Kategorie: D/A-Wandler, Zubehör HiFi

Systemtest: Micromega MyDAC, Micromega MyZIC


Mein Schatz

D/A-Wandler Micromega MyDAC, Micromega MyZIC im Test , Bild 1
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Aus Frankreich kommen sie, die neuen, kleinen HiFi- Bausteine von Micromega. Franzosen wissen in der Regel, was gutes HiFi ist. Das ist wie mit den Austern: Die kleinsten sind manchmal die besten. Zumindest, wenn man einem prominenten französische Comic- Helden Glauben schenkt.

Peripherie:


 Quellen: Apple MacBook Pro, OSX 10.8.4, Sonic Studio Amarra 2.5.1 Apple MacBook Pro, Windows 7 Home, JRiver Media Center 18
 Kopfhörer: ADL Furutech H118 V-Moda Crossfade LP2 


Ehrlich? Die Marke Micromega hatte ich lange Zeit ein bisschen aus den Augen verloren. Eigentlich eine Schande, denn die Franzosen entwickeln und bauen nun schon seit mittlerweile über 25 Jahren feine Verstärker, CD-Player, stiegen früh auf den Streaming-Zug auf und begannen in den letzten Jahren damit, die Möglichkeiten der neuen Medien auf einfachstem Wege in ihre Geräte zu integrieren. Und jetzt ist ganz frisch die My-Serie dazugekommen.

D/A-Wandler Micromega MyDAC, Micromega MyZIC im Test , Bild 2D/A-Wandler Micromega MyDAC, Micromega MyZIC im Test , Bild 3D/A-Wandler Micromega MyDAC, Micromega MyZIC im Test , Bild 4D/A-Wandler Micromega MyDAC, Micromega MyZIC im Test , Bild 5D/A-Wandler Micromega MyDAC, Micromega MyZIC im Test , Bild 6
Dieser Serie sind kleine, schnuckelige DACs, Kopfhörerverstärker und Phono-Preamps angehörig, wobei letzter natürlich für ein so digitales Heft wie EINSNULL weniger interessant ist. Herausragend finde ich zunächst, dass sie, wie alle Micromega-Produkte, komplett in Frankreich gebaut werden und trotzdem ein vernünftiges Preisschild angebracht werden kann. Im Laufe der nächsten Zeit werden noch ein Netzwerkplayer, ein Vollverstärker und ein CD-Player hinterherkommen – alle in diesem schnuckeligen Kompaktdesign. Bis die drei zuletzt genannten auf den Markt kommen, wird’s noch ein wenig dauern, also haben ich mir die DAC/ Headphone-Gerätchen namens my- DAC und MyZIC geschnappt und erst mal eine ganze Weile lang „nur“ auf meinem Schreibtisch im Büro damit gespielt. Sie dienten schlicht lange Zeit als „Büroabhöre“ und leisteten mir hervorragende Dienste. Bis einem irgendwann mal bewusst wird, wie ernsthaft diese kleinen Kisten musizieren. So etwas will man ja im ersten Moment kaum wahrhaben und billigt den gar nicht mal teuren und einfach nur hübsch anzusehenden kleinen Dingern eben nicht die klanglichen Leistungen zu, die sie tatsächlich aufzubringen in der Lage sind. Manchmal ist man schon ungerecht. Und irgendwann passiert‘s dann, dann merkt man auf einmal, dass man gerade so richtig gut Musik gehört hat, dass teurere und größere Kandidaten teilweise weniger agil und spritzig vorgehen und dass man in den MyZIC so ziemlich jeden Kopfhörer einstecken kann und der bestens getrieben wird. Erst mal zum Wandler: Äußerlich ist er, genau wie sein Kopfhörer-Partner, ein dezent und modern aussehender Zeitgenosse. Ich hatte eine Version im schwarzen Kunststoffgehäuse, in Weiß sind beide Kandidaten übrigens auch erhältlich. Beide tragen an der Vorderseite als einziges Bedienelement ein Drehrad. Übereinandergestellt bietet sich gerade auf einem Schreibtisch ein sehr hübsches Bild. Ich finde die beiden jedenfalls sehr ansprechend.

MyDAC


Alle Eingänge des kleinen Wandlers, inklusive USB und Toslink, sind voll 192-kHz-fähig. Auf dem Mac kann man ohne Treiberinstallation sofort loslegen, unter Windows muss man die USB-2.0-Unterstützung durch Softwareinstallation erst noch ins Betriebssystem holen. Sollten Sie keine Treiber installieren wollen und mit maximaler Samplingrate von 96 kHz gut leben können, ist es möglich, den myDAC per Schalter auf USB 1.0 umzustellen. Dann werden die Daten nicht vom bekannten und allseits beliebten XMOS-Receiver-Chip entgegengenommen, sondern durchlaufen einen kleineren, von einer stabilen Clock getakteten Transceive. Für die Vielfachen von 44,1 beziehungsweise 48 kHz gibt es jeweils eigene Clocks, die auch auf eigene Stromversorgungen bauen können. Hier wird schon ein erster Schritt Richtung Jitterunterdrückung unternommen, was durch die sehr nahe Platzierung der Quarze am Wandler unterstützt wird. Ob nun USB 2.0 oder 1.0 – die komplette USB-Empfangsseite wird galvanisch von dem, was danach kommt, per „Digitalisolator“ entkoppelt, damit der Computer keine Chance hat, hochfrequenten Unrat in den DAC zu schieben. Der verwendete DAC-Chip namens CS4351 ist nun auch wieder ein recht besonderer Kandidat. Ein wesentlicher Vorteil von ihm ist, dass er bereits fertige 2-V-Ausgangssignale liefert und somit auf ausufernde externe Beschaltung verzichten kann. Die Pufferung erledigt ein OP von Texas Instruments, sonst wird hier tatsächlich wenig signalbeeinflussendes Material eingesetzt, außerdem kommt der MyDAC komplett ohne Kondensatoren im Signalpfad aus. Was man somit recht schnell merkt ist, dass man hier einen Wandler vor sich hat, der alle technischen Anforderungen an einen DAC erfüllt und sehr eigenständig konstruiert wurde. So was finde ich ja sehr sympathisch.

