Kategorie: Aktivlautsprecher

Einzeltest: Goya Acoustics Moajaza


Schwere Geschütze

Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 1
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Der internationale High End Markt ist kein leichtes Betätigungsfeld für einen Hersteller. Goya Acoustics möchte trotzdem genau hier einsteigen und scheut dabei keine Anstrengungen.

Die Audiowelt und wir als Teil davon, sprechen gerne von High End. Nicht umsonst dient der Begriff als Name für die Leitmesse der hochwertigen Audiowiedergabe, auch wenn eine Vielzahl weiterer Branchen natürlich ebenso ein Segment besitzen, das mit dem des High End Audio vergleichbar wäre. Doch obwohl der Begriff so oft genutzt wird, ist die Definition ein wenig schwammig. High End steht bei Audio nicht allein für den Preis, auch wenn dieser natürlich ein wichtiges Kriterium ist. Es zählt auch die Präsenz eines Systems, die beim Bau angewandte Handwerkskunst, die Technik, die Bauteileteile, die Exklusivität und letztlich sogar etwas so subjektives und eigentlich nicht zu greifendes wie der Klangcharakter.

Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 2Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 3Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 4Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 5Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 6Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 7Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 8Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 9Aktivlautsprecher Goya Acoustics Moajaza im Test, Bild 10
Dabei sind die Kriterien bei jedem Nutzer ein wenig anders gewichtet und dadurch nicht immer vollkommen nachvollziehbar. Darum lässt sich schlecht sagen, wo High End wirklich anfängt und wo es aufhört. Viel mehr wird jedes System einzeln auf seine „Highendigkeit“ hin überprüft. Auch die Firma Goya Acoustics möchte in den High End Audiobereich einsteigen. Das junge Unternehmen aus dem Saarland präsentiert dazu den Lautsprecher Moajaza als sein Debütprodukt, und möchte genau in diesem Marktsegment der Superlative ein Ausrufezeichen setzen. Dafür müssen also möglichst viele der angesprochenen Faktoren erfüllt werden und Goya Acoustics selbst backt dabei nicht gerade kleine Brötchen, denn der Name Moajaza geht auf das Urdu Wort für Wunder zurück. Auch in Sachen Präsenz erfüllt der Lautsprecher schon einmal die Anforderungen, denn selbst in unseren Hörräumen, in denen sich hochwertige Audiosysteme die Klinke in die Hand geben, sind die Moajaza durchaus auffällig. Die ausgewachsenen Standlautsprecher mit knapp 1,20 Metern Höhe, wirken trotz ihrer recht geringen Breite ziemlich wuchtig, was an der leicht zurückgeneigten Mittelsektion liegt, die das Gehäuse im unteren Drittel ein wenig nach vorne stehen lässt. Anders als selbst die meisten High End Lautsprecher, besteht die Moajaza nicht komplett Holz. Stattdessen wird für die Gehäuse ein spezieller organisch- mineralischer Werkstof genutzt, der zwar schwer zu verarbeiten, aber eben auch ausgesprochen dicht und stabil ist. Das hilft natürlich im Puncto Resonanzbekämpfung, wobei die Wandstärken von bis zu 80 Millimetern letztlich auch einiges an Gewicht zusammenbringen, so dass jeder der Lautsprecher am Ende etwa 100 Kilo auf die Waage bringt. So massiv die Moajaza auch sein mag, so schlank ist das Audiosystem, das sich mit ihnen erstellen lässt. Bei Goyas Erstlingswerk handelt es sich nämlich um ein ausgewachsenes All-in-one-System, bei dem vom Streamingsystem über den Verstärker und eben den Lautsprecher alles dabei ist. Mit einem Paar Moajaza ist die Anlage also fertig und selbst bei der Verkabelung reicht jeweils nur ein einzelnes Kabel für die Stromversorgung. Um die Qualität der Musikübertragung allerdings nicht vom WLAN abhängig zu machen, empfangen die Systeme ihre Netzwerksignale dennoch kabelgebunden – ebenfalls über das Stromnetz. Dafür ist im Lieferumfang ein entsprechender Adapter beigelegt, der mit dem Router und einer Steckdose verbunden wird. Einmal mit den Lautsprechern gekoppelt, können selbst HiRes-Alben über die ungewöhnliche Verbindung übertragen werden. Das ist modern gedacht, denn gerade in Wohnräumen möchte man schließlich keine Kabel quer durch den Raum legen müssen. Kontrolliert wird die Moajaza über ein Webmenü, in dem die Kanalzuordnung erfolgt, ein Zonenname festgelegt wird und der integrierte Equalizer justiert werden kann. Damit lässt sich beispielsweise eine Raumkorrektur einstellen, wobei die Ersteinrichtung natürlich vom Händler erledigt wird. Sind die Lautsprecher einmal spielbereit, benötigt man das Webmenü nur noch, um eventuell den analogen Eingang der Lautsprecher auszuwählen. Die Kontrolle des Streaming kann hingegen per UPnP-fähiger App, per AirPlay oder standesgemäß mit einem Roon-Multiroomystem und entsprechender Remote-App erfolgen. Das hat auch den Vorteil, dass die Lautstärkeregelung des Programms angenehm präzise ist, was das Nachjustieren im Webmenü erspart. Dabei ist Goya stets damit beschäftigt, das System weiter durch Updates zu optimieren. Das Streaming ohne klassische Ethernetverbindung funktionierte im Test ausgesprochen gut. Das Pairing zwischen Adapter und Lautsprecher geschah mit wenig Aufwand und die Verbindung ist sowohl schnell, als auch stabil. Bei der Nutzung, oder der Erkennung durch Apps und Server bestand kein erkennbarer Unterschied zwischen dem Streamingsystem der Moajaza und anderen Quellen, die Ethernetkabel oder WLAN nutzen. Bei der Bestückung der Lautsprecher geht es dann etwas konventioneller, aber keineswegs weniger hochwertig zu. Goya setzt bei der Moajaza durchgängig auf Treiber aus dem Hause  iel & Partner. Im unteren Segment des Lautsprechers werden drei Accuton Cell 168-Millimeter-Tieftöner mit konvexer Aluminium-Sandwich Membran verbaut. Für optimale Performance befinden sich die Bass- Treiber mit der charakteristischen Wabenstruktur in einem eigenen Gehäuse. Für die Wiedergabe des mittleren Frequenzbereiches wird ebenfalls ein Accuton Chassis mit 168 Millimetern verwendet, das erneut aus einem Verbund von Keramik und Aluminium besteht, aber in Form einer klassischen Membran gefertigt ist. Der darunter befindliche Hochtöner mit 30 Millimetern Durchmesser bietet dann, dem High End Gedanken entsprechend, eine Membran aus Diamant. Bei der Qualität der Bauteile wurden also ebenfalls keine Kompromisse gemacht. Zur Kontrolle des Drei- Wege-Systems setzt Goya, ganz zeitgemäß, auf ein DSP, das neben der Funktion als Frequenzweiche natürlich auch die Equalizing- und Raumkorrekturfunktionen ermöglicht. Das ist auch in so fern gut, da die Kombination von anspruchsvollen, präzisen Treibern und den insgesamt 1500 Watt Leistung, die pro Seite von mehreren Class-D Endstufen erzeugt werden, einiges an Kontrolle verlangt. Klanglich erfüllen die Lautsprecher schließlich die Erwartungen, die ihr Äußeres schon bei der Aufstellung weckte. Die Mojaza legt ungemein kraftvoll los und lässt seine drei Tieftöner ordentlich zupacken. Dabei wird die Kraft hier gut mit entsprechender Präzision kombiniert, sowohl im Bass, wie auch über das gesamte Frequenzband hinweg. Egal bei welcher Auflösung, die Lautsprecher verstehen es einfach, enorm viele Details an die Oberfläche zu befördern, von denen man zuvor teilweise gar nicht wusste, dass sie sich in der Aufnahme verstecken. Schon eher flach abgemischte CD-Rips erhielten beim Spiel mit der Moajaza eine gewisse Lebendigkeit zurück. Bei Verwendung von HiRes-Signalen öffnet sich die Bühne dann erneut ein wenig und auch die Feinauflösung verbesserte sich merklich. Trotz dem differenzierten Spiel und der knackigen Dynamik, wirkte das Spiel der Aktivboxen angenehm stimmig und überforderte nicht mit übermäßig hartem, analytischen Sound. Egal ob man sich bei Rock und Electro ein wenig in den Sitz drücken lassen, charismatischen Gesangsstimmen folgen, oder die Feinheiten klassischer Orchester genießen möchte, Goya Acoustics gibt einem mit der Moajaza die Möglichkeit dazu. Die High End Checkliste bekommt hier also zahlreiche Häkchen verpasst. Goyas Debüt erfüllt die Anforderungen bei der Auswahl der Bauteile und Werkstoffe, der Technik und dem Sound gleichermaßen. Dafür wird auch ein entsprechender Preis aufgerufen, der sicher seinen Teil dazu beitragen wird, dass auch die Exklusivität der Aktivboxen erhalten bleibt. Goya feiert mit der Moajaza einen gelungenen Einstand und bereichert das High End Segment um ein innovatives und klangstarkes Audiosystem.

