Kategorie: CD-Player

Einzeltest: Electrocompaniet EMC 1 Mk V


CD-Player Electrocompaniet EMC-1 Mk V

CD-Player Electrocompaniet EMC 1 Mk V im Test, Bild 1
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Electrocompaniet überarbeitet seine Classic Line und nimmt Verbesserungen an mehreren Geräten gleichzeitig vor. Wir wollen sehen, ob sich ein so bekanntes Prinzip wie ein CD-Player überhaupt noch verbessern lässt.

Digitale Dateien haben den Vorteil, dass die gespeicherten Informationen kein Gewicht haben. Natürlich wiegt eine Festplatte schon etwas, doch auf die Menge der beherbergten Lieder gerechnet, kann man Musik kaum platzsparender lagern. Auch CDs sind eigentlich eine gute Möglichkeit, viel Musik mit wenig Masse aufzubewahren. Selbst mit einer Hülle aus Plastik oder sogar Metall, wiegt ein einzelnes Album nur wenige Gramm. Nimmt man nur den runden Datenträger selbst, bewegen wir uns in Bereichen, die man bei einzelnen Discs fast vernachlässigen kann. Umso erstaunlicher also, dass ein CD-Player, der Scheiben mit so geringen Gewicht ausliest, selbst so massiv sein kann, wie Electrocompaniets EMC 1 in der gerade neu erschienenen Mk-V-Version.

