Kategorie: Musikserver

Einzeltest: Zenion Euphony Drive


Euphorie

Musikserver Zenion Euphony Drive im Test, Bild 1
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Im Prinzip könnte man mit praktisch jedem Computer Musik hören. Für ein anständiges Ergebnis müssen aber Hardware und Software zusammenkommen.

Ach ja, die Problematik von Computer-Audio. Von den einen als Thema für Programmierer verschrien, von anderen als die einzig wahre Lösung angesehen, anständig digital Musik hören zu können. Dabei haben beide Seiten teilweise recht. Dabei dreht sich eigentlich alles darum, ob man Computer und deren Eigenheiten nun mag oder so wenig wie möglich mit dem h ema zu tun haben möchte. Fakt ist, moderne Audioplayer sind immer Computer, die Frage ist nur, wie viel man selbst davon mitbekommt. Denn während die Hardware wie bei einem Computer typisch für alle Eventualitäten bereit sein muss, liegt es meist an der Software, besonders auf die Anwendung fokussiert zu werden. Darum gibt es natürlich die Kategorie der Musikcomputer, die genau für die Wiedergabe und das Speichern von Musikdateien konzipiert werden.

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So zum Beispiel der Zenion Euphony Drive, bei dem ein spezielles Betriebssystem zum Einsatz kommt, das die Musikwiedergabe nicht als Nebensondern als Hauptaufgabe ausführt. Doch dazu gleich mehr. Unser Testmodell des Zenion Euphony Drive basiert auf den Minicomputern von Zenion, die besonders effizient laufen und sich so natürlich gut als Musikserver eignen, der 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen muss. Basis unseres Rechners, bei dem alle Komponenten auf einer einzigen kompakten Platine unterkommen, ist ein Dual-Core-i3- Prozessor von Intel, der mit einer Taktung von 2,3 GHz arbeitet. Im Vergleich zu momentanen High-End- PCs erscheint dies zwar recht wenig, doch genau das ist ja des Pudels Kern, denn durch den besonders fokussierten Anwendugnsbereich wird keine Hardware mit enormem Overhead in Sachen Leistung benötigt. Stattdessen wird die vorhandene Hardware clever genutzt und stets so geschickt ausgelastet, dass zusätzliche Rechenleistung und die damit verbundene deutlich teurere Hardware nicht benötigt werden. Ergänzt wird der effiziente Prozessor von 4 GB Arbeitsspeicher, die ein zügiges Verarbeiten aller Vorgänge erlauben. Wahlweise gibt es den Zenion Euphory Drive mit doppeltem Arbeitsspeicher und größeren Festplatten. Unser Testmodell wurde mit einer 480 GB großen SSD ausgeliefert, die ungefähr 1200 im FLAC-Format gerippte CDs speichern kann. Dank der verschiedenen Anschlüsse des Zenion ist dieser Speicher aber recht problemlos erweiterbar. Gleich vier USB-A-Anschlüsse mit 3.0-Standard bietet der Musikcomputer, um externe Festplatten oder USB-Sticks als Speichererweiterung zu nutzen. Gleichzeitig dienen die Universalanschlüsse für die Verbindung zu passenden D/A-Wandlern, die die Signale des Gerätes weiterverarbeiten. An der Seite des kleinen Rechners ist außerdem eine zusätzliche Erweiterung angebracht, die einen USB-2.0-Anschluss und einen SD-Kartenslot zur Verfügung stellt. Letzterer scheint im HiFi-Bereich eher ungewöhnlich, doch sinnig ist der Einsatz der bekannten Speicherkarten auf jeden Fall. Zum einen verschwinden die Karten, die mittlerweile bis zu 512 GB Speicherplatz bieten, beinahe vollständig im Gerät, während Festplatten und USB-Sticks deutlich mehr Platz benötigen. Zum anderen ist der SD-Kartenslot durch das