Kategorie: Aktivlautsprecher

Einzeltest: Lyravox Karlos


Don Karlos

Aktivlautsprecher Lyravox Karlos im Test, Bild 1
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Während sich Schillers tragischer Held unaufhaltsam seinem Ende nähert, hat Karlos von Lyravox den umgekehrten Effekt: Mit diesem Lautsprecher möchte man am liebsten endlos Musik hören.

Lyravox? Das sind doch die aus Hamburg, die mit diesen komischen Musikcentern, die man an die Wand hängt? So oder so ähnlich werden nicht nur ich, sondern viele andere Leute gedacht haben, als die ersten Produkte der Manufaktur auftauchten. Sicher, das waren edle Konstrukte, makellos gefertigt aus edelsten Materialien. Und sehr bald konnte man auch feststellen, dass da Musik rauskam, und zwar richtig gut! Und die Idee, die dahinter steckte, war auch eine richtig gute: Back to the Roots nämlich – man hatte sich nicht umsonst am guten alten „Dampfradio“ orientiert, das vor 6 Jahrzehnten das musikalische Zentrum der guten Stube war. Ein Lyravox-Gerät zeigt sich offen für so ziemlich alle Arten, Musik zu empfangen und wiederzugeben.

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Was das jetzt mit unserem Testobjekt zu tun hat, der ja doch deutlich mehr wie ein konventioneller Lautsprecher aussieht und auch ganz sicher nicht an der Wand hängen möchte? Nun, die Grundidee ist dieselbe geblieben. Auch „Karlos“, der momentan kleinste Lautsprecher in einer ganzen Serie von hoch interessanten Modellen, zeigt sich offen gegenüber allen Versuchen, ihm Musik zu entlocken. Aber fangen wir von vorne an. Bei Lyravox war man sich im Klaren darüber, dass der Markt für die noblen All-in- one- Systeme zwar vorhanden, aber doch eher begrenzt ist. Also hat man sich entschlossen, etwas mehr in Richtung „Stereoanlage“ orientierte Systeme zu entwerfen, die der klassische HiFi-Hörer ebenso goutieren kann wie der Lifestyle-orientierte Kunde. Dabei ist wie gesagt eine Serie von Lautsprechern (ich nenne sie jetzt mal so) entstanden, die leicht als solche zu identifizieren sind, dennoch aber genug eigenständiges Aussehen bewahren, um deutlich aus der Masse herauszustechen. Technisch sind sie ohnehin ganz weit vorne. Allen gemein ist die Geometrie ihrer Bauweise: Sie sind deutlich breiter als tief – akustisch somit schon einmal im Vorteil, denn eine breite Schallwand bringt bei der Abstimmung eines Lautsprechers fast nur Vorteile. Unser Testmodell Karlos ist über einen einfachen, aber funktionalen Ständer nach hinten geneigt, so dass der recht niedrig angebrachte Hochtöner bei einer üblichen Hörentfernung auf das Ohr strahlt. Der Spezialist für die hohen Töne stammt von der renommierten Firma Accuton-Thiel – eine 30-Millimeter-Keramikkalotte, die in zahlreichen Boxen der Referenzklasse ihren Dienst verrichtet. Für Karlos wurde diesem ohnehin schon vorzüglichen Hochtöner eine Schallführung auf den Leib geschneidert, die seine untere Einsatzfrequenz deutlich ausweitet und ihn in diesem Bereich auch pegelsicherer macht. Das steht ihm gut zu Gesicht, denn er muss mit einem ausgesprochenen Spezialisten für die ganz tiefen Töne zusammenarbeiten. Der 26-Zentimeter-Tieftöner(!) hat eine recht schwere Aluminium-Membran und ist für den Einsatz in geschlossenen Gehäusen konzipiert. Bei Lyravox hat er ein Reflexrohr spendiert bekommen, das im Gehäuse nach unten abstrahlt. Damit reichen die Bässe dann in ungeahnte Tiefen. Um den ganz nach oben hinaus recht milden Charakter des Hochtöners zu ergänzen und den Raumeindruck bei der Wiedergabe zu intensivieren, hat man Karlos noch einen zusätzlichen Hochtöner spendiert, der nach oben abstrahlt. Eingesetzt wird dieser erst ab über 10 Kilohertz, so dass er kaum zum eigentlichen Informationsgehalt der wiedergegebenen Musik beiträgt, sondern eben nur für eine gewisse Luftigkeit sorgt. In Sachen Elektronik gibt es das volle Programm: Einer der beiden Lautsprecher hat ein Aktivmodul, der beide Schallwandler versorgt. Somit muss nur ein Kabel zwischen den beiden Karlos-Einheiten verlegt werden, die restliche Konnektivität läuft über den