Kategorie: Soundbars

Einzeltest: Speakercraft CS3


Solide Basis

Soundbar Speakercraft CS3 im Test, Bild 1
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Der Schlankheitswahn bei TV-Geräten hat seinen Höhepunkt erreicht: Von vorn betrachtet sind moderne Fernseher so gut wie randlos, und auch von der Seite muss man schon genau hinsehen, um die oft nur noch wenige Millimeter dünnen Displays zu sehen. Das ist eine technische Meisterleistung und optisch auch sehr ansprechend, nur für den Sound bleibt nicht mehr viel Platz. Mit dem TV-Speaker CS3 bietet der amerikanische Audio-Spezialist Speakercraft nun eine Lösung, die mit geringstem Aufwand den schicken Flat-TV klanglich gleich um mehrere Klassen aufwertet.




Eigentlich kennt man Speakercraft vor allem aus dem Custom-Installation-Bereich. Mit einer Vielzahl von hochwertigen Inwall-Lautsprechern und praktischen Lösung für (fast) unsichtbaren Sound hat sich das kalifornische Unternehmen in diesem Bereich weltweit einen hervorragenden Ruf erarbeitet.

Der CS3 scheint also auf den ersten Blick etwas aus dem Rahmen zu fallen, denn hier handelt es sich eben nicht um einen Lautsprecher für den versteckten Einbau, sondern um eine geschlossene Box, die mitten im Wohnzimmer platziert werden soll. Dabei basiert der CS3 jedoch auf den gleichen Grundgedanken wie  alle Speakercraft-Produkte: einfachste Handhabung und unerschütterliche Solidität.

Soundbar Speakercraft CS3 im Test, Bild 2Soundbar Speakercraft CS3 im Test, Bild 3Soundbar Speakercraft CS3 im Test, Bild 4Soundbar Speakercraft CS3 im Test, Bild 5Soundbar Speakercraft CS3 im Test, Bild 6





Ausstattung


Doch der Reihe nach: Beim Speakercraft CS3 handelt es sich zunächst um ein mattschwarzes Gehäuse mit den Maßen 711mm x 100mm x 419mm (BxHxT). In der lediglich 10 Zentimeter hohen Front findet sich hinter einer magnetisch gehaltenen Stoffabdeckung ein ansehnliches Arsenal moderner Lautsprecher-Chassis: Pro Seite nehmen zwei 3-Zoll-Mitteltöner einen Hochtöner mit 25mm-Seidenkalotte in die Mitte, auch im Inneren ist der Aufbau strikt 2-kanalig. Von vorn betrachtet ist der flache CS3 also nicht auffälliger als andere schlanke Soundbars. Über die Tiefe des Gehäuses bietet die Speakercraft-Box jedoch den Platz und das nötige Arbeitsvolumen für zwei ernstzunehmende Tieftöner, die mit ihren 13-mm-Chassis nach unten abstrahlen. Vier massive und vibrationsgedämmte Füße sorgen deshalb für den richtigen Abstand zur Stellfläche und stabilen Stand, zwei Reflexöffnungen in der Front belüften die beiden voneinander getrennten Bassgehäuse für eine noch tiefere Abstimmung. Für ordentlich Druck auf allen Kanälen sorgen integrierte Verstärker mit insgesamt 80 Watt Leistung.
In der Mitte der Schallwand sitzt zudem noch etwas, das aussieht wie ein kleines Display, letztlich jedoch nur den IR-Empfänger und eine LED beherbergt. Letztere gibt über verschiedene Farben und Blinken Aufschluss über den jeweiligen Betriebszustand.




In der Praxis


Der angestrebten Einfachheit verpflichtet, zeigt sich das Anschluss-Panel an der Rückseite übersichtlich: ein optischer und ein elektrischer Eingang warten auf digitale Signale, ein Stereo-Paar Cinchbuchsen steht für analogen Ton zur Verfügung. An einer Standardbuchse findet das mitgelieferte Euro-Netzkabel seinen Platz, ein echter Netzschalter hilft beim Stromsparen. Zusätzlich zu den kabelgebundenen Eingängen verfügt der CS3 über Bluetooth, so dass Musik vom Handy oder dem Laptop gestreamt werden kann. Alle Funktionen hat man mit der kleinen 15-Tasten-Fernbedienung bequem im Griff.
Haupteinsatzzweck des CS3 ist die klangliche Aufwertung eines flachen Fernsehers, unabhängig von der Quelle. Dazu schließt man die Speakercraft-Box einfach mittels optischem bzw. elektrischem Digitalkabel oder per analogem Stereo-Cinchkabel an den entsprechenden Ausgang des TV-Geräts an. Voraussetzung für die Nutzung der digitalen Variante ist jedoch, dass der Fernseher unabhängig vom Eingangssignal einen PCM-Datenstrom über die digitalen Ausgänge sendet. Da das nicht bei allen TVs der Fall ist, legt Speakercraft jedem CS3 einen Gefen Digital Audio Decoder bei, der bei Bedarf zwischen das TV-Gerät und den CS3 geschaltet werden kann. Das nennt man vorbildlich und im Sinne des Kunden mitgedacht!
Übrigens ist der CS3 explizit so stabil gebaut, dass man den Fernseher direkt darauf stellen kann. Die kratzfeste Oberfläche ist enorm widerstandsfähig, auch um das Gewicht des TVs braucht man sich bei der soliden Konstruktion kaum Sorgen zumachen. Speakercraft weist lediglich darauf hin, dass der eigentliche Standfuß des Fernseh-Geräts nicht größer sein darf als der CS3, damit ein sicherer Stand gewährleistet ist.