Weglassen der an USB-Buchsen anliegenden Spannung deutlich weniger anfällig für Signalstörungen. Wichtiger als zusätzliche Speichererweiterungen ist jedoch zunächst die interne Festplatte. Nicht nur weil diese die Musiksammlung beinhaltet, sondern auch, weil hier das Betriebssystem des Zenion untergebracht ist. Dabei handelt es sich um das Euphony Music Center, das ganz im Zeichen der Musikwiedergabe entwickelt wurde. Um sich bei der Bedienung des Gerätes ein wenig vom Computer zu entfernen, arbeitet der Zenion Euphony Drive headless, also ohne Bildschirm oder Tastatur, auch wenn die passenden Anschlüsse natürlich vorhanden sind. Stattdessen wird hier, wie mittlerweile üblich, vom Smartphone oder Tablet aus das System kontrolliert. Dafür gibt es die kostenlos erhältliche Euphony Remote App für Android-Geräte, die man aus dem PlayStore herunter laden kann. Hier lassen sich dann nicht nur die Abspielfunktionen des Zenion Euphony Drive steuern, sondern auch verschiedene Einstellungen vornehmen, die den Computer auf verschiedene Arten nutzbar machen. Ein Feature, das viele andere Musikserver vernachlässigen, gerade von Fans des Computer-Audio aber so geschätzt wird. Gleich zu Beginn lässt Euphony dem Nutzer die Wahl, wie er seinen Musikcomputer betreiben möchte. Als MPD-Player lässt sich natürlich die Euphony-App für alle Funktionen verwenden. Alternativ kann der Zenion Euphony Drive aber auch als Roon-Server eingesetzt werden, um dann vom beliebten Musikprogramm auf anderen Geräten vollständig als Endpunkt eingebunden zu werden. Auch der Squeezelite Modus ist anwählbar, wodurch die Bibliothek des Zenion auch für Fans des Logitech-Servers nutzbar ist. Dazu kommt außerdem die Variante als Endpunkt für den HQ-Player. In Sachen Bedienung lässt das System also auch Fans bereits etablierter Software die Hardware und die Bibliothek des Gerätes nutzen. Dennoch hat auch Euphony selbst das Zeug dazu, zu den bekannten Größen des Computer-Audio-Bereiches aufzuschließen, da die eigene App sich durchaus sehen lassen kann. Wichtigster Menüpunkt ist natürlich die Bibliotheksansicht. Die verfügbare Musik lässt sich hier nach Künstler, Album oder Genre anordnen und auch die vorhandenen Ordnerstrukturen auf der Festplatte können angezeigt werden. Dazu kommt eine gut funktionierende Suchfunktion, die alle Kategorien gleichzeitig durchgeht und Ergebnisse anschließend geordnet anzeigt. Beim Tippen auf ein Album werden alle Titel angezeigt, und über ein Pulldown-Menü lassen sich verschiedene Optionen anwählen, die die Position des Albums in der aktuellen Wiedergabeliste bestimmen. Es mag trivial klingen, doch die Möglichkeit bei laufender Musik zu bestimmen, wann gleichzeitig ausgewählte Titel spielen sollen, ist leider immer noch nicht bei allen Systemen möglich. Also darf man auch hierfür ruhig mal ein Lob aussprechen. Der gerade laufende Titel bleibt in der App stets am unteren Bildschirmrand angezeigt, so dass alle Wiedergabefunktionen wie das Pausieren oder Skippen eines Liedes immer nur einen Griff entfernt sind. Titel in der Warteschlange lassen sich problemlos verschieben, was auch nicht unbedingt alltäglich ist, und auch innerhalb der Warteschlange kann eine Suche durchgeführt werden, was ebenfalls der Übersicht dienlich ist. Generell ist die Gestaltung der App gut gelungen und Android-Nutzer werden sich hier sofort wohlfühlen. Bekannte Symbole und eindeutige Kennzeichnungen führen selbst auf dem vergleichsweise kleinen Bildschirm