Hauptlautsprecher. Für die Verstärkung sorgen insgesamt vier Aktivmodule des renommierten Herstellers Pascal, die mit einer Gesamtleistung von 4 x 500 Watt mehr als ausreichend dimensioniert sind, um auch in Grenzbereichen souverän zu agieren. Der Zusatzhochtöner hat übrigens kein eigenes Verstärkermodul, sondern wird über einen kleinen Kondensator passiv an den Haupt-Hochtöner angekoppelt. Die restliche Frequenzaufteilung erfolgt standesgemäß über das hauseigene DSP-Modul, das im Extremfall bis zu 2 x 4 Frequenzbereiche nach Belieben ansteuern kann. Selbstverständlich gibt es hier auch alle Möglichkeiten, per Equalizer und Zeitverzögerung in den Frequenzgang und den Phasenverlauf einzugreifen. Bei Lyravox ist man sich aber auch der Grenzen dieser Manipulationsmöglichkeiten bewusst. Insofern wurde natürlich Wert auf ein hochwertiges Ausgangsmaterial und saubere Konstruktion gelegt, um später keine Korrekturen mehr vornehmen zu müssen. Bevor wir zum Klang kommen, noch kurz die Auflistung der Möglichkeiten, wie man Karlos Musik entlocken kann. Zum einen wäre da traditionell der Stereoanschluss über Cinchbuchsen, wenn man noch mit einem analogen Frontend arbeitet. Des Weiteren gibt es einen digitalen S/PDIF-Eingang. Für den schnellen und unkomplizierten Einsatz digital gespeicherter Musik steht eine USB-Buchse zur Verfügung. Über LAN oder WLAN kann sowohl Musik aus dem heimischen Netzwerk gestreamt werden als auch über Internetradio oder Premium- Streamingdienste. Und zu guter Letzt steht selbstverständlich auch ein Bluetooth- Empfänger auf neuestem Stand zur Verfügung. Für einen Gesamtpreis von 11.000 Euro bekommt man hier also eine komplette Stereoanlage, deren Komponenten alle auf einem sehr hohen Niveau arbeiten und die über Updates auch auf lange Sicht hin zukunfts- und konkurrenzfähig bleiben wird. Gesteuert wird das Ganze bequem über die hauseigene Fernbedienung mit Display, die sowohl eine recht spontane Bedienung als auch den Einstieg in tiefere liegende Menüs erlaubt. In unserem Hörraum überzeugte Karlos sofort mit seiner extrem entspannten und entspannenden Wiedergabequalität. Ein Lautsprecher, der in keinster Weise nervt oder versucht, auf ungebührliche Art Aufmerksamkeit zu erhaschen. Das sind uneingeschränkte Langzeittauglichkeit und Genuss. Im Tieftonbereich geht es tiefschwarz und dynamisch zur Sache – darüber hinaus entfalten sich Stimmen und Instrumente souverän, sonor und angenehm koloriert in einem neutralen Mitteltonbereich. Die Höhen sind wie gesagt nicht aufdringlich, sondern ergänzen das Obertonspektrum auf eine ganz selbstverständliche Art und Weise. Und der Zusatzhochtöner setzt dann noch seine Glanzlichter und sorgt für eine weite und tiefe Raumatmosphäre und -abbildung. Überhaupt ist die Reproduktion der imaginären Bühne eine der ganz großen Stärken von Karlos: Sehr weit aufgefächert stehen die Instrumente – und das absolut unverrückbar, auch bei den bösesten Dynamiksprüngen, bei denen andere Schallwandler schon einmal ihre Souveränität einbüßen. Nicht so Karlos: Hier kann auch einmal richtig Pegel gefeiert werden – die hohe Qualität der Wiedergabe bleibt immer voll erhalten.

Fazit

Komplettes und extrem hochwertiges Musiksetup in Form eines außergewöhnlichen Lautsprecherpaars – so geht die Zukunft der Stereoanlage.

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Kategorie: Aktivlautsprecher

Produkt: Lyravox Karlos

Preis: um 11000 Euro

10/2018
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Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 11.000 Euro 
Vertrieb: Lyravox, Hamburg 
Telefon: 040 320897980 
Internet: www.lyravox.de 
B x H x T 400/700/185 
Leistung: 4 x 500 Watt 
Eingänge: 1 x analog RCA, 1 x S/PDIF, USB, LAN/WLAN/Bluetooth 
checksum: Komplettes und extrem hochwertiges Musiksetup in Form eines außergewöhnlichen Lautsprecherpaars – so geht die Zukunft der Stereoanlage. 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 02.10.2018, 09:54 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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