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Ähnlichkeiten und feine Unterschiede
Konnte ich dem Bruder, dem VPL-HW65 noch ein etwas, nennen wir es mal kapriziöses Colormanagement, bescheinigen, so gibt sich der HW45 hier etwas zuvorkommender, vielleicht die Folge einer neuen Firmware? Angeliefert wird einer wie der andere jedenfalls schon im Kinomodus mit festgelegtem Normfarbraum, allerdings im Standard-Lampenbetrieb, also hell und mit etwas lauterem Lüfter. Lauter Lüfter ist bei den Beamern von Sony allerdings eher relativ; so erreicht auch der HW45 selbst im Normalbetrieb kaum die 30 dB, die andere, meist günstigere Beamer erst im Eco-Modus erreichen. Soweit also so gut. Mit einer Lichtausbeute von etwa 1.300 Lumen im hellen Lampen-Modus, dürfte der Sony auch im mäßig abgedunkelten Wohnzimmer noch für knackige Bilder sorgen. Diese kommen übrigens ausschließlich aus digitalen Quellen, auch beim HW45 folgt man dem Trend, die analogen Eingänge komplett einzusparen. Allerdings fehlt ihm auch die LAN-Schnittstelle des HW65, was aber zu verschmerzen ist, Firmware-Updates erfolgen ohnehin via USB-Schnittstelle.
Setup und Bildqualität
Nun ist der HW45 schon direkt nach dem Auspacken derart gut abgestimmt, dass man eigentlich nichts mehr machen muss. Die Lampe, wie gesagt im immer noch leisen aber helleren Standardmodus, bringt er ein super ausgewogenes Bild an die Leinwand, hell genug, um auch im Wohnzimmerkino noch ausreichend gegen ungenügend abgedunkelte Fensterfronten und andere Kinofeinde anstinken zu können. Kommt der Sony jedoch in ein gut vorbereitetes Heimkino, hätte man es gern noch leiser und vor allem Lampen schonender, also stelle ich die Lampe in den Eco-Modus; mit dem Erfolg, dass das leise Grummeln der Lüfter des Sony nochmal um einige dB leiser wird, das Bild etwas dunkler – und die Abstimmung sichtbar kühler. Knapp 7300 Kelvin sind nun nicht die Welt, manchen Cineasten kommt das sogar entgegen, allerdings sollte der Beamer bei einer Einstellung auf eine Farbtemperatur von D65 zumindest annähernd die erforderlichen 6500 Kelvin erreichen. Die Einstellung D55 schiebt die Farbtemperatur dann interessanterweise tatsächlich in den gewünschten Bereich um 5500 Kelvin und nicht, wie zu vermuten stand, eher in Richtung 6500 K. Also heißt es: das Benutzer-Preset aktiviert, und selbst Hand angelegt. Der HW45 zierte sich dabei nicht ganz so sehr, wie sein großer Bruder, dennoch sollte man auch hier mit Bedacht vorgehen. Als Referenz musste das Graustufensignal herhalten, hier werden Farbstiche am ehesten wahrgenommen. Zuerst wurde der stark erhöhte Blauanteil zurückgesetzt, anschließend die Grün-Verstärkung ebenfalls nach unten korrigiert. Nachdem nun noch die Rot-Verstärkung erhöht wurde, im gleichen Maße, wie Blau verringert worden war, stellten sich die Graustufen auch im erwünschen Grau dar. Auch messtechnisch liegt der Weißwert nun im Soll-Planquadrat und die Farbtemperatur hat sich auf nahezu 6600 Kelvin eingependelt. Das Farbsegel wird akkurat dargestellt, ganz so, wie es das entsprechende Preset für den Norm-Farbraum BT.709 vorsieht. Die Farbabweichungen sind, wie schon bei der Werkseinstellung auf rekordverdächtig niedrigen Niveau von weit unter 2,0. Der Gammawert bleibt von den ganzen Maßnahmen ebenfalls nahezu unbeeindruckt. Ein solches Ergebnis erreicht man beispielsweise mit dem Einstiegs-4K-Beamer VPL-VW300 quasi auf Knopfdruck, indem man dort einfach das Referenz-Preset aktiviert. Dieses findet sich zwar auch im HW45, führt dort aber nicht zum gewünschten Ergebnis, hier ist also durchaus noch Potenzial zur Nachbesserung vorhanden. Angesichts des Filmerlebnisses, welches der Sony vermittelt, sind dies allerdings eher Pixel-Zählereien. Nahezu scheinheilig brummelt der Sony leise vor sich hin und wirft doch ein Bild an die Leinwand, das im FullHD Bereich kaum noch zu toppen ist. Bestechend ist vor Allem die enorme Bildruhe, die mich die Leinwand völlig vergessen lässt, von der sauberen Farbreproduktion ganz zu schweigen. Das die etwas höhere Lichtausbeute auch dem 3D-Genuss zugute kommt ist kein Wunder, allerdings muss sich der 3D-Freund die entsprechenden Brillen selbst kaufen, die gehören nämlich nicht zum Lieferumfang.