Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Einzeltest: Restek EMAS


Sieben auf einen Streich

Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 1
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Für jemanden, der viele, also wirklich viele Tonabnehmer, Arme und Laufwerke sein Eigen nennt und trotzdem nur über eine Anlage hören möchte, für den gibt es seit Jahren eine ganz besondere Phonovorstufe, die wir tatsächlich noch nie hier vorgestellt haben. Zeit wird’s

Restek ist eine der Marken, die man instinktiv unter dem Prädikat „Ingenieurskunst“ einsortiert. Und es ist gut, dass es so ist: In einer Branche, die sehr oft mit einem offen zur Schau getragenen Luxusanspruch agiert, wirken Hersteller wie Restek mit ihrem technikorientierten Anspruch wohltuend unaufgeregt. Natürlich haben wir hier überhaupt nichts gegen außergewöhnliches Design und edle Materialien bei einem HiFi-Gerät. Auch wir lassen das Auge gerne mithören. Aber letzten Endes geht es um die bestmögliche Musikwiedergabe, und den finanziellen Einsatz bei Entwicklung und Produktion vor allem auf diesen Aspekt zu legen, kommt auch und vor allem dem Kunden zugute.

Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 2Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 3Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 4Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 5Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 6Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 7Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 8Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 9Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 10Phono Vorstufen Restek EMAS im Test, Bild 11


Das heißt natürlich nicht, dass Restek-Geräte grobschlächtig aussehen – im Gegen teil: Es gibt ein geradliniges und angenehm reduziertes Design, das sich vor allem seit vielen Jahren so durch die Produktlinie zieht. Es ist also durchaus möglich, ein aktuelles Restek-Gerät neben einen Klassiker der Marke zu stellen, ohne dass es einen optischen Bruch gibt.
Kommen wir vom Allgemeinen zum Speziellen: Wir haben es endlich getan und „Herrn Restek“ Adrianus Elschot eine Emas abgeschwatzt. Hinter dieser Buchstabenkombination verbirgt sich eine der aufwendigsten Phonovorstufen, die es auf dem Markt gibt. Okay, sie ist inzwischen nicht mehr die einzige mit Anschluss für mehrere Tonabnehmer, aber sieben(!) Eingänge, die individuell konfiguriert werden können, gibt es meines Wissens sonst nirgendwo.

Natürlich hat so etwas auch seinen Preis, nämlich laut Liste 4.900 Euro – dafür aber gibt es einfach deutlich mehr Technik und Möglichkeiten als bei Geräten, die viel weniger Ausstattung für den doppelten Preis und mehr bieten. Die Emas ist nicht nur eine Phonovorstufe, sondern kann auch als Schaltzentrale einer ganzen Stereo-Anlage fungieren – dies allerdings zugegebenermaßen mit dem Fokus auf die Plattenwiedergabe, denn hinten am Gerät war neben den sieben Phonoeingängen einfach kein Platz mehr für mehr als einen weiteren Line-Eingang. Wer mehr möchte, muss auf eine externe Umschalteinheit zurückgreifen.

Restek macht zurzeit zwei verschiedene Gerätelinien, deren Komponenten bis auf wenige Ausnahmen jeweils  im  gleichen Gehäuse sitzen. Typisch für Restek sind eigentlich seit der Firmengründung in den 70er-Jahren die großzügig verchromten Flächen. Davon ist man aber seit einer Weile abgekommen: Es gibt optische Alternativen, die je nach Ausführung aufpreispflichtig sind.