Klang


Nun muss man den CS3 nur noch einschalten und – je nachdem, welche Verbindungsvariante man gewählt hat – mittels der Fernbedienung den richtigen Eingang anwählen, den Ton am Fernseher stumm schalten und genießt fortan das beeindruckende HD-Bild seines Flat-TVs endlich mit angemessenem Sound. Vollmundig und kräftig gelingt dem CS3 dabei ebenso wie feinfühlig und detailliert, ganz so, wie es eben gerade gefordert ist. Da der CS3 den Ton üblicherweise direkt vom Fernseher bekommt, ist es auch ganz egal, welche Quelle man gerade schaut. TV-Programm vom integrierten Tuner oder vom externen Sat-Receiver, Filme von Blu-ray oder übers Heimnetzwerk gestreamte Musik – alles ertönt ungleich voller, erwachsener und bei Bedarf auch erheblich lauter als ein herkömmlicher Fernseher es heute vermag.

Während im normalen Modus das Klangbild kräftig, wegen der eng beieinander liegenden Lautsprecher jedoch räumlich ein wenig eingeschränkt ist, leistet die integrierte virtuelle Surroundlösung Verblüffendes. Ganz ohne sonst oft leider übliche tonale Verzerrungen wird hier die Stereobasis hörbar erweitert, der Sound gewinnt noch einmal an Offenheit und Klarheit und löst sich angenehm von Lautsprechern und vom Bild ab. Und natürlich funktioniert der CS3 auch ganz ohne Fernseher. An einem der freien Anschlüsse lassen sich im Handumdrehen ein MP3-Player oder ein Radio anschließen, oder man schickt seine Musik einfach von jedem Bluetooth-fähigen Smartphone oder PC kabellos an die Box. Da der CS3 auch mit Musik viel Spaß macht, kann er so für viele eine vollwertige Hifi-Anlage fast komplett ersetzen.


FAQ - Soundbars

Brauche ich eine Soundbar?

Moderne Flachbildfernseher bieten den integrierten Lautsprechern nur ein sehr begrenztes Volumen. Auch wenn die Hersteller aus den widrigen Voraussetzungen das Beste herausholen, setzt die Physik Klang und Lautstärke insbesondere im Tieftonbereich Grenzen. Gute Soundbars bieten bessern Klang, kräftigeren Bass, höhere Lautstärke, deutlichere Sprachverständlichkeit und meist auch ausgeprägtere Surround-Effekte.


Müssen TV und Soundbar von der gleichen Marke sein?

Nein, dank standardisierter HDMI-Schnittstellen müssen TV und Soundbar nicht von der gleichen Marke sein. Allerdings bieten viele TV-Hersteller die Möglichkeit, die eigenen Soundbars direkt über das Menü des Fernsehers und mit dessen Fernbedienung zu steuern.


Wie schließe ich eine Soundbar an?

Die Soundbar wird in der Regel mittels HDMI-Kabel an den HDMI-Anschluss mit Audiorückkanal (ARC oder eARC) angeschlossen. Alternativ kann auch der digitale optische Audioausgang des TVs (Toslink) genutzt werden. Verlustfreie Tonformate wie Dolby True HD können nur beim Anschluss über HDMI eARC übertragen werden.


Soundbar oder Sounddeck?

Eine Soundbar ist schlanker und wird vor den Fernseher gelegt. Dabei ist vor dem Kauf darauf zu achten, dass der TV genug Platz über der Standfläche lässt, damit der Bildschirm nicht durch die Soundbar verdeckt wird. Durch die schlanke Bauform benötigen die meisten Soundbars für eine kräftige Basswiedergabe einen zusätzlichen Subwoofer, der im Lieferumfang oft bereits dabei ist. Ein Sounddeck ist deutlich tiefer, hier wird der TV in der Regel einfach darauf gestellt. Durch das größere Volumen und mehr Platz für größere Lautsprecher bieten viele Sounddecks bereits ohne Subwoofer einen kräftigen Bass.


Was ist Dolby Atmos?

