Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Linn Akurate DSM


Netzwerkplayer Linn Akurate DSM

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Das Glasgower Unternehmen Linn ist ein Vollsortimenter, das steht fest. Vom Plattenspieler über Verstärker und Lautsprecher bieten die Schotten alles an. Trotzdem bringe ich den Markennamen immer sofort mit Netzwerkmusik in Verbindung. Das hat natürlich Gründe.

Die Schotten haben vor ungefähr zwei Jahren ein ordentliches Raunen durch die Branche geschickt, als sie ankündigten, die Produktion von CD-Playern einzustellen und sich ausschließlich um Streaming-Lösungen zu bemühen, natürlich mit dem Hintergrund, das eigene Label und Downloadportal Linn Records zu fördern. Man muss sagen, dass sie früh die Zeichen der Zeit erkannt haben; im Hinblick auf die Zukunft ist das ein völlig richtiger Ansatz gewesen. Linn hat demzufolge schon frühzeitig damit begonnen, jede Menge Hirnschmalz in die bestmögliche technische Umsetzung von Netzwerkplayern zu stecken, dementsprechend ausgereift sind ihre Streamer mittlerweile.

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Richtig tolle Geräte baute man in Glasgow schon lange, der große Unterschied der aktuellen DSM-Reihe, die gerade nach Deutschland gekommen ist, liegt in der verbauten Vorstufe. Im Prinzip vereint dieser Netzwerkplayer einen Akurate DS mit einem Akurate Kontrol. Letztere ist eine ganz besonders feine Vorstufe, deren Technologien für den Akurate DSM Pate standen. So braucht man neben dem DSM nur noch Endstufen und Lautstprecher oder Aktivboxen und hat eine äußerst kompakte und elegante, vom Klangpotenzial her einwandfreie Anlage. Dieses Konzept passt natürlich hervorragend zu den hervorragenden Klimax-Aktivlautsprechern von Linn. Wer es also unauffällig und trotzdem extrem highendig haben will, wird mit so einem Konzept voll und ganz bedient. Wer auf eine große Anlage mit ganz vielen Komponenten aus ist, natürlich auch.

Sechs digitale Eingänge warten auf Zuspieler, noch einmal drei weitere sind für analoge Musikmaschinen gedacht. Außerdem bietet die Akurate DSM als besonderes Schmankerl die Möglichkeit, mit Blu-ray-Playern, Settop-Boxen oder Multimediastreamern per HDMI verbunden zu werden, um Film- und Fernsehton durch ihren D/A-Wandler aufzuwerten. Selbst ein MM/MC-Phonoeingang wurde ihr spendiert, damit Besitzer eines hochwertigen Plattenspielers (beispielsweise des legendären Linn LP12) auch auf die DSM bauen können. Sie mutiert so zum Dreh- und Angelpunkt der heimischen Anlage, was man ja hinsichtlich ihres Preisschildes mal in Betracht ziehen sollte. Das Einzige, was außen vor bleiben muss, ist der direkt verbundene Computer, eine USB-Buchse fehlt. Linn bedient eindeutig den Genießer, der auf möglichst guten Klang und komfortable Bedienung aus ist. Die Möglichkeit viele externe Geräte anzuschließen, kann natürlich in einem recht wilden Kabelwust hinter dem Gerät münden. Der Gehäusedeckel ragt deswegen etwas über die eigentlichen Gehäusedimensionen heraus, denn so versteckt er die eventuell dort vorhandene Anschlussflut, was der insgesamt sowieso sehr klaren Optik zuträglich ist. Frauen müssen halt zu dem Gerät auch ja sagen, und erfahrungsgemäß mögen die ja keine Strippen. Und seien diese auch noch so teuer. Für bestmögliche Musikalität hat Linn alles drangesetzt, ein reines und unverfälschtes Signal zu bekommen. Die Elektronik wirkt jedenfalls äußerst professionell und pieksauber verarbeitet, die Auswahl der Bauteile erfolgte ausschließlich in den obersten Schubladen der Hersteller. Die elektrischen Digitalsignale werden mit feinsten Trenntrafos sofort nach dem Eintreffen galvanisch entkoppelt und von einem Wolffson-Receiver entgegengenommen, dessen interne PLL sich sofort an die Arbeit macht und Jitter eliminiert. Auf derselben Platine befinden sich außerdem noch ganz viele weitere Vielbeiner, einige davon kümmern sich um das Empfangen und Verarbeiten des HDMI-Signals, wobei sich die DSM ausschließlich die Audiospuren zupft, das Bild wird durchgereicht und weitergeleitet. Ganz kurz vorm Ausgang arbeiten zwei (einer pro Kanal) Wolffson WM8741, das ist ganz dickes Besteck des englischen Halbleiterspezialisten. Dessen Ausgang mündet in einer feinen, SMD-bestückten analogen Ausgangsstufe, die das Signal auf ungefähr 4 Volt (XLR) anhebt, zwei feine Operationsverstärker desymmetrieren es außerdem, um es an „normalen“ Cinch-Buchsen bereitstellen zu können. Die Lautstärkeregelung erfolgt elektronisch und ist in Doppel-Mono-Aufbau mit unabhängig voneinander arbeitenden Pfaden für den linken und rechten Kanal realisiert, wodurch Rauschen und Übersprechen bis zur Messgrenze heruntergedrückt werden konnten. Beim Umschalten auf eine andere Quelle wird der komplette Signalpfad, also auch die Masse, umgeleitet, was Ausgleichsströmen keine Chance lässt, Schaden am Klang zu verursachen. Die für die wirklich höchstwertige Elektronik benötigte Energie liefert ein von Linn im Laufe der Jahre zur Perfektion gebrachtes Schaltnetzteil, das völlig störungsfrei arbeitet und aus klanglichen Gesichtspunkten eingesetzt wurde. Es ist komplett in einem Alu-Kasten versteckt, damit ihm die Chance genommen wird, die empfindliche Wandlerelektronik zu stören.

