Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Einzeltest: Pure Dynamics Phono MM/MC MK.II


Der Name ist Programm

Phono Vorstufen Pure Dynamics Phono MM/MC MK.II im Test, Bild 1
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Pure Dynamics kennt vielleicht nicht jeder hierzulande – tatsächlich hat man da  einen Wissensvorsprung, wenn man sich schon länger mit dem Thema Selbstbau  von HiFi-Geräten und den entsprechenden Anbietern auskennt

Georg Ruppert heißt der Mann hinter Pure Dynamics – und wir kennen ihn aus unserer Tätigkeit für unser Selbstbaumagazin KLANG+TTON. Vor etlichen Jahren gab es da einen vorzüglichen Lautsprecherbausatz von Pure Dynamics, praktischerweise mit der passenden Röhrenverstärker-Kombination dazu. Und erst vor kurzer Zeit hatten wir ein mehr als gelungenes Update der damals getesteten Box in der Redaktion – eine wundervolle Kombination aus Keramik-Tiefmitteltöner und Air-Motion-Transformer – wen es interessiert, der informiere sich auf der Hersteller-Webseite oder lese die entsprechende Ausgabe der KLANG+TON. Sehr gut versteckt im Karton mit den Lautsprechern war die neue Version der kleinen Vorstufe von Pure Dynamics – so gut, dass wir sie erst einmal eine ganze Weile suchen mussten, hatten wir doch nicht mit einem so kleinen Formfaktor gerechnet.