Bei der Emas fällt als Erstes das große Display auf, das über alle eingestellten Parameter informiert und zusammen mit dem Multifunktionsknopf oder der Fernbedienung den Eingriff in alle relevanten Betriebszustände erlaubt. Das sind natürlich auch im Jahre 2020 bei einer Phonovorstufe immer noch außergewöhnliche Attribute. Bei den sieben Eingängen wird nicht zwischen MM- und MC-Kanälen unterschieden: Jeder Eingang ist gleichwertig und lässt sich individuell und umfangreich parametrieren. Die Eingangsverstärkung ist in einem weiten Bereich von 32 bis 64 Dezibel verstellbar. Die Eingangsimpedanz ist ebenso in kleinen Stufen einstellbar wie die Kapazität. Die Bereiche liegen zwischen 50 und 680 Ohm, beziehungsweise 100 und 700 Picofarad.
Luxuriös wird es dann beim weiteren Signalrouting, wenn die Ausgangsstufe ins Spiel kommt. Das aufbereitete Phonosignal steht nämlich an zwei Paar Ausgängen zur Verfügung, die in einem Bereich von insgesamt 12 Dezibel gegeneinander eingepegelt werden können. Damit lassen sich dann beispielsweise zwei verschiedene Endstufen, eine Verstärker-Subwoofer-Kombination oder ein Bi-Amping-Aufbau komfortabel ansteuern. Zu guter Letzt gibt es noch einen Balanceregler – nicht schlecht für ein Gerät, bei dem man nur einen einzigen „Knopf“ sehen kann. Alle Funktionen lassen sich auch mit der mitgelieferten Fernbedienung steuern, die jetzt nicht gerade ein Highlight das Designs ist, aber eben typisch Restek genau das tut, was sie soll. Im Inneren des Geräts setzt sich der saubere Aufbau fort – auf der klar gegliederten Platine sitzen die extrem rauscharmen Operationsverstärker für die RIAA-Entzerrung und die Ausgangsstufe. Diese hat eigene Verstärkungszüge für die positive und negative Halbwelle des intern symmetrisch verarbeiteten Signals, also acht Stück insgesamt. Mit einer Ausgangsimpedanz von 50 Ohm, immerhin 0,2 A Stromlieferfähigkeit und einer maximalen Ausgangsspannung von 10 Volt RMS lassen sich auch längere Kabelstrecken zu den Endstufen verlust- und einstreuungsfrei überwinden.

Tatsächlich ist es mir nach dem Verkabeln in der Anlage so gegangen wie vielen Käufern der Emas: Vor dem Hörvergnügen kommt die Einstellarbeit – nein, seien wir ehrlich: Das Einstellvergnügen. Tatsächlich macht es mit dieser Phonovorstufe wie mit kaum einer anderen jede Menge Spaß, Eingangsimpedanz oder -kapazität so lange zu variieren, bis man das Gefühl hat, dass die Werte jetzt genau sitzen. Und erst dann kann man sich zurücklehnen – ach, nein, das ist ja auch nicht richtig: Auch das Zurücklehnen geht dank der Fernbedienung ja schon während des Justierens.

Im Hörtest zeigt die Restek Emas dann genau das Erwartete, nur vielleicht noch ein bisschen besser. Die über alle Zweifel erhabenen Messwerte manifestieren sich im Hörraum in einer ungemein ruhigen und überlegenen Wiedergabequalität. Klar sind die meisten Phonovorstufen in Sachen dynamischer Spielraum und Nebengeräuschverhalten deutlich besser als das Medium Schallplatte selbst. Auf der anderen Seite kann es aber nicht schaden, wenn man trotzdem das technische Optimum liefert, und genau das tut die Restek. Und so gelingt ihr eine perfekt neutrale und extrem saubere Reproduktion der ins Vinyl gepressten Musiksignale. Wie immer bei Geräten dieser Kategorie tue ich mich schwer, bestimmte Eigenschaften hervorzuheben: Wenn alles stimmt, sticht eben auch nichts mehr besonders heraus. Dynamisches Verhalten, Raumabbildung und Tonalität sind auf allerhöchstem Niveau. Das kann man am besten mit einer so besonderen Platte feststellen, wie dem Beethoven-Direktschnitt mit John Lenehan am Klavier. Wie zart hier der Eingangssatz der Mondscheinsonate intoniert wird und im Gegensatz dazu die brachiale Kraft des Schlusssatzes durch die Lautsprecher hämmert, das ist schlicht und ergreifend atemberaubend. Dehnen Sie diesen Begriff auf ihre gesamte Plattensammlung aus und Sie haben die Restek Emas exakt beschrieben.

Fazit

Die Restek EMAS ist ohne Wenn und Aber die vielseitigste (Phono-) Vorstufe auf dem Markt. Dazu kommt ihre ausgereifte Schaltung, mit der sie auch klanglich ganz vorne spielt

Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Produkt: Restek EMAS

Preis: um 4900 Euro

4/2020
 
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Restek, Fuldabrück 
Telefon 0561 42089 
Internet www.restek.de 
Garantie (in Jahren) 3 Jahre 
B x H x T (in mm) 483/90/365 
Unterm Strich... » Die Restek EMAS ist ohne Wenn und Aber die vielseitigste (Phono-) Vorstufe auf dem Markt. Dazu kommt ihre ausgereifte Schaltung, mit der sie auch klanglich ganz vorne spielt 
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