Kategorie: Streaming Dienste

Einzeltest: HRA Streaming


Streaming mit Anspruch

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Highresaudio.com arbeitet schon länger daran, Audiophilen die passende Musik zu bieten. Jetzt erweitert das Unternehmen sein Portfolio um einen eigenen Streamingdienst.

Die Firma Highresaudio aus Berlin ist Kennern der High-End- Szene natürlich längst bekannt. Bereits seit acht Jahren ist der Downloadanbieter im Geschäft und hat sich mittlerweile einen internationalen Kundenstamm erarbeitet, der durchaus beachtlich ist. Auch in der Industrie ist das Unternehmen längst kein Unbekannter mehr. Geräte verschiedenster Anbieter haben den Service in ihr System eingebunden, um gekaufte Musik ohne Umwege auf dem jeweiligen Server zu speichern. Dies liegt auch an der Arbeit von Geschäftsführer Lothar Kerestedjian, den man auf praktisch jeder HiFi-Veranstaltung antrifft. Meist schwer in ein Gespräch vertieft, um neue Beziehungen aufzubauen und Partner zu finden. Die Erfahrung in der Industrie hat aber auch gezeigt, dass Downloads nur einer von verschiedenen möglichen Wegen sind, um Musik hören zu können.

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Schließlich befinden wir uns in einer Zeit, in der das Streaming zu einem großen Teil onlinebasiert stattfindet. Das hat man bei Highresaudio schon länger erkannt, weshalb bereits vor einiger Zeit der Virtual Vault eingeführt wurde, bei dem über das Portal gekaufte Alben auch unterwegs oder zu Hause über das Internet angehört werden können. Seit April 2018 geht Highresaudio.com noch einen Schritt weiter und beginnt mit HighResAudio Streaming nun einen echten Onlineservice, bei dem Abonnenten auf den gesamten Musikkatalog Zugriff haben. Natürlich ist sich Highresaudio bewusst, dass sie kein Massenmarktanbieter sind und damit wohl weniger mit Spotify konkurrieren. Stattdessen bleibt man sich lieber der Firmenphilosophie treu und möchte einem audiophilen Publikum mit den entsprechenden Ansprüchen an Auswahl und Qualität seine Dienste anbieten. Ähnlich wie beim Downloadportal Highresaudio.com rückt man hier also die Auflösung in den Fokus. Somit werden alle Titel, die bei HRA Streaming zur Verfügung gestellt werden, 24-Bit-Aufnahmen sein, die auch in der entsprechenden Auflösung übertragen werden. Während Spotify also MP3s liefert, Tidal bei CD-Qualität endet und HiRes bei Qobuz auf ein bestimmtes Abonnement beschränkt ist, ist die Hochbit-Wiedergabe bei HRA Streaming Standard. Mit dem Start im April 2018 wird HRA Streaming in Deutschland verfügbar sein und auch andere Länder erhalten Zugriff auf den Musikkatalog der Berliner. Neben der Schweiz, Österreich und den Benelux-Ländern gehören dazu auch Großbritannien und Irland, Skandinavien, Polen, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, die Iberische Halbinsel, Italien, Griechenland und Frankreich. Später sollen außerdem weitere Länder innerhalb und außerhalb Europas folgen. Zum Start ist der Streamingdienst über die eigenen Playerprogramme für Apples OSX und Microsofts Windows verfügbar, auf die wir noch eingehen werden. Außerdem wird an Apps für Android und iOS gearbeitet, die im Laufe des Jahres veröffentlicht werden sollen. Auch die Kooperation mit Geräteherstellern wird natürlich weiter vorangetrieben und dank einer Partnerschaft mit Tune-In ist HRA Streaming auf Systemen verschiedener bekannter Hersteller verfügbar. Mit Audirvana ist außerdem eines der beliebtesten Audioplayerprogramme mit an Bord. War hier die Funktion, gekaufte Alben direkt anzuhören, bereits verfügbar, wird nun auch HRA-Streaming direkt in das Programm integriert. Ein Abonnement für den Service schlägt mit knapp 200 Euro für eine zwölfmonatige Mitgliedschaft zu Buche. Für Hörer, die weiterhin gerne Alben downloaden, gibt es außerdem ein Angebot für etwa 250 Euro im Jahr, bei dem ein dauerhafter Rabatt von 30 Prozent im Downloadstore freigeschaltet wird. Beide Abos sind per Visa, Mastercard oder PayPal zahlbar. Dabei mag der dreistellige Preis den einen oder anderen jetzt vielleicht erschrecken, doch auf den Monat gerechnet ergibt sich so ein Preis von unter 17 Euro. Im Prinzip kostet HRA Streaming damit pro Monat so viel wie ein Album als CD oder als HiRes-Download und ist damit sogar günstiger als manche Premiumvariante anderer Streaminganbieter. Für diese Abogebühr erhält man Zugriff auf momentan 35.000 ausgewählte Alben. Im Vergleich mit anderen Services ist dies natürlich weniger, doch in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier ausschließlich um verifizierte 24-Bit-Aufnahmen handelt, ist dies schnell relativiert. Außerdem wächst der Bestand durch Neuveröffentlichungen und Rereleases selbstverständlich weiter. Kommen wir also zu den Funktionen neben der reinen Musikwiedergabe, denn damit ein Streamingddienst wirklich fesselt, muss auch das Drumherum stimmen. Hier hat sich Highresaudio einige nette