Freie Wahl



Die Art und Weise der Steuerung überlasst Linn dem Anwender. Dank UPnP-Unterstützung kann der Besitzer auf jede Menge Apps für alle erdenklichen Tablet-PCs und Smartphones zurückgreifen. Außerdem bietet Linn mit Kinsky ein Programm für Windows und OSX an, mit dem die Bedienung auch per Computer gelingt. Das scheint im ersten Moment etwas weniger elegant, in der Praxis habe ich gern darauf zugegriffen. Die eleganteste Lösung ist tatsächlich, Linns kostenlose iPad-App „Kinsky“ einzusetzen, denn die bietet umfassende Kontrollmöglichkeit und die hübscheste Darstellung. Außerdem beschränkt sie ihren Funktionsumfang nicht auf das reine UPnP-Streaming sondern erlaubt das Auswählen und Steuern vieler Quellen, die am Akurate DSM angeschlossen sind. Auf einer wunderschön gestalteten Oberfläche wählt man einfach per Fingertipp das entsprechende Cover seiner Alben aus, durchstöbert die unendliche Welt des Internetradios oder schaltet beispielsweise den Ton des Sat-Receivers zu. Alles geht sehr flüssig und schnell von Hand, ungebührende Wartezeiten oder sich nach und nach aufbauende Cover sind der Kinsky-App unbekannte Eigenschaften. Neben der sehr guten Übersicht schafft sie tatsächlich Spaß am Durchstöbern der eigenen Sammlung. Die kann sich auf einer Netzwerkfestplatte, einem lokalen Computer oder dem iPad selbst befinden. Die Musik wird natürlich auch direkt von diesem Gerät gestreamt. Das gilt im Umkehrschluss auch für die Desktop-Variante von Kinsky: Man hat direkten Zugriff auf die iTunes- Bibliothek und kann sie als Quelle auswählen. Die Akurate DSM ist mit Apple-Formaten wie Apple Lossless oder AIFF bestens vertraut und spielt diese Dateien problemlos. Die verbreiteten Formate wie FLAC und WAV kann dieser Streamer natürlich auch, außerdem verdaut er, passend zu dem Studio-Master-Material, das man von www.linnrecords.so.uk herunterladen kann, bis 192 kHz in 24 Bit. Hatte ich bisher verschwiegen, da es in meinen Augen für einen Linn-Netzwerkplayer eine Selbstverständlichkeit ist. Genauso ist klar, dass Dinge wie Gapless Playback oder umfassende Anzeige der Metadaten auf dem Display auf der Habenseite zu finden sind. Ein weiterer Übertragungsweg, den Linn einräumt ist, das direkte Umleiten der Tonausgabe des PCs oder Macs hin zum Netzwerkplayer. Alles, was Sie am Rechner hören wollen, wird so über die Anlage hörbar. Das kann natürlich Musik, Filmton oder sogar ein Telefongespräch über Skype sein. Alles, was man dafür tun muss, ist die Installation eines kleinen Tools namens Songcast, alles Weitere ist ein mehr oder weniger vollautomatischer Prozess. Zu meiner Überraschung funktioniert das sogar zuzunahezu latenzfrei. Es ist überhaupt kein Problem, sich am Computer ein Drum-Video anzusehen und den Ton auf die Akurate DSM zu lenken. In dem Moment, in dem der Drum-Stick das Fell trifft, kommt auch ein Ton. Bei vielen anderen drahtlosen Übertragungsverfahren hinkt der Ton hinterher, was den Genuss eines Musikvideos stark trübt. Hier haut das absolut hin, auch wenn dieser Übertragungsweg auf 44 kHz beschränkt ist und hochaufgelöste Musik auf dieses Maß stutzt. Eigentlich ist das egal, denn solche Musik gehört eh auf das NAS.

