Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: North Star Design Fluxio


Spielfluss

D/A-Wandler North Star Design Fluxio im Test, Bild 1
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Italienisches High-End ist immer etwas Besonderes. Die Traditionsfirma Norths Star Design baut seit jeher feinste digitale HiFi-Bausteine und hat dabei immer auch die Preiswürdigkeit im Hinterkopf.

Peripherie:


 Quellen: iPod-Dockingstation Cambridge Audio iD100, Apple MacBook Pro, OSX 10.8.2, iTunes 11, Sonic Studio Amarra 2.4, Apple MacBook Pro, Windows 7 Home, JRiver Media Center 18, Streaming-Client Shanling M3.1, SACD-Player Marantz SA-11S3
 Endstufen: Lindemann 830
 Lautsprecher: Audio Physic Avantera, Klang+Ton „Nada“ 


Mit den Wandlern aus San Giuliano Terme in der Nähe von Pisa habe ich bisher immer sehr gute bis exzellente Erfahrungen gemacht. Der USB-DAC32 gehörte damals zu den ersten Vertretern seiner Art mit 192-kHz-USB-Schnittstelle und noch einigen anderen Kniffen, die ihn in meinem Ansehen weit nach oben hieften. Mit dem Fluxio habe ich nun das oberste Ende der Fahnenstange der italienischen Wandler erreicht.

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Am etwas anders als Mainstream aussehenden, doch nicht ungefälligen Design hat sich kaum etwas geändert. North- Star-Design-Produkte erkennt man halt aus zig Metern Entfernung und das ist ja auch gut so. Das liegt vielleicht auch daran, dass nur wenige Hi-Fi-Geräte mit so viel Leuchtkraft und Selbstvertrauen große blaue Ziffern und Buchstaben darstellen. Ich fand‘s völlig in Ordnung. Über Blau als Farbe kann man ja streiten, doch ist es auch für einen Mann jüngeren Alters wie mich gut, die Anzeige von der Couch aus erkennen zu können.

Praxis


Der Fluxio versteht sich sowohl als DAC als auch als vollwertige digitale Vorstufe. Entsprechend viel kann man an ihm anschließen. Je zwei optische und elektrische Digitaleingänge wurden hinten angebracht, AES/EBU ist auch dabei, und eine ganz besonders leckere Verbindungsart verbirgt sich hinter der RJ45-Buchse. Über die vielen als Netzwerk-Dose bekannte Anschlussart kommuniziert der Fluxio per I2S. Das ist zweifelsohne die beste Verbindung, die zwischen Abspieleinheit und Wandler realisiert werden kann, leider ist sie nicht standardisiert. Mit den hauseigenen CD-Laufwerken funktioniert die Kommunikation jedenfalls prächtig und ich mutmaße einfach mal, dass die M2Tech-Interfaces (HiFace Evo) auch an dieser Buchse funktionieren. Doch eigentlich braucht man Letzteres ja in diesem Fall nicht, denn der Fluxio hat, wie könnte es gerade bei den „Asynchron-Early- Adopters“ anders sein, eine vollwertige USB-Anbindung spendiert bekommen mit all den Rahmendaten, die EINSNULL- Leser heutzutage von einem Wandler erwarten. Maximalabtastrate ist 192 kHz, alle Vielfachen von 44,1 und 48 kHz werden bis dahin nativ unterstützt. Um das zu realisieren, haben die North Star-Entwickler keine Stangenware genutzt, sondern sind gänzlich eigene Wege gegangen, so dass man sowohl unter Windows als auch OSX Treiber braucht, um die Kommunikation mit dem Betriebssystem sicherzustellen. Die findet man im Karton auf CD oder auf der North Star-Homepage, die Installation dauert keine Minute. Besagte Treiber ermöglichen übrigens echtes ASIO, was aus klanglicher Sicht optimal ist. In manchen Abspielprogrammen (beispielsweise foobar2000) muss dafür allerdings ein Plugin geladen werden. Die Lautstärkeregelung haben die Italiener schon immer sehr geschickt gelöst und das hier wieder genauso fein umgesetzt. Zunächst kann man den analogen Ausgangspegel grob an die Eingangsempfindlichkeit seiner Anlage anpassen. Drei Stufen, 1, 2 und 4 Volt sind wählbar, um sich schon mal grob in die richtige Richtung zu bringen. So kann man sicherstellen, dass man nicht zu grob oder zu fein arbeitet (ja, Letzteres kann nervig sein, wenn man ewig kurbeln muss, um die Lautstärke zu ändern), dazwischen wird digital eingepegelt. Überhaupt kann man sich in dem Menü des Fluxio fleißig austoben. Der Kopfhörerverstärker ist abschaltbar, die absolute Phase kann man umkehren, und die Aggressivität des Digitalfilters ist in zwei Stufen wählbar. Letzteres greift in den Klangcharakter ein, wobei ich gleich sagen möchte, dass ich hier so eine kleine Überraschung erlebte. Normalerweise ist die Einstellung „slow“, also das weniger steilflankige Filtern (das weniger Pre-Ringing aufweist) die bessere Einstellung. Am Fluxio musste ich feststellen, das er die harte Flanke, also die Einstellung „High“ mit ein wenig mehr Biss quittierte. Das kann zwar bei manchen Aufnahmen zu etwas zu harten Obertönen in Stimmen und Blasinstrumenten führen, mir hat es aber sehr gefallen, dass die Wiedergabe etwas mehr „crisp“ war. Ich habe es irgendwann einfach bei dieser Einstellung belassen. Mag vielleicht auch meine persönliche Tagesform gewesen sein. Ein paar Zeilen möchte ich noch über den gut versteckten Kopfhörerausgang verlieren. Der ist nämlich tatsächlich so gut, dass eine externe Lösung unnötig wird. Ich habe jedenfalls auch recht schwierig zu treibende Kopfhörer damit gehört und war sehr angetan, das funktioniert gut. Da hilft natürlich sehr die in 9 Stufen einstellbare Verstärkung des Kopfhörerpegels. Die kleine Buchse, mag sie auch noch so gut getarnt sein, ist alles andere als eine Notlösung. Die Eingänge sind galvanisch entkoppelt, wobei man sagen muss, dass man hier auch billige Trenntrafos hätte nehmen können (wenn man es weniger ernst meint), hier wurde augenscheinlich in ein etwas höheres Regal gegriffen. 