Features einfallen lassen, die im hauseigenen Player verfügbar sind. Grundsätzlich ist der Bildschirm in vier Regionen aufgeteilt. Am rechten Bildschirmrand befindet sich die Menüleiste, die Zugriff auf Funktionen, Einstellungen und das eigene Profil ermöglicht. Der untere Bildschirmrand dient stets dem gerade spielenden Song. Hier werden Cover, Albumtitel, Interpret und Song angezeigt, zusammen mit einer Fortschrittsanzeige, den Playerfunktionen, dem Lautstärkeschieber und schließlich der Anzeige von Auflösung und Samplingrate des gespielten Tracks. In unserer frühen Softwareversion fehlte leider noch eine Taste für das Anzeigen der Warteschleife, die sich manchmal sicher als praktisch erwiesen hätte. Über der Playerleiste befindet sich der Hauptbildschirm, der zur Navigation durch die Musik dient. Hier werden die gewünschten Kategorien angezeigt und auch die Tracklisten eines angeklickten Albums. Ganz oben werden schließlich die wichtigsten Daten zum ausgesuchten Album angezeigt. Ist kein Album angewählt, erscheinen hier stattdessen verschiedene Vorschläge. Hier wäre eine anpassbare Bildschirmaufteilung schön, um im mittleren Bildschirmteil auf Wunsch etwas mehr Platz zu gewinnen; wie gesagt wird auch in Zukunft weiter an der Software gearbeitet, so dass neue Features und Verbesserungen nachgereicht werden. Viel zentraler als das Interface sind die verschiedenen Funktionen von HRA Streaming, bei denen die Berliner sich manches haben einfallen lassen. Da wäre zum Beispiel die hervorragend funktionierende Suchfunktion. Das mag wenig spektakulär klingen, doch hier sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Neben der klassischen Suche nach Freitext, Interpret und Songtitel lässt sich auch nach Komponist Jahr, Format und Label suchen. Dazu wurde eine umfangreiche Mood-Suche eingeführt, die einem für den jeweiligen Gemütszustand die richtige Musik heraussucht. Dabei reicht die Bandbreite deutlich über fröhlich und traurig hinaus und bietet eine Menge verschiedener Tags, die angewandt werden können. Genauso ausführlich wie die direkte Suche ist auch die Einordnung der vorhandenen Musik in Genres. Auch hier setzt sich HRA Streaming deutlich von anderen Diensten ab, die teilweise überhaupt keine Suche nach Musikart zulassen. Genau wie bei Mood werden hier mehr als die Standards geboten, denn jedes Genre kann auch nochmals nach Unterarten sortiert angezeigt werden. Insgesamt lädt HRA Streaming also immer dazu ein, neue Musik zu finden oder bekannte Alben noch einmal neu zu entdecken. Neben der Musik selbst freut sich jeder Audiophile natürlich über passende Hintergrundinformationen, mit denen der Streamingdienst ebenfalls sehr großzügig umgeht. Zu jedem Album erhält man darum einen Infotext, der durchaus auch einmal in die Tiefe geht. Gerade für Jazz und Klassik ist dabei außerdem interessant zu sehen, dass alle beteiligten Musiker auf einem Album ebenfalls stets angegeben werden. Wer solche Fakten lieber vom Interpreten oder Label selbst hören will, kann das zum Album gehörige Booklet einblenden lassen, soweit es denn eines gibt. Letztlich werden auch die Künstler selbst in den Fokus gerückt, so dass man unter dem Punkt Biografie mehr über die Geschichte der Musiker erfahren kann. Teilweise sind all diese Informationen zwar auf Englisch, doch viele der Einträge sind von deutschen Musikjournalisten extra für HRA angefertigt worden. Gleiches gilt außerdem für die Zusammenstellungen der verfügbaren Playlisten. Neben den selbst erstellten Abspielfolgen bietet HRA Straming nämlich eine ganze Reihe spannender Zusammenstellungen von Musik. Angefangen bei Showcases verschiedener Künstler über Genremischungen hin zu Reminiszenzen an verschiedene Jahre und die damals populäre Musik. Auch Neuheiten der Woche werden für verschiedene Musikrichtungen extra angefertigt, so dass man stets auf dem Laufenden ist und jeden Tag neue Musik zur Verfügung hat. Die verschiedenen Zusammenstellungen waren bei unserer Nutzung stets gelungen und boten immer wieder Überraschungen, die die Neugier weckten und zum Nachforschen in den Diskografien zuvor unbekannter Künstler anregten. Insgesamt muss man zwar sagen, dass sich der Katalog von HRA Streaming hauptsächlich auf audiophile Veröffentlichungen konzentriert und man einige populäre Künstler vergeblich sucht. Doch dies liegt eben auch am hohen Qualitätsanspruch des Dienstes. Ist keine 24-Bit-Abmischung vorhanden, dann bleibt ein Album unauffindbar. Wer sich damit abfinden kann und statt reiner Masse lieber hochwertig gemachte Musik hören möchte, mit der man auch in der Lage ist, die Feinheiten der eigenen Anlage herauszuhören, ist man mit Highresaudio an der richtigen Adresse. Es wird eine ganze Menge von HiFi-Enthusiasten geben, die auf genau so ein Angebot gewartet haben. HRA Streaming ist außer Frage ein hervorragender Dienst für echte Audiophile mit dem Bewusstsein für die Vorzüge von HiRes-Audio.

