Kategorie: Mobile sonstiges

Einzeltest: Calyx M


Von der Muse geküsst

Mobile sonstiges Calyx M im Test, Bild 1
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Während Neil Young immer noch damit beschäftigt ist, seine Pono-Plattform fertigzustellen, haben andere Hersteller ihm bereits etwas voraus. Einige mobile Player, die in der Lage sind, hoch aufgelöste Musik wiederzugeben, kamen in der letzten Zeit bereits auf den Markt. Mit dem Calyx M kommt jetzt ein weiterer Kandidat, der die mobile HiFi-Krone an sich reißen will.

Peripherie:


 Quellen: Windows 7 PC, WiMP-HiFi-Stream Windows 7 PC, iTunes 11.2.2 Windows 7 PC, Foobar2000 1.3.2
 Kopfhörer: Aëdle VK-1 Audeze LCD-X

Calyx M wurde die Marke für mobile High Performance Player genannt, die zum südkoreanischen Hersteller Digital & Analog gehört. Firmengründer Dr. Seungmog Yi, seines Zeichens Physiker, entwickelte unter anderem den Calyx Femto DAC, der wegen seiner extrem präzisen Clock Aufsehen in der Szene erregte. Perfektion ist also ein Credo der Firma, die jetzt ihren ersten tragbaren High-End- Player auf den Markt bringt.

Mobile sonstiges Calyx M im Test, Bild 2Mobile sonstiges Calyx M im Test, Bild 3Mobile sonstiges Calyx M im Test, Bild 4
Wer diesen Player hochhebt, merkt sofort, dass hier keine halben Sachen gemacht wurden, denn mit etwa 160 Gramm liegt der Calyx M gut in der Hand. Das schicke Aluminiumgehäuse ist äußerst hochwertig verarbeitet und lässt keinen Ansatz von Verwechslungsgefahr mit einem schnöden MP3- Player zu. Hier ist klar: Es wird echtes High-End für unterwegs geboten. An den äußeren Rändern des Gerätes warten verschiedene Anschlüsse. Zum einen wären da nicht nur ein, sondern gleich zwei Slots für SD Karten. Ein größerer, gedacht für die Standardkarte, der Speichererweiterungen bis 265 Gigabyte zulässt, sowie ein Slot für eine Micro-SD-Karte, die den Speicher noch einmal um bis zu 128 Gigabyte erweitern kann. Zusammen mit dem internen Flash-Speicher von 64 GB ergibt sich hier also eine Speicherkapazität von 457 GB. Das ist eine anständige Menge und bietet genug Platz für etwa 75 Alben in 384 kHz oder über 1000 Alben in 44,1 kHz. So kann auch eine größere CD-Sammlung, sollte sie bereits digitalisiert sein, bequem unterwegs gehört werden. Die Lautstärke wird am Gerät mit einem magnetischen Schieberegler in 0,5-dB-Schritten kontrolliert. Dieser fühlt sich angenehm analog an und sitzt nicht zu locker, so dass die Lautstärke nicht unabsichtlich in der Tasche geändert werden kann. Wem das trotzdem zu unsicher ist, der kann einstellen, dass die Lautstärke per berührungssensitiver Eingabe am Display geändert wird. Hier ist die Präzision, abhängig von der eigenen Feinmotorik, allerdings nicht ganz so hoch wie am physischen Regler. Mit ausgeschaltetem Display kann, durch drei kleine versenkte Knöpfe, ein Lied vor- wie auch zurückgegangen oder pausiert und gestartet werden. Alles in allem ist die Verarbeitungsqualität beim Calyx M hervorragend. Schön wäre es eventuell gewesen, wenn der M noch in anderen Designs als der Trendfarbe Braun erhältlich wäre. Vielleicht wird es in Zukunft ja auch andere Farben zur Auswahl geben, doch das spielt eh keine große Rolle, denn wichtig ist, was im Gerät steckt. 

