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100 Jahre Radio (1): Von der „Modetorheit“ zum weltumfassenden Medium

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30.10.2023 06:15 Uhr von Jochen Wieloch

Vor 100 Jahren, am 29. Oktober 1923 um 20 Uhr, wurde in Deutschland „erstmalig Mitteilung gemacht, dass der Unterhaltungs-Rundfunk mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege beginnt“.

Waren bis dahin Ausstrahlungen per Funk spezifischen Empfängern, beispielsweise dem Militär und der Seeschifffahrt vorbehalten, bedeutete der Sendestart im Oktober den Startschuss der Unterhaltungselektronik für ein breites Publikum. Die sogenannte „Modetorheit Rundfunk“ nahm im Vox-Haus in der Potsdamer Straße 4 im Berliner Bezirk Tiergarten ihren Anfang.

Zögerlicher Start

Regelmäßige Informationen über das Zeitgeschehen waren bis zum Sendestart nur über Zeitungen erhältlich. Sie erschienen in der Regel zweimal am Tag und zu besonderen Anlässen als Sonderausgabe. Regelmäßige und für alle empfangbare Radiosendungen gab es nicht und schon gar keine aktuellen Reportagen. Dennoch war der Start des Rundfunks am 29. Oktober 1923 ohne einen einzigen offiziellen Hörer – die Benutzung war genehmigungspflichtig – zögerlich.

Doch das Radio entwickelte sich schnell zum absoluten Renner. Zum Jahresende 1923 waren es immerhin 467 zahlende Hörer. Zum 1. Januar 1925 waren 500.000 Hörer registriert und zum Jahresende 1925 wurde schon die Millionengrenze überschritten. Einen Impuls lieferte auch der Vorläufer der IFA, die „Große Deutsche Funkausstellung”, die im Dezember 1924 erstmals auf dem Berliner Messegelände stattfand. Im auf die Funkausstellung folgenden Monat, dem Januar 1925, wurde die bis dahin größte monatliche Zunahme an Rundfunkteilnehmern verzeichnet: etwa 100.000.

Schnell viele Rundfunkanstalten

Parallel zur Hörerentwicklung vergrößerte sich auch die Zahl der Rundfunkanstalten sprunghaft: Bereits 1924 gestalteten Sender in Leipzig, München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Breslau, Königsberg und Münster eigene Programme. Als erster zentraler Sender des damaligen Deutschen Reiches entstand 1926 die Deutsche Welle. Ebenfalls 1926 gab sich der deutsche Rundfunk unter seiner Dachorganisation, der Reichs-Rundfunkgesellschaft (RRG), öffentlich-rechtlichen Charakter.

Eingriff der Politik

Bereits ab 1932 griff die Politik drastisch in die Inhalte des ausgestrahlten Programms ein. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der Rundfunk vollends zum Sprachrohr der Regierung. Um die Massen erreichen zu können, startete zur Funkausstellung 1933 das Projekt Volksempfänger, ein relativ günstiges Radio im Einheitsdesign. 1934 waren fünf Millionen Hörer registriert. Das Radio-Publikum erhöhte sich bis 1943 auf 16 Millionen. Diese Hörerzahl wurde nach dem Krieg erst Ende der sechziger Jahre in der BRD wieder erreicht.

1945 eröffneten unter Aufsicht der Besatzungsmächte wieder die ersten Rundfunk-Stationen neu. 1948 gingen diese als Landesrundfunkanstalten des öffentlichen Rechts in der BRD in deutsche Obhut über. Die Funkhoheit blieb allerdings in Deutschland bis 1955 und für Berlin bis 1958 bei den Siegermächten.

Technische Verbesserung

Ab 1949 wurde die Ultra-Kurzwelle (UKW) für die Rundfunk-Versorgung einbezogen. Dies bescherte dem Radio einen Qualitätssprung mit deutlich besserer Klangqualität. Die Übertragung mittels UKW verwendet die so genannte Frequenzmodulation (FM), die gegenüber der bis dahin ausschließlich verwendeten Amplituden-Modulation (AM) auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle die Radiosignale mit weniger Störungen und besserem Frequenzgang überträgt.

Foto: gfu

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Datum 30.10.2023, 06:15 Uhr