Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Luxman DA-250


Gut gelernt ist halb gewonnen

D/A-Wandler Luxman DA-250 im Test, Bild 1
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Während manche alteingesessene Hersteller den digitalen Wandel verfluchen und sich in die klassischen analogen Zeiten flüchten, in denen Software keine Rolle spielte, gibt es auch Firmen, die sich den modernen Herausforderungen stellen.

Es scheint manchmal so, als würde das Feld der digitalen Musikwiedergabe in den letzten Jahren hauptsächlich von relativ jungen Firmen besetzt werden. Marken, die die momentane Situation nicht als digitalen Wandel wahrnehmen, sondern als Zustand, der längst eingetreten ist. Auch ist wahr, dass viele etablierte Firmen der HiFi-Branche ein wenig von den schnellen Entwicklungen in der digitalen Welt und damit auch von denen bei der Musikwiedergabe überrascht wurden und so ein wenig den Anschluss verloren haben. Doch immer wieder beweisen Firmen, die schon lange im Geschäft sind, dass sich Erfahrung auszahlen kann und jahrzehntelange Arbeit und Entwicklung im Audiobereich auch heute noch gefragt und wichtig sind.

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Luxman zeigt genau das mit dem DA-250. Die Japaner sind bereits seit dem Jahr 1925 im Geschäft und können damit auf eine über neunzigjährige Firmengeschichte zurückblicken, während derer sich die Branche mehr als nur ein Mal verändert hat. So findet sich Luxman also auch im digitalen Zeitalter zurecht und man hat das Know-how, hochwertige Komponenten für moderne Anlagen herzustellen. Dass es sich beim DA-250 um eben solch ein Gerät handelt, wird schon klar, wenn man ihn vor Augen und vor allem in den Händen hat. Mit seinen 36 Zentimetern Breite ist der DAC eher von der kompakten Sorte, doch das Gewicht von etwa 5,6 Kilogramm bei einem so platzsparenden Gerät verrät bereits einiges über den Anspruch, den die Japaner hier erfüllen wollen. Bombenfest sitzt der Gehäusedeckel, dessen Schrauben unsichtbar auf der Unterseite versteckt sind. Die Spaltmaße zwischen den verschiedenen Metallsegmenten sind praktisch nicht erkennbar und die Materialstärke der Abdeckung ist so hoch, dass keines der Bleche einem bloßen Drücken mit den Fingern nachgibt. Auch an der Front setzt sich die enorm gute Verarbeitungsqualität fort. Anstatt mit einem simplen Taster wird das Gerät mit einem großen Druckknopf eingeschaltet, der den DA-250 mit metallischem Klicken zum Leben erweckt. Die zwei herausstehenden Regler bewegen sich ausschließlich in die Richtungen, die ihre Bedienungsweise vorgibt und sitzen ansonsten bombenfest an Ort und Stelle. Die Nutzung der Regler selbst geschieht nur gegen einen recht hohen Widerstand, der einem bei jeder Benutzung der Kontrollen eine wunderbare Wertigkeit deutlich macht. Auch das Display zwischen den Drehreglern wurde praktisch nahtlos in die solide Frontplatte eingefasst und zeigt die verschiedenen relevanten Parameter des DA-250 gut lesbar an. An Ausstattung mangelt es beim kleinen Luxman-Wandler ebenfalls nicht, auch wenn die schlanke Rückseite aufgrund der vielen Anschlüsse beinahe ein wenig zu voll werden könnte, wenn man denn alle Buchsen mit den passenden Kabeln versieht. Dabei findet man hier neben den Standardanschlüssen eines DACs wie koaxialen und optischen S/PDIF-Eingängen natürlich auch den momentan wichtigsten digitalen Eingang: eine USB-B-Buchse. Dann aber stoßen wir in den wirklichen Premiumbereich vor, denn Luxman spendierte seinem kompakten DAC auch noch einen analogen Cinch-Eingang. Was zunächst etwas paradox klingt, lässt sich jedoch schnell erklären, denn der DA-250 verfügt auch über eine Vorstufenfunktion, so dass er direkt an eine passende Endstufen angeschlossen werden kann. Analog-Perfektionisten sollten sich allerdings darüber im Klaren sein, dass die Nutzung der beiden RCA-Buchsen eine Analog-Digital-Wandlung zur Folge hat, so dass auch die Signale von nicht digitalen Quellgeräten zunächst durch den internen DAC-Chip wandern. Wer damit keine Probleme hat, kann also so auf eine separate Vorstufe verzichten und trotzdem eine schlanke Anlage mit digitalen und analogen Geräten verwenden. Gleichzeitig werden alle eingehenden analogen Signale auch als S/PDIF-Signal wieder ausgegeben, so dass sie von anderen digitalen Systemen verarbeitet werden können. Dies ermöglicht zum Beispiel das Rippen von Schallplatten oder Tonbändern mithilfe eines Computers. Doch auch für den normalen Einsatz am Laptop ist der DA-250 dank 6,3-Milimeter-Kopfhöreranschluss gut geeignet, um Ohrhörer mit 16 bis 600 Ohm Impedanz direkt am Schreibtisch zu betreiben. Kern jedes D/A-Wandlers ist und bleibt die gewählte DAC-Plattform. Hier entschied sich Luxman passenderweise für den PCM1795 von Burr-Brown. Dabei handelt es sich zwar um einen etwas älteren Chip, doch trotzdem wird er seit jeher von Audiophilen und Herstellern gleichermaßen wegen seiner tollen klanglichen Eigenschaften geschätzt. Mit ihm ist der