Manche Soundbars sind in der Lage, das immersive 3D-Tonformat Dolby Atmos wiederzugeben. Hierzu sitzen oben in der Soundbar leicht nach vorne angewinkelte Lautsprecher. Diese strahlen die Höhenkanäle von Dolby Atmos gegen die Decke ab. Durch die Deckenreflektionen hat man am Hörplatz den Eindruck, der Ton würde von oben kommen. So entsteht ein dreidimensionales Klangerlebnis.


Kann ich mit einer Soundbar auch Musik vom Handy hören?

Die allermeisten Soundbars besitzen Bluetooth, so dass Musik drahtlos vom Smartphone an die Soundbar gestreamt werden kann. Bei einigen Soundbars sind sogar Streamingdienste wie Spotify bereits ab Werk installiert.


Kann ich eine Soundbar an der Wand montieren?

In der Regel ja. Die meisten Soundbars bieten Vorbereitungen für die Wandmontage. Sounddecks hingegen benötigen eine feste Standfläche.


Brauche ich einen Subwoofer?

Insbesondere bei kleineren Soundbars ist ein zusätzlicher Aktiv-Subwoofer sinnvoll. Dieser erhält sein Signal in der Regel kabellos per Funk von der Soundbar, so dass er lediglich ein Netzkabel benötigt. Oft gehört der Subwoofer bereits zum Lieferumfang. Manche größere Soundbars sind bereits im Stand-Alone-Betrieb für den Full-Range-Einsatz inklusive Tiefbass ausgelegt. Hier ist es Geschmackssache, ob man noch kräftigeren und tieferen Bass möchte. Eine spätere Aufrüstung mit einem kabellosen Subwoofer ist in der Regel problemlos möglich.


Welche Erweiterungen gibt es?

Neben dem Subwoofer gibt es für viele Soundbars auch kabellose Rearlautsprecher. Diese werden hinter dem Hörplatz oder seitlich davon aufgestellt und verbessern die Surround-Effekte. Hier sind von einigen Herstellern sogar Modelle mit Akku verfügbar, welche komplett ohne Kabel auskommen und nur gelegentlich geladen werden müssen.

Fazit

Trotz aller technischen Raffinesse bieten dünne Fernseher meist auch einen dünnen Sound, das ist schon lange kein Geheimnis mehr. Doch auch viele Soundbars, die dieses Problem eigentlich lösen sollen, stellen oft nur einen Kompromiss dar, da auch sie nicht viel Gehäusevolumen besitzen und sich die Physik eben nur in begrenztem Maße austricksen lässt.
Speakercraft hat das Prinzip Soundbar deshalb konsequent in die Tiefe weiter gedacht, so dass der CS3 unauffällig, quasi als zweiter Standfuß unter dem Fernseher, benutzt werden kann. So konnten die Entwickler ihrem TV-Speaker akustische Eigenschaften anerziehen, die in dieser Klasse ihresgleichen suchen und jedem modernen Flat-TV klanglich gewaltig auf die Sprünge helfen.
Mit seinen zusätzlichen Anschlussmöglichkeiten inklusive Bluetooth sowie der denkbar einfache Bedienung wird er für viele Anwendungen, etwa in kleinen Räumen oder unter dem den Zweit-TV, eine vollwertige Heimkinoanlage schlicht überflüssig machen!

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Kategorie: Soundbars

Produkt: Speakercraft CS3

Preis: um 800 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


12/2012
4.0 von 5 Sternen

Mittelklasse
Speakercraft CS3

Bewertung 
Ton 50% :
Surround 40%

Stereo 10%

Praxis 50% :
Ausstattung 20%

Bedienung 10%

Verarbeitung 20%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Vivateq, Uhingen 
Telefon
Internet www.vivateq.de 
Ausstattung
Funktionsprinzip Stereo / Virtual Surround 
Frontsystem (B x T x H in mm) 711/419/100 
Gewicht (in Kg) 11 
Farbe Schwarz 
Lautsprecher 3-Wege Stereo 
Chassis Front Anzahl
Abmessungen Subwoofer/Gewicht 0///0 
Subwoofer Chassis-Durchmesser in mm / Bauart
Verstärkerleistung (W) Front/Sub 80/ 
Dekodierung:
Dolby Digital/ PL II/ DTS Ja / Nein / Nein 
Surround-Programme
Radiotuner Nein 
Eingänge Audio 2x digital, 1x analog 
Besonderheiten
Preis/Leistung sehr gut 
+ + einfache Aufwertung des TV-Sounds 
+ + leichte Einrichtung & Bedienung 
+/- + kann als Standfuß für TV genutzt werden 
Klasse: Mittelklasse 
Testurteil sehr gut 
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Autor Olaf Adam
Kontakt E-Mail
Datum 02.12.2012, 13:25 Uhr
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Topthema: Feurig
Feurig_1706536121.jpg
High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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