Kategorie: Verstärker Vorverstärker

Einzeltest: HiFi-Akademie Stream6


Nochmal mit Gefühl

Stereovorstufen HiFi-Akademie Stream6 im Test, Bild 1
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Der Stream5 der HiFi Akademie war bereits ein enorm vielseitiges Gerät. Mit dem neuen Stream6 gibt es nun aber nochmal einige Verbesserungen.

Die Systeme der HiFiAkademie bieten stets innovative Lösungen für verschiedenste Anwendungsbereiche. Dazu zählen clevere Streaming-Systeme, penibel entwickelte Verstärker und auch echte Multifunktions-Talente wie den bereits 2018 von uns getesteten Stream5. Doch auch bei der HiFi Akademie stehen die Uhren niemals still und in den letzten zwei Jahren werkelte man dort an einigen Detailverbesserungen, um das System noch ein wenig aufzuwerten. Konsequent nennt sich das Nachfolgemodell nun Stream6 und hat sich auf den ersten Blick eigentlich überhaupt nicht verändert. Das war auch kaum nötig, denn das solide Aluminiumgehäuse mit seinen angenehm kompakten Abmessungen erfüllt auch im Jahr 2020 seinen Zweck. Auf unnötige Designspielereien wird verzichtet, was keineswegs bedeuten soll, dass hier nicht mit Liebe zum Detail gestaltet wurde.

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Boden und Deckel sind aus soliden Teilen mit üppigen Materialstärken, während der schwarze Metallstreifen in der Mitte das leicht abgerundete Gerät etwas abwechslungsreicher macht. Der Firmenschriftzug ist recht dezent in den Deckel eingearbeitet, auf dem sich auch die Bedientasten und Status LEDs des Gerätes befinden. Hier wirkt der Stream6 recht reduziert, denn betrachtet man den Funktionsumfang, scheinen vier Knöpfe zunächst etwas wenig zu sein. Quellenauswahl und Lautstärkeregelung lassen sich mit Plus- und Minus-Tasten bedienen, während die LEDs clever genutzt werden, um die getätigte Auswahl anzuzeigen. Je näher man dem Ende der Lautstärkeskala kommt, desto mehr verschiebt sich die Farbe der Lampe hin zu einem warnenden rot. Die Eingänge verfügen ihrerseits über eine Farbkodierung, die ebenfalls von der passenden LED dargestellt wird. Hier nutzt der Stream6 die MulticolorDiode gut aus, denn trotz der geringen Gerätegröße gibt es hier recht viele Optionen zur Signalübertragung. CD-Player und Phono-Vorstufen können zwei paar RCA-Buchsen verwenden, um Signale an die interne Vorstufe zu leiten. Bei Digitalem kann man auf zwei koaxiale und einen optischen S/ PDIF-Anschluss zurückgreifen, um beispielsweise Fernseher, Sat-Receiver oder ähnliches zu verbinden und so den Stream6 als Zentrale für die gesamte Unterhaltungselektronik zu verwenden. Auch ein UBS-B-Port kann genutzt werden, wobei es sich hier allerdings um ein aufpreispflichtiges Extra handelt, für das eine eigene Platine eingesetzt werden muss. Mit etwa 100 Euro ist der zusätzliche Anschluss fair bemessen, wobei man ihn heutzutage eigentlich schon als Standard erwarten könnte. Nötig ist der Anschluss von externen Quellen aber nur bedingt, denn der Stream6 verfügt, wie der Name schon sagt, auch selbst über umfangreiche Streaming-Funktionen. Mobilgeräte können per Bluetooth gekoppelt werden, während Netzwerkstreaming wahlweise per Ethernet oder WLAN genutzt werden kann. Als zentralen Rechner für die Audiowiedergabe von Servern und Internet nutzt die HiFi Akademie den beliebten Raspberry Pi Minicomputer. Dieser kann auch Musikdateien von Massenspeichern direkt wiedergeben, wofür der Stream6 zwei UBS-A-Eingänge besitzt. Noch eleganter ist die Aufrüstung des Systems mit der optionalen internen SSD, die bei der Konfiguration des Stream6 ebenfalls als Extra bestellt werden kann. Vier Speicher zwischen 256 GB und 2 TB Volumen stehen zur Auswahl, für die mit 80 bis 350 Euro ebenfalls faire Preise aufgerufen werden. Zwingend notwendig sind diese aber keineswegs,  denn auch Musik von Servern ließt der Streamer natürlich aus. Allerdings ermöglichen angeschlossene Festplatten das System selbst als NAS für weitere Quellen zu nutzen. Gängige PCM-Formate mit bis zu 192 kHz können vom Stream6 wiedergegeben werden und auch DSD mit bis zu 11,2 MHz setzt der kleine Minicomputer um. Bei der Nutzung von USB steigt die maximal nutzbare Samplingrate sogar auf 384 kHz, doch auch ohne ist der Stream6 bereits praxisnah gerüstet. Bei der DAC-Plattform findet man schließlich auch die erste große Änderung gegenüber dem Vorgängermodell, denn die bisher angesprochenen Features bietet auch der Stream5. Im neuen Modell nutzt die HiFi Akademie nun aber einen ESS-DAC der neuesten Generation, um die verarbeiteten Signale für die Vorstufe umzusetzen. Ein winziger ES9028 sitzt kurz vor den Ausgängen des Gerätes, um den Signalweg möglichst kurz zu halten. Dazu wurden nun besonders rauscharme Spannungsregler verbaut und auch das Clocking der Wandlervorgänge wird durch einen jitteramen Taktgeber gesteuert. Mit der WandlerPlattform geht auch eine Anpassung der digitalen Filter einher, bei denen man aus einer Reihe von Algorithmen mit Slow oder Fast Roll-off  auswählen kann. Im Test brachten die Filter nur sehr subtile Veränderungen, während eine Anpassung der Taktung durchaus merkliche Unterschiede erzielen konnte. Hier liegt auch die zweite Neuerung beim Stream6 denn die Steuerung des Gerätes wurde nun ebenfalls noch einmal etwas komfortabler gestaltet. Nach wie vor verfügt das System über ein Webmenü, dass ganz ohne die Installation einer bestimmten App genutzt werden kann. Dazu benötigt man nur die IP-Adresse des Stream6, die beim Einschalten über die Lautsprecher durchgesagt wird. Hier erhält man Zugriff  auf Netzwerk- und Massenspeicher, ebenso wie einen Radiodienst und die drei audiophilen Online-Services Qobuz, Tidal und Highresaudio, deren  Kataloge man vollständig durchstöbern kann. Prinzipiell ist das Webmenü sehr durchdacht, doch durch recht vielen Piktogramme und eine weite Verteilung von Menüpunkten benötigt man ein wenig Einarbeitungszeit um den Stream6 hier wirklich flüssig bedienen zu können. Alternativ ist nun aber auch die Nutzung von Apps wie mConnect HD und Bubble UPnP möglich. Das schießt einerseits die Wiedergabe von lokaler und Internet-basierter Musik ein, aber auch die Bedienung der Optionsmenüs. Das ist mit diesen Programmen normalerweise nicht möglich, doch bei der HiFi Akademie hat man einen Weg gefunden, die verschiedenen Untermenüs in der Bibliotheksauswahl darzustellen. Quellen und Balance können hier ebenso eingestellt werden,  wie Filter und Clocking-Optionen. Man hat also die freie Wahl, wie man seinen Stream6 bedienen möchte. Auch klanglich hat die neue Streaming-Vorstufe eine Menge zu bieten. Bei Material mit CD-Auflösung überzeugte der Stream6 bereits mit einer plastischen Darstellung, dunklem Hintergrund und einem schönen Dynamikumfang. Mit mehr Bits im Signal geht es dann noch etwas direkter zu. Pearl Jams Superblood Wolfmoon ließ die Membranen ordentlich zappeln und sorgte mit kräftigem Bass und satten Gitarren für gute Laune. Der schöne Fluss der Musik wirkte enorm sympathisch und der ESS-DAC schaffte es, ein gutes Maß aus Detailtiefe und Musikalität zu treffen. Alles wirkt stets sehr ausgewogen, ohne dass ein bestimmter Frequenzbereich zu viel Raum einnehmen würde. Während die ESS-Chips oft recht analytisch und trocken agieren können, nutzt die HiFi Akademie hier die Fähigkeiten des Wandlers gut aus und entlockt ihm einen lebendigen Klang, ohne dabei zu sehr abzurunden. Auch mit der Modellnummer 6 überzeugt der Stream also mit toller Funktionalität und packendem Sound. Die Verbesserungen in Sachen DAC und Steuerung werten das bekannte System dabei nochmals auf und machen den Stram6 zu einem echten Multitalent.