Fazit

Der Katalog mag zwar weniger umfangreich sein als der anderer Anbieter, doch in Sachen Qualität sucht man bei Highresaudio seinesgleichen. HRA Streaming ist ein toller Service, der wunderbar auf anspruchsvolle Hörer zugeschnitten ist. Verschiedene clevere Funktionen und eine engagierte Musikredaktion bieten hier hervorragende Musikunterhaltung.

Kategorie: Streaming Dienste

Produkt: HRA Streaming

Preis: um 200 Euro

7/2018
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 200 Euro (12 Monate), um 250 Euro (12 Monate plus Downloads) 
Anbieter: Highresaudio, Berlin 
Internet: www.highresaudio.com 
Testphase: 7 Tage 
Anzahl Alben: 35.000 
Plattformen: Player für Windows und OSX, Audirvana, Plus Plug-in Integration in Systeme verschiedener Hersteller 
Format: FLAC 
Qualität: 24 Bit 
checksum Der Katalog mag zwar weniger umfangreich sein als der anderer Anbieter, doch in Sachen Qualität sucht man bei Highresaudio seinesgleichen. HRA Streaming ist ein toller Service, der wunderbar auf anspruchsvolle Hörer zugeschnitten ist. Verschiedene clevere Funktionen und eine engagierte Musikredaktion bieten hier hervorragende Musikunterhaltung 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 14.07.2018, 09:56 Uhr
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  • www.hausgeraete-test.de
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