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Satte 18 Kilogramm bringt der Player auf die Waage und wiegt damit mehr als so mancher ausgewachsene Vollverstärker. Dabei ist der EMC 1 allerdings nicht einfach nur schwer, denn auch die Abmessungen des Gerätes sind für ein rein auf die Wiedergabe von CDs spezialisiertes Quellgerät durchaus anständig. Fast einen halben Meter breit, beinahe genauso tief und immerhin 18 Zentimeter hoch besitzt der EMC 1 eine Präsenz, die eines Geräts der Referenzklasse absolut würdig ist. Gleiches gilt für die generelle Anmutung und Verarbeitung des Systems. Bei knappen Spaltmaßen zwischen den einzelnen Segmenten des Gehäuses, die wiederum üppige Materialstärken aufweisen und damit ihren Teil zum erwähnten Gewicht beitragen, merkt man schon beim Auspacken, dass es hier ernst wird. Direkt von vorne merkt man von der Aufteilung des Players in seine drei Arbeitsbereiche kaum etwas. Eine dicke Acrylplatte dient wie bei allen Classic-Line-Systemen als edle Front, garniert mit den typischen goldenen Tasten und der Modellbezeichnung. Bei der neuen Mk-V-Version allerdings gehen es die Norweger etwas dezenter an als bisher und reduzieren die glänzenden Buchstaben auf ein Minimum. Firmenname, Logo und die Lettern EMC 1 Mk V sind geblieben. Dazu kommt das blau leuchtende und nach Geschmack dimmbare Display. Alles wie aus einem Guss. An der Oberseite bemerkt man schließlich, dass der mittlere Teil des Players weniger hoch ist als die beiden Seiten. Der gewonnene Platz wird benötigt, um dem Verschluss des Top-Loader- Laufwerks beim Öffnen den nötigen Raum zu geben. Wunderbar leicht gleitet die Abdeckung nach hinten und gibt den Blick auf das neue Laufwerk des EMC 1 frei. Wurden in den vorherigen Baureihen Antriebe von Philips verwendet, setzt man beim Mk V Modell nun auf ein Laufwerk der österreichischen Firma Stream Unlimited, das mit der aufwendigen Halterung und dem Lager alleine schon knappe acht Kilo wiegt. Durch die entkoppelte Aufhängung wird das Laufwerk beinahe völlig vor Vibrationen geschützt. Eindrucksvoll demonstriert durch einen beherzten Schlag gegen das Gerät. Kein Springen, kein Aussetzen, keinerlei Reaktion seitens des Players. Selbst wenn das schwere Gerät dabei seine Position ändert, bewahrt das Stream- Unlimited-Modul die Ruhe. Ebenfalls einem ruhigen Lauf der Disc zuträglich ist die optionale Spider Mk V, die den standardmäßig beigelegten Puck ersetzen kann. Mit ihrer breiten Auflagefläche verteilt sie ihr Gewicht äußerst gleichmäßig auf der CD und sorgt für enorme Laufruhe, auch wenn der Preis von über 300 Euro für das Zubehör auch bei einem Referenzgerät wie dem EMC 1 durchaus happig ist. Beim Blick auf die Oberseite fällt schnell die goldene Plakette ins Auge, die der norwegische Hersteller auf seinem Player anbringt. Dort werden die Vorteile des Gerätes beschrieben und man muss sagen, dass diese Art der Informationsübermittlung durchaus mehr Stil hat als ein langweiliges Datenblatt. Neben dem angesprochenen „Mechanical Cancellation System“ ist hier außerdem die Rede von einem „24 Bit Upsampler 192 kHz DAC“. Eben diese Wandlerplattform befindet sich im linken Gehäuseteil, auch wenn die Arbeitsweise etwas komplexer ist, als von der glänzenden Plakette dargestellt. Fakt ist, dass Electrocompaniet auf einen CS4398-DAC von Cirrus Logic setzt, um die Signale des Laufwerks zu wandeln. Ein Stereo-DAC, der mit 192 kHz und 24 bit arbeiten kann. Zuvor wird beim EMC 1 auch tatsächlich ein Upsampling vorgenommen, allerdings reizen die Norweger ihren gewählten Wandler dabei nicht vollständig aus. Da man bei Electrocompaniet herausgefunden hat, dass der Chip besser spielt, wenn man nur die zweithöchste Abtastrate verwendet, rechnet der Player statt auf 192 auf 96 kHz um. Das mag zunächst paradox klingen, doch natürlich macht es Sinn, eine Maschine nicht dauerhaft im roten Bereich zu verwenden. Fakt ist außerdem, dass durch ein Upsampling der CD-Signale meist ein genaueres Ergebnis erreicht werden kann. Wer seinen EMC 1 allerdings rein als CD-Transport nutzen möchte, um ihn an einen externen Wandler anzuschließen, hat auch dazu die Möglichkeit. Direkt an der Digitalplatine befinden sich ein koaxialer und ein optischer Ausgang, bei denen allerdings die Signale direkt vom Laufwerk abgegriffen werden und darum mit der CD-Auflösung von 44,1 kHz bei 16 Bit gearbeitet wird. Auf der anderen Seite der Laufwerkssektion befindet sich dann die analoge Ausgangsstufe des Players. Feine Bauteile sind hier penibel angeordnet, um auch auf den letzten Millimetern des Signalweges ein gutes Ergebnis zu garantieren. Der symmetrische Aufbau des Sektion legt die Nutzung der XLR-Buchsen auf der Rückseite nahe, doch auch auf einen unsymmetrischen Cinch-Ausgang wollte man bei Electrocompaniets neuem Classic- Flaggschiff nicht verzichten. Umso besser, denn so hat man bei jeder Art von Verstärker die Möglichkeit, die beeindruckenden Klangqualitäten des EMC 1 zu erleben. Schon beim allerersten gespielten Takt schaffte es der Player, mich mit seiner enormen Dynamik in seinen Bann zu ziehen. Ein einziger Kontakt von Drumsticks auf gespannte Felle, mehr brauchte es praktisch nicht. Der enorm niedrige Noise Floor der Players erlaubt es den einzelnen Komponenten, sich wunderbar abzuheben und mit schöner Kontur darzustellen. Knackig und packend, oder sanft und fließend, beide Spielarten beherrscht der EMC 1 wunderbar. Dabei scheint der Player an den richtigen Stellen abzurunden, so dass man niemals den Eindruck bekommt, dass es zu spitz oder unscharf wird. Gerade im Hochton wirkte das Spiel damit hervorragend ausgeglichen. Im Bass setzen die Norweger auf die nötige Portion Kraft, die dem Hörer bei Bedarf gut in den Körper fährt, ohne dass der Tiefton zu direkt wirken würde. Sehr ausgeglichen und mit hervorragendem Flow setzte der Player jede ihm vorgesetzte Art von Musik um, ohne dass man je den Eindruck hatte, etwas zu vermissen. Das Upsampling tat dabei sein Übriges und lieferte eine Menge Details, sodass man selbst bei bekannten Stücken das Gefühl hatte, noch neue Feinheiten zu finden, die einem bisher entgangen waren. Der ECM 1 nutzt seine Masse, um aus wenigen Gramm Plastik jede noch so kleine Information herauszuholen. Viel weiter als Electrocompaniet es mit seinem neuen Referenzplayer schafft, scheint man mit dem Medium CD wohl kaum noch zu kommen. Doch wer weiß, ob ich diese Aussage bei Veröffentlichung einer Mk-VI-Version in Zukunft revidieren muss.

Kategorie: CD-Player

Produkt: Electrocompaniet EMC 1 Mk V

Preis: um 5800 Euro

3/2020
 
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 5.800 Euro 
Vertrieb: MRV Audio, Bonn 
Telefon: 0228 92394292 
Internet: www.mrvaudio.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 470/118/420 
Eingänge CD 
Unterstützte Abtastraten: 44,1 kHz, 16 Bit 
Ausgänge: 1 x RCA Stereo 1 x XLR Stereo 1 x S/PDIF koaxial 1 x Toslink optisch 
checksum Mit der neuen Mk-V-Version scheint Electrocompaniet die Möglichkeiten der CD auszureizen. Der ECM 1 liefert hervorragenden Sound mit HiRes-Qualitäten und präsentiert sich dabei genau so, wie man es von einem Referenz CD-Player erwartet. 
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Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 02.03.2020, 09:55 Uhr
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Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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