Fazit

Die Goya Acoustics Moajaza bietet genau das, was High End Audio ausmacht. Sie besitzt innovative Features, exzellente Ausstattung, ein elegantes Äußeres und packenden Sound. Ein gelungenes Debüt für die deutsche Manufaktur.

Bezugsquelle:

Kategorie: Aktivlautsprecher

Produkt: Goya Acoustics Moajaza

Preis: um 75000 Euro

8/2020
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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Goya Acoustics, Marpingen 
Telefon 0163 7152035 
Internet www.goya-acoustics.de 
B x H x T 280 x 1240 x 450 mm 
Eingänge 1 x PLC Wirelss , 1 x Ethernet, 1 x 6,3 mm Klinke 
Unterstützte Formate gängige PCM-Formate 
Unterstützte Abtastrate: bis 192 kHz, 24 Bit 
Leistung: 1500 Watt 
Bestückung 1 x 30 mm Hochtöner, 1 x 168 mm Mitteltieftöner, 3 x 168 mm Tieftöner 
checksum „Die Goya Acoustics Moajaza bietet genau das, was High End Audio ausmacht. Sie besitzt innovative Features, exzellente Ausstattung, ein elegantes Äußeres und packenden Sound. Ein gelungenes Debüt für die deutsche Manufaktur.“ 
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Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 19.08.2020, 12:47 Uhr
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