Die Software


Die Steuerung des Calyx M geschieht, von den angesprochenen Tasten am Gehäuse abgesehen, über das berührungssensitive Display. Dabei handelt es sich um einen 11,8 cm großen Bildschirm mit sogenanntem Gorilla-Glas aus Alumosilikat. Dieses zeichnet sich durch seine extreme Bruch- und Kratzfestigkeit aus. Gesprungene Gläser, wie sie bei anderen Mobilgeräten oft auftreten, sollten damit wohl der Vergangenheit angehören. So kann man den Calyx M guten Gewissens auch ohne die mitgelieferte Schutzhülle in die Tasche packen, und auch Stürze aus geringer Höhe sollte der robuste Player unbeschadet überstehen. Die Auflösung des OLED-Displays beträgt beachtliche 1290 x 720 Pixel und ist damit hochauflösend. Bei der Bedienung fallen die knackigen Farben und hohen Kontraste auf. Die M:USE getaufte Software, mit der der Calyx M bedient wird, ist ordentlich durchdacht und intuitiv. Nachdem mit einer Wischbewegung der Bildschirmschoner verschwunden ist, bietet der Hauptbildschirm grundlegende Informationen zum laufenden Song sowie das Albumcover. Durch Tippen auf den Info-Button erhält man sämtliche Metadaten, und bei längerer Berührung des Covers wird dieses groß dargestellt. Beim Bedienen der Software fällt die gute Reaktionsgeschwindigkeit auf. Tippen und Wischen auf dem Bildschirm bringen das Gerät ohne große Verzögerungen zum Arbeiten. Mit einem Wisch nach rechts gelangt man in die Musikbibliothek, um Titel auszuwählen oder Playlisten zu erstellen. Auch deren Bearbeitung gestaltet sich einfach, da dank Drag-und-Drop- Prinzip die Reihenfolge der Titel schnell und ohne Aufwand geändert ist. Dank Gapless Play werden diese dann verzögerungsfrei nacheinander abgespielt. Beim Benennen der Listen erscheint eine Tastatur, die denen heutiger Smartphones ähnelt, die im Gegensatz zu denen der Telefone mangels Gyrosensor jedoch nicht durch seitliches Neigen vergrößert werden kann. Da das Display aber eh groß genug ist und man ja keine Romane tippen muss, reicht hier auch die Eingabe in der vertikalen Lage. Auf der anderen Seite des Hauptbildschirms findet man die praktische Jukebox-Funktion des Calyx M. Hier können Titel hineingepackt werden, auf die man gerade Lust hat. Dafür muss man nicht extra eine neue Playlist erstellen, sondern hat unkompliziert eine Sammlung von Songs zusammengestellt, auf die man schnell zugreifen kann. Auch hier kann man ohne Aufwand die Reihenfolge ändern oder bei Bedarf doch noch schnell eine Playlist erstellen. Kurzes Gedrückthalten auf die einzelnen Musikstücke und ein erscheinendes Menü eröffnen einem verschiedene Funktionen. Das ist einfach und hilft, Ordnung in der eigenen Bibliothek zu halten. Erstellte Playlisten werden praktischerweise immer auf dem internen Flashspeicher hinterlegt. Sollte also eine Liste mit Musik kreiert worden sein, die sich teilweise auf einer der SD-Karten befindet, so ist diese immer noch vorhanden, selbst wenn eine andere oder gar keine Karte im Slot steckt. Wer die Karten öfter wechselt, kann die Bibliothek manuell scannen, um neue Titel sofort zu finden. Dies geschieht über den Menübutton in der rechten oberen Ecke, der nach dem Antippen Einstellungen, Uhrzeit, den freien Speicherplatz und den Ladezustand anzeigt. 