eines Smartphones zu einer schnellen Bedienung. Neben kleineren Einstellungen, wie einer Anpassung der Darstellungsgröße von Albencovern, bietetet der Zenion Euphony Drive auch tiefer greifende Optionen, für die die App automatisch in das Browsermenü wechselt, das die Kontrolle über das Betriebssystem ermöglicht. Hier lässt sich dann beispielsweise die Nutzung von DSD optimieren, wobei entweder auf eine ausgewählte PCM-Frequenz gesampelt werden kann, oder für kompatible DACs auch nativ ausgegeben wird. Auch die Einbindung anderer Netzwerkfreigaben in die eigene Bibliothek kann hier vollzogen werden und letztlich auch das Überspielen von Musik auf die internen Festplatten. Dafür bietet Euphony den File-Manager, der das einfache Kopieren von Ordnern oder Dateien zulässt, egal ob über das Netzwerk oder von angeschlossenen Massenspeichern. Bei Letzteren geht dies dank USB-3.0-Anschlüssen besonders schnell, während man bei Netzwerkinhalten am besten darauf achtet, dass alle Geräte per Kabel und nicht per WLAN eingebunden sind, um die Übertragungszeiten zu optimieren. Auch das Rippen von CDs mithilfe angeschlossener Laufwerke ist hier möglich. So bietet der Zenion Euphony Drive also alle Funktionen, die man von einem Musikcomputer erwartet und kombiniert ihn mit der angenehmen Bedienung moderner Streamer. Doch nicht nur Bedienung und Funktionen sind bei einem Musikcomputer entscheidend, denn schließlich sind angepasste Hardware und speziell geschriebene Software nur Mittel zum Zweck, um aus Dateien wieder Musik werden zu lassen. Klanglich macht der kleine Computer alles richtig und verhält sich so, wie es ein modernes Quellgerät zu tun hat. Die bitgenaue Verarbeitung der Signale, vom Auslesen der Dateien über die Entschlüsselung des Codecs und die Weitergabe an die USB-Anschlüsse, führen zu einem guten neutralen Klang des Euphony Drive. Die Informationen der Dateien werden ausgelesen und mit all ihren Details und möglichen Unvollkommenheiten des Masterings an den angeschlossenen DAC weitergegeben. Es ist ein ehrliches Spiel, das hier an den Tag gelegt wird, so wie es ein Computer eben tun sollte. Hier wird alles aus der Musik herausgeholt, so dass D/A-Wandler und Lautsprecher ihr Bestes geben können, um aus den Signalströmen guten Klang zu produzieren.

Fazit

Der Zenion Euphony Drive ist ein Musikcomputer im besten Sinne des Wortes. Die Hardware wird hier genau für ihren Einsatzzweck genutzt, während die audiophile Sofftware eine angenehme und flexible Nutzung des Gerätes zulässt. So generiert der kleine Rechner optimale Ergebnisse für angeschlossene DACs.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Zenion Euphony Drive

Preis: um 1000 Euro

11/2017
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 1.000 Euro 
Vertrieb Robert Ross Audiophile Produkte, Denkendorf 
Telefon 06466 905030 
Internet www.robertross.de 
B x H x T (in mm): 197/31/197 
Eingänge 1 x Ethernet 
Ausgänge 4 x USB-A 
Unterstützte Dateiformate: gängige PCM-Formate und DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 384 kHz, 32 Bit DSD bis DSD512, 22,4 MHz, 1 Bit 
checksum Der Zenion Euphony Drive ist ein Musikcomputer im besten Sinne des Wortes. Die Hardware wird hier genau für ihren Einsatzzweck genutzt, während die audiophile Sofftware eine angenehme und flexible Nutzung des Gerätes zulässt. So generiert der kleine Rechner optimale Ergebnisse für angeschlossene DACs. 
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