besagte DIP-Schalter sowie der echte Netzschalter sind übrigens die einzigen Bedienelemente auf der Rückseite des SPL Diamond. Beide werden auch eher selten benötigt, denn alle anderen Einstellungen sind von vorn erreichbar, dort gibt es selbst einen zweiten Netzschalter, der das Gerät zwar nicht komplett vom Netz trennt, der aber für den Alltagsbetrieb vollkommen ausreicht. Der Netzschalter auf der Rückseite empfiehlt sich eher für eine längere Stilllegung, beispielsweise im Urlaub oder bei sonstiger längerer Abwesenheit. Der DIP-Schalter wird in den meisten Fällen lediglich bei der ersten Inbetriebnahme benötigt. Was man häufiger braucht, ist der satt klackende Quellen-Umschalter mittig auf der Frontplatte. Das kleine Display rechts gibt derweil nicht nur über die ausgewählte Quelle Auskunft, sondern zeigt auch die aktuelle Bitrate an. Der Lautstärkeknopf ganz links läuft ebenso satt und kommt beim auf „variabel“ gesetzten Ausgang für die Einstellung der Lautstärke auf. In unserem Test sind das, wie erwähnt, die Econik Six Aktiv- Boxen, die wir zum Soundcheck über XLR-Kabel angeschlossen haben. Auf derart hochqualifizierten Input scheinen die Aktiv-Boxen nur gewartet zu haben: Der Diamond ist schon ein anderes Kaliber, als das dort mitgelieferte Preamp-Kästchen.   


Soundcheck  


Als Quellen dienen gleich mehrere digitale Quellen, so einer der leider nicht mehr hergestellten Oppo Player, den wir umsichtig mit SACDs füttern sowie Kollege Computer, der in Form eines MacBooks per USB-Schnittstelle mit dem Diamond Kontakt aufnehmen durfte. Offen gestanden ist das jedoch nicht meine präferierte Art des Musikhörens, Tastatur und Bildschirm sind eher unpraktisch und erinnern doch zu sehr an mein übliches Arbeitsgerät. Ganz anders der SPL Diamond, prinzipiell natürlich auch als Arbeitsgerät konzipiert, macht er mich ganz schnell vergessen, dass ich hier eigentlich bei der Arbeit bin. Nur das gelegentliche Aufstehen, um einen anderen Track aus der Sammlung auszusuchen erinnert mich noch daran, aber auch das wird schnell weniger, denn der Diamond lädt zum Bleiben ein. So suche ich mir dann ein schönes Album aus der Sammlung und bleibe einfach: Kein Zappen kein Klicken, jedes Album wird von Anfang bis Ende durchgehört, oder besser – genossen. Neuauflagen alter Meisterwerke verhilft der Diamond zu ungeahnter Detailverliebtheit, er lässt den seligen Ronnie James Dio vor meinen Ohren wieder aufleben und bringt noch mal die ganze Wucht dieser außergewöhnlichen Stimme zu Gehör. Die Neuauflage des Albums Tour de France von Kraftwerk klingt so rein und frisch, dass mir nochmal klar wird, dass Ralf Hütter ein passionierter Radsportler ist, und wieviel Herzblut und vor allem Schweiß aus den Aufnahmen perlt. 

Fazit

Der SPL Diamond ist weit mehr als nur ein DAC, dank der vielen unterschiedlichen Digital- Eingänge und dem äußerst flexiblen Analog- Output geht er als kompletter Vorverstärker durch, wenn auch mit dem Schwerpunkt auf digitale Audio-Quellen. Wer vorhandene analoge Quellen gleichermaßen gut versorgt wissen will, wird ebenfalls im Hause SPL fündig, die feinen Geräte kann man schließlich prima stapeln.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: SPL Diamond

Preis: um 2500 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


11/2023
5.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
SPL Diamond

 
Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

5 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 2.500 Euro 
Vertrieb: SPL electronics, Niederkrüchten 
Telefon 02163 98340 
Internet: www.spl.audio 
Ausstattung
Ausführungen Silber, Schwarz, Rot 
Abmessungen (B x H x T in mm): 278/57/300 mm 
Gewicht: 3,15 kg 
Abtastrate Coax, optisch 44,1/48/88,2/96/176,4/192 kHz 
Abtastrate USB PCM: 44,1/48/88,2/96/176,4/192/352.8/384/705,6/768 kHz; DSD: 2,8 (DSD64), 5,6 (DSD128), 11,2 (DSD256) MHz 
Eingänge: 2 x koaxial SPDIF, 2 x optisch SPDIF, 1 x AES/EBU (XLR), 1 x USB (B) 
Ausgänge: 1 x XLR (symmetrisch) 1 x RCA 
Abspielbare Formate Hi-Res Audio mit bis zu 32Bit/768kHz und Native DSD256 (Quad-DSD) 
+ vielseitige digitale Eingänge 
+ analoge Ausgänge wahlweise variabel oder fix 
+/- + einfache Bedienung 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Thomas Johannsen
Autor Thomas Johannsen
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Datum 07.11.2023, 09:55 Uhr
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