MyZIC


Im gleichen Gehäuse steckt der myZiC, der die momentan stark wachsende Kopfhörerfraktion bedient. Auch er ist hinsichtlich Bedienung eher simpel gestrickt. Einziges Bedienelement ist auch hier das Drehrad, das hier die Lautstärke einstellt. Einen Ein/Aus-Schalter findet man hier nicht, der kleine Kopfhörer-Amp löst das wie folgt: Wenn kein Kopfhörer in die feine 6,3er-Neutrik-Buchse eingestöpselt ist, bleibt der MyZIC beharrlich im Standby-Modus. Das zugeführte Cinchsignal stellt er an einem Paar Cinchbuchsen wieder zur Verfügung und kann so in eine bestehende Kette eingeschleift werden. Im Inneren sieht‘s ganz fein aus, die Platine sieht, obwohl sie so klein ist, recht aufgeräumt und ordentlich aus, zwei Power-ICs versorgen die Kopfhörer und sollten hinreichend Kraft für alle möglichen Kopfhörer bereitstellen können. Außerdem sagt Micromega, das sich der MyZIC an die angeschlossene Impedanz anpassen kann. Glaube ich mal, auf der zum Teil SMD-bestückten Platine sieht man ja heute kaum noch, was da im Detail alles passiert, da kann ich nur ausprobieren. Was man bei derart kleinen Bausteinen eher weniger erwartet: Beide Geräte besitzen interne Netzteile. Normalerweise hat man ja so ein Laptop-Bricket am Gerät, hier ist alles in einem Gehäuse, die Betriebsspannung wird per Euro-Stecker zugeführt und intern auf die gewünschten Niveaus gebracht.

Klang


Das Ganze mündet dann in einen ziemlich knackigen, musikalischen Klang. Bemerkenswert finde ich, dass es fast keine Klangunterschiede zwischen S/PDIF- und USB-Signaleinspeisung zu vermelden gibt. Meist hat der asynchrone „Computereingang“ ja relativ deutlich bessere musikalische Abbildung zu verzeichnen, das kann man hier weniger behaupten. Es ist jedoch unnötig, zu erwähnen, dass ich trotzdem die meiste Zeit die USB-Verbindung genutzt habe, da es einfach am Schreibtisch der Weg der Wahl ist. Das Mac-Programm Audirvana zeigt mir auch schnell, dass alle Samplingraten bis 192 kHz unterstützt werden, und holt einen sehr feinen, dynamischen und beherzten klanglichen Auftritt aus dem DAC, der MyZIC harmoniert mit seinem warmen, vollen Klang ganz wunderbar mit ihm. Micromega wirbt damit, dass sich dieser Kopfhörerverstärker an alle Lasten anpasst. Und das kommt laut Gehör auf jeden Fall hin: Er kommt mühelos mit niedrigen Impedanzen klar, treibt aber auch hochohmige Kopfhörer kraftvoll an, das ist schon bemerkenswert. Gerade in Kombination funktionieren die beiden ganz wunderbar, das ist eine richtig fein und audiophil spielende Schreibtisch-Kombi. Jetzt, nachdem ich selber reinhören durfte, kann ich auch gut die Lobeshymnen der internationalen Kollegen verstehen, die beiden my-Schätzchen sind in der Tat echte Überraschungen!

Fazit

Die My-Range von Micromega steckt voller Überraschungen. Fürs aufgerufene Geld gibt‘s jede Menge HiFi. Das macht einen doch glatt hungrig auf mehr.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Micromega MyDAC

Preis: um 300 Euro

10/2013

Kategorie: Zubehör HiFi

Produkt: Micromega MyZIC

Preis: um 300 Euro

10/2013
Ausstattung & technische Daten: Micromega MyDAC
Preis: 300 
Vertrieb: TCG Handels, Nordhorn 
Telefon: 05921 7884927 
Internet www.tcg-gmbh.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 140/150/35 
Eingänge 1 x USB (asynchron, bis 192 kHz, 24 Bit) / 1 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) / 1 x S/PDIF Toslink (bis 96 kHz, 24 Bit) 
Ausgänge: 1 x analog RCA 
checksum „Die My-Range von Micromega steckt voller Überraschungen. Fürs aufgerufene Geld gibt‘s jede Menge HiFi. Das macht einen doch glatt hungrig auf mehr.“ 
Ausstattung & technische Daten: Micromega MyZIC
Kategorie Kopfhörerverstärker 
Preis: 300 
Vertrieb: TCG Handels, Nordhorn 
Telefon: 05921 7884927 
Internet: www.tcg-gmbh.de 
Größe in mm (B x H x T): 140/150/35 
Eingänge: 1 x analog RCA 
Ausgänge: 1 x analog RCA 
checksum „Die My-Range von Micromega steckt voller Überraschungen. Fürs aufgerufene Geld gibt‘s jede Menge HiFi. Das macht einen doch glatt hungrig auf mehr.“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 14.10.2013, 11:58 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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