DA-250 in der Lage, PCM-Signale mit Abtastraten von bis zu 192 kHz zu verarbeiten, bei Worttiefen von bis zu 32 Bit. Dazu kommen die DSD-Fähigkeiten des DACs, der die Umwandlung von Bitstreams mit bis zu 5,6 MHz ermöglicht. Zwar reizt der DA-250 damit nicht die Grenzen des momentan Machbaren aus, doch man legt bei Luxman eben Wert auf Qualität, nicht Quantität. Das zeigt sich auch bei einem Blick in das Innere des DACs. Erneut bietet sich hier das Bild einer praktisch perfekten Verarbeitung. Die verschiedenen Platinen sitzen passgenau an ihrer vorgegebenen Stelle, eingerahmt von anderen Komponenten, die sich zwar oft bis auf wenige Millimeter nähern, sich aber nie berühren. Selbst die Verbindungen zwischen den Bauteilen folgen einem streng vorgegebenen Weg. Interne Kabelbünde werden alle paar Zentimeter von Verbindungen zusammengehalten, laufen niemals quer über andere Bauteile und lassen das Innere des DA-250 so aussehen, als wäre er nicht in einer Werkstatt, sondern in einem Labor hergestellt worden. Selbst bei Geräten in den obersten aller Preisklassen ist das nicht unbedingt Standard. Schließlich bekommt der Kunde das Innere seiner Geräte meist eh nicht zu sehen. Diese Arbeit macht man bei Luxman also eher für sich selbst – oder für neugierige HiFi-Redakteuere. Nicht nur optisch, auch technisch weiß der Innenraum zu beeindrucken, denn hier finden sich noch einige Details, die den Luxman einem tollen Klangergebnis noch näher bringen sollen. So besitzt der Wandler zwei verschiedene Clocks, die zur Taktung der Signale genutzt werden. Einer für die Vielfachen der 44,1-kHz-Frequenz und eine zweite für die von 48 kHz. Das erspart ein Umrechnen und führt schließlich zu genaueren Ergebnissen. Auch bei der Lautstärkeregelung sind diese das Ziel, weshalb die Japaner im DA-250 ihre LECUA genannte Vorstufentechnik einsetzen. Dabei wird die Lautstärke von einem computergesteuerten elektronischen Regler dadurch eingestellt, dass die Dämpfung durch verschiedene Widerstände erreicht wird. Ausgangsstufe und Kopfhörerverstärker bedienen sich dabei außerdem separater Schaltungen. Weniger technikverliebte Nutzer interessieren sich vielleicht weniger für solche Details oder einen besonders aufgeräumten Innenraum, doch all diese Schritte, die Luxman beim DA- 250 geht, stehen im Zeichen des guten Klangs. Wem Haptik, Optik und Technik also egal sind, der merkt spätestens beim Anhören des kompakten DACs, dass sich die 90 Jahre Erfahrung der Japaner bezahlt machen. Ungemein präzise arbeitet der Burr-Brown-Chip hier und fördert Details an die Oberfläche, die zuvor noch ungeahnt waren. Das gute Impulsansprechverhalten des Wandlers generiert Punch, wenn er benötigt wird, während ruhigere Passagen nichts von ihrer Geschmeidigkeit verlieren. So treten Schlagzeuge krachend aus der Stille hervor, während Violinen sich erst aufbauen und anschließend lange hörbar abschwingen. Die Bühne präsentiert sich offen und frei, gewährleistet eine gute Ortung der Komponenten und lässt Stimmen meist den Platz im Vordergrund, wo der DAC seine Qualitäten bei ihrer Wiedergabe zeigt. Schon nach kurzer Zeit hat einen der DA-250 gepackt und verursacht unbewusstes Fußwippen beim Hörer, dessen Griff des Öfteren zur kleinen Fernbedienung geht, um die Lautstärke noch ein wenig höher zu drehen. Trotz der neutralen Spielweise, die vielleicht für manchen sogar eher eine Tendenz zum Kühlen zeigt, entwickelt der DA-250 einen tollen Flow und schafft es, dass sich das detaillierte Spiel nicht in Kleinigkeiten verliert, sondern die Musik als Ganzes erhalten bleibt. Auch Luxmans kleiner DAC ist ein Wandler geworden, wie ihn wirklich nicht jeder bauen kann. Erfahrung zahlt sich eben manchmal einfach aus, auch im digitalen Zeitalter.

Fazit

Der Luxman DA-250 ist ein herausragender DAC. Verarbeitungsqualität und Haptik sind über jeden Zweifel erhaben und die sauber konstruierte Technik macht sich mit beeindruckendem Klang bezahlt.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Luxman DA-250

Preis: um 2690 Euro

9/2017
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 2.690 Euro 
Vertrieb: IAD Deutschland, Korschenbroich 
Telefon: 021616 17830 
Internet www.audiolust.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 364/81/279 
Eingänge 1 x USB-B 1 x S/PDIF koaxial 
- 2 x Toslink optisch 
- 1 x RCA Stereo 
Unterstützte Abtastraten: PCM Dateien: Bis 192 kHz, 32 Bit; DSD: Bis DSD128, 5.6448 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x XLR Stereo, 1 x RCA Stereo 
- 1 x S/PDIF koaxial 1 x Toslink optisch 
checksum Der Luxman DA-250 ist ein herausragender DAC. Verarbeitungsqualität und Haptik sind über jeden Zweifel erhaben und die sauber konstruierte Technik macht sich mit beeindruckendem Klang bezahlt. 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 02.09.2017, 14:56 Uhr
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Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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