Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Thorens TD202


Achtung, Aufnahme

Plattenspieler Thorens TD202 im Test, Bild 1
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Auch als das Unternehmen mit der längsten Tradition und dem vielleicht größten Namen in Sachen Schallplattenwiedergabe kann und darf man mit der Zeit gehen und moderne Optionen anbieten – Qualität ist ja genügend vorhanden

Genau 599 Euro ist die unverbindliche Preisempfehlung für unser Testmodell TD202, der äußerlich im selben Gewande daherkommt wie sein „kleinerer“ Bruder, der TD201. Tatsächlich unterscheiden sie sich, was die reine Laufwerkstechnik angeht, so gut wie nicht – auch der Tonarm ist der gleiche. Lediglich in Sachen Tonabnehmer gibt es im TD202 immerhin schon das altbewährte Audio-Technica AT95, während sich der TD201 mit einem TD3600 begnügen muss. Unter der Haube gibt es aber einen gewaltigen Unterschied: Während der TD201 immerhin schon seinen eigenen Phonovorverstärker mit an Bord hat, gibt es beim TD202 obendrauf noch einen A/DWandler samt USB-Ausgang, mit dem sich Schallplatten digitalisieren lassen. Nun – wir haben moderne Zeiten und das ist sicherlich für viele Benutzer DAS Hauptargument, sich genau dieses Modell zuzulegen, allerdings interessiert uns natürlich in erster Linie, wie sich der TD202 als rein analoges Wiedergabegerät schlägt.

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Und das wiederum ist letztlich auch entscheidend für die Qualität des Signals, das dann auf einem digitalen Speichermedium landet. Selbstverständlich ist in dem Zusammenhang auch die Qualität der eingebauten Phonostufe zu beleuchten, die zumindest MM-Tonabnehmer so weit verstärkt, das jede weiter verstärkende Stufe mit einem Paar Cinch-Eingänge verwendet werden kann. Kommen wir zum eigentlichen Plattenspieler. Dieser kann – grob gesagt – in drei Teile zerlegt werden: Die Laufwerksmechanik, die aus dem bewährten Dual-Baukasten stammt, dann die recht schwere und hochwertig lackierte Zarge und schließlich der neue Tonarm, der einen deutlich massiveren Eindruck macht als der der Vorgängermodelle. Die Besonderheit hier: Es handelt sich um einen geraden Arm, dessen Kröpfung im Headshell stattfindet, das für die komfortable Montage des Systems sogar abnehmbar ist. Mittels Überwurfmutter wird der Systemträger dann sicher befestigt. Der kardanisch gelagerte Arm ist fest mit der Zarge verbunden – der Armrest liegt vor dem Tonarmsockel, in dem aber der Lift fest integriert ist, ebenso wie die Antiskating- Einrichtung. Tonarmbalance und Auflagekraft werden über das Gegengewicht eingestellt, das zu diesem Zweck die handelsübliche Skala trägt. Das Ganze funktioniert mit recht guter Genauigkeit: Die gemessene Abweichung lag bei maximal 10 Prozent bei einer eingestellten Auflagekraft von entsprechend zwei Gramm. Die recht massive Zarge hatten wir ja schon erwähnt – sie trägt entscheidend zur Gesamtmasse von immerhin knapp 5 Kilogramm bei. Sie steht auf stabilen Gummifüßen, die den Dreher von der Unterlage entkoppeln. Dennoch ist es (wie immer) eine gute Idee, den Thorens an einem Platz aufzustellen, wo er möglichst wenig Trittschall abbekommt. Ein eher kleineres Problem ist das Thema Luftschall: Der TD202 kommt mit einer stabilen Haube, die in sehr anständigen Scharnieren steckt. Beim Plattenteller kann man den Preisunterschied zu den größeren Modellen am deutlichsten ausmachen: Ein Tiefziehblech mit einem eingeklebten Kabel für etwas mehr Masse am Außenrand – nicht der Weisheit letzter Schluss, aber in Kombination mit der dicken Gummimatte funktional und erstaunlich resonanzarm. Der Edelstahldorn des einteiligen Tellers dreht sich in einer Messingbuchse. Der Antrieb erfolgt vom Pulley des weich in der Zarge aufgehängten Gleichstrommotors über einen an der Tellerunterseite fixierte Laufring – sozusagen ein integrierter Subteller. Das erfordert bei einem Riemenwechsel etwas Fingerspitzengefühl, da dieser durch die dafür vorgesehenen Löcher im aufgelegten Teller übergeworfen werden muss. Danach kann man die Sache aber für ein paar Jahre vergessen – die Geschwindigkeitswahl erfolgt über einen entsprechenden Bedienhebel. Ansonsten kann man noch den Antrieb ein- und ausschalten – mehr Komfortfunktionen gibt es bei der Laufwerksbedienung nicht. Die erste Runde bestritt der Thorens über eine große Accuphase-Vorstufe, mit der er sich gleich einmal nachhaltig in unseren Gehörgang schmeicheln konnte. Das ist mit dem Audio-Technica AT-95 natürlich nicht die ganz große analoge Offenbarung,  aber eine äußerst charmante Art der Wiedergabe, die ihre innere Balance gefunden hat und erst einmal keine Wünsche offenlässt. Im direkten Vergleich mit einem großen Masselaufwerk oder einem generell etwas massiveren Spieler fehlt es etwas an Tiefbass und Feinauflösung - aber der TD202 macht seine Sache wirklich gut. Mit der eingebauten Phonostufe ist die Raumabbildung etwas enger und die Dynamik und Offenheit schalten einen Gang zurück – aber auch hier: Hut ab, das funktioniert wirklich ziemlich gut. Und – der Vollständigkeit halber: Die guten Allroundqualitäten kann der TD202 auch beim Digitalisieren von Platten umsetzen – mit einer entsprechenden Software kann man so komfortabel seine alten Vinylschätze für den mobilen Betrieb oder für einen Musikserver überspielen. Wir hingegen haben den Thorens lieber zum direkten Hören unserer Klassiker verwendet und dabei wieder einmal deutlich mehr Zeit im Hörraum verbracht, als es nötig gewesen wäre – ein gutes Zeichen.

Fazit

Ansprechende Klangqualität und Anschlussmöglichkeiten, die das Medium Vinyl auch in modernen Zeiten zum Mittel der Wahl machen: Thorens hat mit dem TD202 ein wirklich gutes Gesamtpaket geschnürt.

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Produkt: Thorens TD202

Preis: um 599 Euro

3/2019
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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Thorens, Bergisch Gladbach 
Telefon 02204 8677720 
Internet www.thorens.com 
E-Mail: info@thorens.com 
Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
B x H x T (in mm) 420/121/355 
Gewicht (in Kg) 3,9 kg 
Unterm Strich ... Ansprechende Klangqualität und Anschlussmöglichkeiten, die das Medium Vinyl auch in modernen Zeiten zum Mittel der Wahl machen: Thorens hat mit dem TD202 ein wirklich gutes Gesamtpaket geschnürt. 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 03.03.2019, 10:01 Uhr
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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