Sie sehen schon, dieser Netzwerkplayer ermöglicht eine ganze Menge. Die paar Dinge, die man gern einstellen möchte, beispielsweise das Benennen und Einpegeln der Eingänge oder das Abschalten der ungenutzten Verbindungen, kann man per Konfigurationstool oder einfacher per Webbrowser vornehmen. Auch kann man hier die Latenzzeiten der HDMI-Eingänge anpassen, damit Bild und Ton schön synchron wieder- gegeben werden. Es sind halt die Detaillösungen, die ein Produkt schlussendlich perfekt machen. Wenn einmal alles nach Wunsch eingerichtet wurde, kann man eigentlich völlig vergessen, ein dateibasiertes Musiksystem vor sich zu haben, denn dann setzt man sich einfach hin und genießt. Die meiste Zeit sitzt der Akurate-Besitzer völlig entspannt in seinem Sessel, wählt per iPad seine Musik aus und kümmert sich gar nicht weiter, wo die Musik gerade herkommt.

Klang



Die eingangs erwähnte verführerische Kombination aus Akurate DSM und Aktivboxen habe ich natürlich sofort ausprobiert. Mit Profi -Lautsprechern bewaffnet konnte ich der Schottin ganz wunderbar auf den Zahn fühlen. Beide durften sich einen Tag lang miteinander anfreunden, nach der Schonzeit dauerte es nur wenige Stücke, bis ich begriff , was da gerade passierte. Es war schon ziemlich beeindruckend, der Akurate DSM bei der Arbeit zuzuhören. Das fast grenzenlose Auflösungsvermögen haut einen vom Stand weg einfach um, vermittelt dem Hörer Dinge, die absolut greifbar und realistisch dargestellt werden. Große Klasse! Diese Informationsflut bringt sie so bedacht ans Ohr, dass man sich trotzdem entspannen kann, ohne davon erschlagen zu werden. Vielmehr nimmt man diese Selbstverständlichkeit einfach hin und will nach kurzer Zeit nur noch so hören. Untenrum spielt sie stramm, sorgt für ein schön sattes und die feisten Höhen unterstützendes Fundament. Die goldene Regel wird hier perfekt eingehalten: Wenn du Höhen hast, muss auch ausreichend Bass her.

Fazit

Die Akurate DSM ist weit mehr als ein Netzwerkplayer. Das ist ein hervorragender D/A-Wandler mit einer ebenso leckeren Vorstufe und einwandfrei funktionierenden Streaming- Funktionen. Ein so liebevoll geschnürtes Paket ist eine Seltenheit. Sie zeigt eindeutig den Zeitvorsprung, den Linn gegenüber einigen anderen hat, denn sie lässt einen tatsächlich vergessen, dass es einmal eine Zeit vor dem Streaming gab. So etwas hat natürlich seinen Preis.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Linn Akurate DSM

Preis: um 8000 Euro

6/2012
Ausstattung & technische Daten 
Preis: 8000 
Vertrieb: Linn Deutschland, Hamburg 
Telefon: 08341 993515 
Internet: www.linn.co.uk 
Abmessungen (in mm) 381/355/50 
Eingänge: 3 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) 
Ausgänge: 2 x analog RCA 1 x analog XLR 1 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) 1 x S/PDIF TosLink (bis 192 kHz, 24 Bit) 
checksum „Linn zeigen einmal mehr eindrucksvoll, wie viel Erfahrung sie mit Netzwerk- und Wandlertechnik haben. Die Akurate DSM bedient sich klasse, steckt voller nützlicher Funktionen und klingt himmlisch.“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 27.06.2012, 15:25 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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