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Kategorie: Lautsprecher Stereo
20.10.2015
Einzeltest: Spendor Classic 4/5 - Seite 2 / 3
Wegbegleiter
Mutig ist die Entscheidung, den Tieftöner in ein geschlossenes Gehäuse zu bauen. Hier aber besinnt man sich bei Spendor auf die lange Tradition der Firma, ja ihre Wurzeln, als Lieferant hochwertiger Studio- Monitore für die BBC und Tonstudios.
Natürlich kann gerade eine Box dieser Größe subjektiv und objektiv von der Unterstützung eines zusätzlichen Resonators im Tiefton profitieren. Allerdings – und das haben die wenigsten auf dem Schirm – gibt es hier auch diverse Kompromisse, die man dann machen muss: Zum Einen erfordert ein Bassreflexgehäuse für ein bestimmtes Chassis für einen saubere Abstimmung immer ein merklich größeres Gehäuse. Zum anderen sorgt der Reflexkanal zwar für einen ausgedehnteren linearen Verlauf des Schalldrucks bis hin zu seiner Resonanzfrequenz. Darunter aber fällt der Pegel doppelt so schnell ab (um es mal populärwissenschaftlich auszudrücken) wie bei einer geschlossenen Box. Nun ist die Classic 4/5 dafür ausgelegt, recht nah an einer Rückwand zu stehen. Wir erinnern uns: Der Urvater aller kleinen Monitorboxen LS3/5 war für die Übertragungswagen der BBC konstruiert worden und stand dort sogar eingebaut in die Wand über dem Mischpult. Eine Position, die alle Monitore seitdem in unzähligen kleinen Studios auf der ganzen Welt besetzen. Und hier kann die Classic 4/5 den Vorteil ihrer geschlossenen Bauweise ausspielen: Eine Grenzfläche unmittelbar hinter der Box oder zumindest in der Nähe hebt nämlich vor allem unterhalb von 200 Hertz den Pegel mehr und mehr an. In Addition mit dem flach abfallenden Pegel der geschlossenen Spendor ergibt sich ein ausgewogener Frequenzgang – wie ich es mit meiner Aufstellung auch realisiert habe. Zwei kleine Tipps noch zum Umgang mit der kleinen Spendor, die ansonsten ein wirklich verträglicher Typ ist, was ihre Peripherie angeht: Zum einen entwickelt sie sich während ihrer Einspielzeit in Sachen Basstiefe und -sattheit deutlich. In den ersten Tagen war die Performance tatsächlich etwas dünn – das hat sich nach einer Woche deutlich in Richtung einer sehr befriedigenden Sonorität und einer Tiefbasswiedergabe entwickelt, die deutlich über das Prädikat „angedeutet“ hinausgeht. Tatsächlich, auch wenn das etwas überfreundlich gegenüber der Spendor wirkt, hat sie diesbezüglich meine Yamaha-Monitor überflügelt, die natürlich durch ihre Größe absolut einen deutlich höheren Wirkungsgrad haben, in Sachen satte und runde Wiedergabe zwischen Bass und Grundton aber nur zweiter Sieger sind. Und auch die räumliche Wiedergabe, gerade in der Tiefe der virtuellen Bühne, gelingt der Spendor etwas besser – und das ist gegen eine gut gemachte Drei-Wege-Box schon eine Ansage.
Preis: um 1990 Euro
Spendor Classic 4/5
01/2021 - Thomas Schmidt