Lautstärkeregelung


Über die digitale Lautstärkeregelung kann ich nur sagen: Richtig eingepegelt funktioniert die richtig gut. Dank interner 32-Bit-Verarbeitung hat man halt noch ein paar Bit übrig, um den Pegel einzustellen. Wenn man das richtig macht, hat man sogar eins: den absolut klangneutralen Pegelsteller. Da ist kein Poti oder sonstwas im Weg, und dank der 32-Bit-Architektur werden auch keine Daten weggesäbelt, wenn man leise hört (was ja bei den Schiebereglern beispielsweise im Windows Media Player erfolgt, deswegen klingen die auch so schlecht und sollten immer auf Maximum stehen). So aber kann man, mit einem klugen Dithering eine absolut neutrale Vorstufe realisieren, deren Klangeigenschaften fast nur noch von der analogen Ausgangsstufe und der Jitter-Unanfälligkeit abhängt. In 0,5-dB-Schritten wird hier geregelt, was wie gesagt mit der korrekten Einpegelung sehr gut funktioniert. Der anliegende Pegel wird im linken Display dargestellt, das rechte zeigt die momentan anliegende Abtastrate an. Und ich habe dem Fluxio die komplette Bandbreite an die Strippen geschoben, das Display hat was zu tun gehabt.

Klang


Der Fluxio gehört zu den Wandlern, die sich klanglich in keinster Weise hervorheben und sich lieber darauf konzentrieren, alle in der Musik enthaltenen Informationen korrekt und fein aufgelöst wiederzugeben. Bass kann er auf jeden Fall gut, er langt untenrum ordentlich in die tiefen Regionen. Also trotz aller Neutralität beileibe kein Langweiler. Und so bleibt es dabei: Die erfahrene North Star- Mannschaft hat die D/A-Wandlung bestens im Griff und macht mit dem Fluxio keine Ausnahme. Mehr noch, dieser Wandler ist eines der ganz feinen und grundehrlichen, höchste Ansprüche erfüllenden HiFi-Geräte. Das Understatement beim Design verzeihe ich ihm aufgrund der klanglichen Leistungen, technischen Raffinesse und dem Wissen, dass North Star- Frontmann Guiseppe Rampino mit derartigem Schnickschnack wenig am Hut hat, gern. Das ist ganz einfach ein DAC für Liebhaber das Klangs. Und als solcher ist er wahnsinnig gut.

Fazit

Wer einen Wandler sucht, der absolut unaufdringlich, neutral und exzellent auflösend spielt, ist hier genau richtig. Technisch ist der Fluxio auf dem neuesten Stand, optisch hat er seinen ganz eigenen Charme.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: North Star Design Fluxio

Preis: um 2250 Euro

5/2013
Ausstattung & technische Daten 
Preis: 2250 
Vertrieb: Friends of Audio, Griesheim 
Telefon: 0170 4857199 
Internet www.friends-of-audio.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 435/70/170 
Eingänge 2 x S/PDIF RCA, 2 x S/PDIF TosLink, 1 x AES/EBU, 1 x I2S, 1 x USB-B (asynchron, bis 192 kHz, 24 Bit) 
Ausgänge: 1 x analog RCA, 1 x analog XLR 
Besonderes Fernbedienung / Farben Schwarz, Silber 
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