Fazit

Jede Menge Möglichkeiten gab es schon beim Vorgänger, doch mit dem Stream6 legt die HiFi Akademie nochmal einen drauf. Die verbesserte Steuerung macht die Streaming-Vorstufe nun noch nutzerfreundlicher und der neue DAC liefert dazu ein klasse Musikerlebnis.

Kategorie: Verstärker Vorverstärker

Produkt: HiFi-Akademie Stream6

Preis: um 1900 Euro

7/2020
Ausstattung & technische Daten 
Preis: ab etwa 1.900 Euro 
Vertrieb: HiFi Akademie, Leimen 
Telefon: Nein 
Internet: www.hifiakademie.de 
Abmessungen (B x H x T in mm): 300/67/210 
Eingänge: Ethernet, 2 x USB-1 2 x S/PDIF koaxial 1 x Toslink optisch 2 x RCA Stereo 
Unterstützte Formate: gängige PCM-Formate und DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 192 kHz, 24 Bit, DSD bis DSD256, 11,2 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x XLR Stereo 1 x RCA Stereo 
Checksum: „Jede Menge Möglichkeiten gab es schon beim Vorgänger, doch mit dem Stream6 legt die HiFi Akademie nochmal einen drauf. Die verbesserte Steuerung macht die Streaming-Vorstufe nun noch nutzerfreundlicher und der neue DAC liefert dazu ein klasse Musikerlebnis." 
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Datum 03.07.2020, 09:54 Uhr
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Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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