Funktionen


Herzstück des Calyx M ist der ARM-Cortex- A5-Mulitcore-Prozessor mit etwa 1 GB Rechenleistung. Dazu kommen 625 MHz Arbeitsspeicher, was vollkommen ausreicht, um den Calyx flüssig arbeiten zu lassen. Der A5 ist außerdem bekannt für seine energiesparende Arbeitsweise. Mit einer Kapazität von 3100 mA hält der verbaute Akku den Calyx M dann zwischen fünf und zehn Stunden im Spielbetrieb. Sollte nach dieser angemessenen Dauer die Energieversorgung dann doch zur Neige gehen, lässt sich der Player mit einem Micro-USB-Kabel wieder aufladen. Wird der kleine Koreaner mit einem Computer verbunden, bekommt man auf dem Display drei Optionen angezeigt: Bei der Wahl der ersten wird lediglich der Akku aufgeladen, so dass er nach etwas Wartezeit wieder einsatzbereit ist. Die zweite wichtige Funktion ist die Datenübertragung. Dabei wird einerseits natürlich ebenfalls Strom an die Batterie geliefert, andererseits Musik auf den Speicher des Gerätes gezogen. Hier glänzt der Calyx M mit der ganzen Palette der digitalen Musikverarbeitung. Neben den komprimierten Formaten wie MP3 und Ogg Vorbis werden, wie es sich für ein High-End-Produkt gehört, auch verlustfreie Formate abgespielt. FLACs, WAVs und ALACs stellen kein Problem dar. Auch sämtliche Abtastraten werden unterstützt: Angefangen bei 44,1 kHz bis hin zu 384 kHz. Erneut wirklich beachtlich für einen mobilen Player, der damit immer noch nicht am Ende ist. Zusätzlich besteht mit dem Calyx M außerdem die Möglichkeit, DXD- und DSD-Dateien abzuspielen. Selbst Doppel-DSD wird unterstützt, wobei das Signal nativ verarbeitet wird. Die Wiedergabe geschieht also ohne dass Daten zuvor in ein PCM-Signal umgewandelt werden müssen. Hier wird alles geboten, was das HiFi-Herz unterwegs begehrt. Doch nicht nur unterwegs werden schwere Geschütze aufgefahren. Die dritte Option, die einem beim Verbinden mit dem PC geboten wird, ist nämlich der Einsatz des Gerätes als Digital-Analog-Wandler. Nach dem Herunterladen und Installieren eines Treibers, wird der Calyx M vom Computer als externe Soundkarte erkannt und der DAC-Chip verrichtet seine Arbeit autonom. Auch hierbei werden natürlich alle angesprochenen Formate und Abtastraten unterstützt. Schön wäre hier natürlich ein Cinch- Anschluss gewesen, um den Calyx M etwas einfacher mit der Wohnzimmeranlage zu verbinden, doch am Computer ist man mit einem guten Kopfhörer oder einem Paar Aktivboxen bestens ausgerüstet. 

Klang


Im Betrieb als mobiler Player wie auch als D/A-Wandler klingt der Calyx M klasse. Glasklar und deutlich kommen die Songs aus den Kopfhörern. Bässe, ein Problemthema bei vielen mobilen Playern, bieten genug Kraft, ohne dass sie störend auffällig werden. Die dynamische Weite ist beeindruckend, und auch bei relativ leisem Betrieb bleiben Details gut zu erkennen. Ein richtiges Aufdrehen der Lautstärke sollte mit Rücksicht auf das eigene Hörvermögen auch wohlüberlegt sein, denn der kompakte Player liefert ordentlich Leistung. D&A hat hier ein absolutes Spitzenprodukt abgeliefert, das in Verarbeitung und Klang ganz klar in der ersten Liga mitspielt. Mit seinen vielen unterstützten Formaten und Abtastraten ist der Calyx M zukunftssicher und vielseitig. Kombiniert mit der Möglichkeit als mobiler DAC genutzt zu werden, hat er das Potenzial so manches teurere, stationäre Gerät überflüssig zu machen.

Fazit

Der Calyx M kann in allen Belangen überzeugen: Verarbeitung, Bedienung, Vielseitigkeit und Klang sind klasse. Der Player bietet echtes High-End für unterwegs und schlägt sich als mobiler DAC auch an stationären Anlagen toll.

Kategorie: Mobile sonstiges

Produkt: Calyx M

Preis: um 1000 Euro

10/2014
Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Mobiler HiFi-Player/DAC 
Vertrieb audioNEXT, Essen 
Telefon 0201 5073950 
Internet www.audionext.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 70/135/14 
Interner Speicher: 64 GB 
Display: 118 mm (1290 x 720), OLED 
Unterstützte Formate: AIFF, AIF, ALAC, FLAC, WAV, AAC, MP3, MP4, OGG, DFF/DSF, DSD, DXD 
Unterstützte Abtastraten: bis 384 kHz / 32 Bit, DSD64 und DSD128 
Eingänge: 1 x Micro-USB, 1 x SD (bis 265 GB), 1 x Micro-SD (bis 128 GB) 
Ausgänge: 3,5-mm-Klinke (1,2V, ca. 0 Ohm) 
Besonderes Nein 
checksum „Der Calyx M kann in allen Belangen überzeugen: Verarbeitung, Bedienung, Vielseitigkeit und Klang sind klasse. Der Player bietet echtes High-End für unterwegs und schlägt sich als mobiler DAC auch an stationären Anlagen toll.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 18.10.2014, 15:01 Uhr
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