Phono Vorstufen Pure Dynamics Phono MM/MC MK.II im Test, Bild 2Phono Vorstufen Pure Dynamics Phono MM/MC MK.II im Test, Bild 3Phono Vorstufen Pure Dynamics Phono MM/MC MK.II im Test, Bild 4Phono Vorstufen Pure Dynamics Phono MM/MC MK.II im Test, Bild 5
Nun, jetzt steht sie vor mir, ein Gerät, das  schon eine ganze Weile so oder zumindest  ganz ähnlich auf dem Markt ist. Ganz unprätentiös gibt es noch nicht mal einen  richtigen Gerätenamen. Die offizielle Bezeichnung ist „Pure Dynamics Phono MM/ MC Mk.II“ – nun ja. Vergleicht man das Gerät einmal mit der mitgetesteten AVM Phonostufe, dann fällt schon beim Steckernetzteil ein Unterschied auf: Sehr klein und leicht bei der AVM – Schaltnetzteil eben –, dagegen eher klobig und schwer bei Pure Dynamics – hier arbeitet tatsächlich noch ein richtiger Trafo! In der Referenzversion des Phonos gibt’s übrigens ein richtig aufwendiges Netzteil – dann kostet das Gerät auch gleich 1.590 Euro statt der 990 in unserer Basisversion. Das Mk.II bezieht sich übrigens in erster Linie auf einen höheren Selektionsgrad der verwendeten Transistoren gegenüber dem technisch ansonsten weitgehend identischen Vorgänger. Um das Phonosortiment zu komplettieren, gibt es bei Pure Dynamics auch noch einen Preamp in Röhrentechnik, der dann aber auch mit 2.590 Euro zu Buche schlägt. Im Inneren des massiven Gehäuses geht es im Vergleich deutlich enger zu als bei der AVM – hier gibt es tatsächlich einen diskreten Aufbau. Zusätzlich zur RIAASchaltung hat man für jede Verstärkerstufe eine separate Spannungsstabilisierung eingebaut. Die Schaltung wirkt bei allem erhöhten Aufwand aufgeräumt und durchdacht – die Signalwege sind so kurz wie möglich. Bei der Bauteileauswahl wollte sich der Konstrukteur nicht lumpen lassen, hier gibt es durchweg sehr gute Qualität. Das können auch unsere Messungen bestätigen, die der Pure Dynamics ausgezeichnete Werte bescheinigen. Einen kleinen Ausrutscher leistet sie sich dennoch: Über 5  Millivolt  am  MM-Eingang  führen  zu  etwas  erhöhten Verzerrungen  –  ein  etwas  akademischer  Wert, bezieht sich unsere  Messung auf einen Dauersinuston und  kein echtes Musiksignal.  Auch die Pure-Dynamics-Phonovorstufe  kommt mit externen Widerstandssteckern  zur Anpassung der Eingangsimpedanz des  MC-Zweigs – und sie spielt auch mit fast  schon brachialer Dynamik auf.   Wann hat man das schon einmal – zwei  Phonostufen in einem Heft, die bezahlbar  sind und dabei beide absolut überzeugen.  Die Pure Dynamics kann ein echter Rocker  sein, bei den üblichen Verdächtigen Deep  Purple, Iron Maiden und – aus traurigem  Anlass – Motörhead ist sie richtig in ihrem  Element,  marschiert  sie,  dass  kein  Auge  trocken bleibt und hält die Rhythmussektion selbst in rauen Gewässern auf Kurs – es  gibt keinerlei Kompressionseffekte, nur die  pure, rohe Kraft, die der Musik innewohnt.  Dabei schafft sie es, sogar ausgesprochen  dezenten Tonabnehmern aus meinem in  den Jahren gewachsenem Sortiment mehr  Leben einzuhauchen. Wer jetzt meint, das habe etwas mit erhöhten Verzerrungen zu tun, der höre sich  eine gut aufgenommene Klassik-Scheibe  an,  zum  Beispiel  vom  italienischen  Spezialisten  Fonè.  Salvatore  Accardos  Geige  klingt da selbst bei dynamischen Sprüngen  absolut klar und rein – und gleichzeitig  richtig lebendig und fast schon greifbar im  Raum stehend. Ähnliches gilt für Sänger –  ein Frank Sinatra oder eine Ella Fitzgerald  über dieses Phonostufe ist schon fast ein  Naturereignis. Erst bei größeren Besetzungen relativiert sich die Größe: Ein Symphonieorchester bildet die Pure Dynamics originalgetreu und streng maßstabsgerecht ab. Auch wenn man dann die manchmal etwas große Darstellung einzelner Stimmen vermisst – die Disziplin in der Gesamtabbildung tut der Musik und dem Überblick gut. Und auch in der Atmosphäre einer kleineren Comboaufnahme platziert die MM/MC Mk.II die Protagonisten ganz genau, folgt aufmerksam der Melodieführung und dem Groove und lenkt die Aufmerksamkeit des Hörers gezielt auf pointierte Ereignisse im Fluss der Musik, so dass man sich als Hörer gleichzeitig völlig entspannen und aufmerksam zuhören kann, ohne einen Hauch von Anstrengung – genau das ist ja die Kunst bei einer guten HiFi-Komponente. Und so kann man sich mit dieser vielseitigen Phonovorstufe ganz prima durch seine Plattensammlung hören. Was auch die Nadel in der Rille findet – mit der Pure Dynamics wird es nie langweilig.

Fazit

Technisch ein Leckerbissen und aufwendig  gemacht – im Spielbetrieb ein Jungbrunnen für jede Anlage – schon  die kleinste Phonovorstufe von Pure   Dynamics wird dem Herstellernamen mehr als gerecht

Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Produkt: Pure Dynamics Phono MM/MC MK.II

Preis: um 990 Euro

4/2016
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Pure Dynamics, A-Wildon 
Telefon +43 650 5336811 
Internet www.puredynamics.com 
Garantie (in Jahren) 2 Jahre 
B x H x T (in mm) 120/160/50 
Gewicht (in Kg) ca. 1 kg 
Unterm Strich... Technisch ein Leckerbissen und aufwendig gemacht – im Spielbetrieb ein Jungbrunnen für jede Anlage – schon die kleinste Phonovorstufe von Pure Dynamics wird dem Herstellernamen mehr als gerecht. 
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