Kategorie: Aktivlautsprecher

Einzeltest: Genelec S360 SAM + 7380


2.1-Aktivlautsprecher-Set · Genelec S360 SAM + 7380

Aktivlautsprecher Genelec S360 SAM + 7380 im Test, Bild 1
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Darf es etwas mehr sein? Wenn Ihnen der HiFi-Händler diese Frage stellt, kann es durchaus sein, dass er Ihnen eine wahrlich professionelle Lautsprecher- Kombi von Genelec zum Hörtest anbietet. Dann sollten Sie sich auf ein Musikerlebnis der Extraklasse einstellen. Wir haben die brandneuen Aktivmonitore S360 SAM zum Test geordert und den ultimativen Subwoofer 7380 gleich mitbestellt.  

Die finnische Marke Genelec ist in Musiker- und Tontechnikerkreisen bestens bekannt. Es gibt wohl kaum ein Tonstudio auf der Welt, in dem keine Abhörmonitore von Genelec zu finden wären. Kein Wunder, denn die in der Regel vollaktiven Lautsprechersysteme zeichnen sich durch praktisch grenzenlose Dynamik und einen unbestechlichen, präzisen und packenden Sound aus, der den Toningenieuren als Klangreferenz für Musikproduktionen dient. Allen Genelec-Lautsprechern sind klangliche Schönfärberei oder sonstige Eigenarten mancher HiFi-Lautsprecher absolut fremd.

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Sie reproduzieren exakt nur das, was als Musikquelle vorliegt, in der Regel das vom Tontechniker am Mischpult produzierte Material. Macht es Sinn, solche absoluten Profi -Werkzeuge in den eigenen vier Wänden für die HiFi- oder Heimkinowiedergabe zu nutzen? Die Antwort lautet: Ja, unbedingt! Allerdings sollten Sie sich darauf einrichten, dass Ihnen die eine oder andere Musikproduktion danach nicht mehr gefällt, denn gnadenlos ehrlich reproduzieren die Genelec-Lautsprecher jedes noch so feine Detail der Aufnahme. Dennoch: Musikhören mit professionellen Studiomonitoren macht enorm viel Spaß, besonders wenn man ein Faible für hohe Dyna-mik, druckvollen und präzisen Tiefbass und glasklare Klangdetails hat.     

Genelec S360 SAM 


Beim S360 SAM handelt es sich um einen 2-Wege-Lautsprecher mit eingebauter 2-Kanal-Endstufe, die satte 250 Watt für den Tieftöner und 100 Watt für den Hochtöner liefern kann. Mit Abmessungen von rund 36 x 53 x 36 Zentimetern gehört der S360 zu den recht großen Vertretern in der Klasse der Regallautsprecher, auch das Gewicht von 30 Kilogramm pro Lautsprecher ist nicht von schlechten Eltern. Doch wir reden hier schließlich von erwachsenen, professionellen Werkzeugen, die auch einen harten Tonstudio-Alltag über Jahrzehnte aushalten müssen. Daher ist das Gehäuse der S360 eher funktionell gestaltet und glänzt mit enorm stabilen Wänden, einer mechanisch entkoppelten Bodenplatte, eingebauten Ösen für Wand- oder Deckenhalter sowie einer extrem kratzfesten Lackierung (wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich). Bei der Treiberbestückung setzt Genelec auf eine 2-Wege-Bassreflexkonstruktion, allerdings haben die verwendeten Treiber es faustdick hinter den Ohren. Mit extremer Belastbarkeit und enormem Tiefgang setzt der Tieftöner mit 210-mm-Membran regelrecht Maßstäbe in seiner Klasse, der 25-mm-Hochtontreiber arbeitet auf ein gigantisch großes Horn, um erstens maximalen, unverzerrten Pegel liefern zu können und zweitens, um eine möglichst homogene Abstrahlung auch unter großen Hörwinkeln sicherzustellen. Musiksignale lassen sich per analogem, symmetrischem Kabel zuspielen, auch digitale Signale via AES/EBU werden akzeptiert. Für die Anpassung an die akustische Situation des Hörraums bzw. an den persönlichen Geschmack stehen 14 DIP-Schalter am Aktivmodul zur Verfügung, die Höhen- bzw. Tieftonanteile in feinen Schritten anheben oder absenken können. Auch eine speziell für Desktop-Aufstellung optimierte Einstellung ist abrufbar.     

GLM 3.0 Controller 


So richtig spannend wird der Betrieb des Genelec-Lautsprecher- Paares mit dem Einsatz des optional erhältlichen GLM-3.0-Sets. Dieses beinhaltet ein kleines Netzwerk-Interface, welches per Ethernetkabel (liegt bei) an die Aktivmonitore angeschlossen wird und via USB-Kabel mit einem PC oder Laptop kommunizieren kann (Software für Windows und OSX erhältlich). Das überaus Praktische an dieser Software ist, dass jedes Produkt aus dem Hause Genelec automatisch erkannt wird und per Drag&Drop in einem virtuellen Raum platziert werden kann. Dies funktioniert sogar mit bis zu 8 Lautsprechern, sprich einem 7.1-Surroundset. Jedem einzelnen Lautsprecher lässt sich per Software eine Funktion bzw. Platzierung in einer 2.0-, 2.1-, 5.1- oder gar 7.1-Konfiguration zuweisen. Auch Trennfrequenzen zu Subwoofern im Setup lassen sich komfortabel per Software einstellen. Besonders spannend wird es, wenn das zum GLM-3.0-Set gehörende Messmikrofon angeschlossen wird, denn damit lässt sich jede beliebige Genelec-Lautsprecher-Kombination im realen Hörraum perfekt einmessen. Auf Knopfdruck ertönen diverse Messsignale und das GLM-Interface ermittelt präzise Korrekturkurven, die dann an die Aktivmonitore übertragen werden. Die eingebauten DSPs in den S360-SAM-Lautsprechern sorgen nach erfolgreicher Einmessung für absolut neutralen Sound in jedem Hörraum – perfekt! Natürlich lassen sich auch individuelle Einstellungen nachträglich erledigen, hier bietet die GLM-Software reichlich Spielraum. Nach erfolgreicher Einmessung kann der Laptop wieder entfernt werden, das System spielt später auch ohne Software vom PC oder Laptop. Für eine Lautstärkeeinstellung bietet Genelec optional eine Fernbedienung oder einen Volume-Steller für das GLM-Interface an – die Möglichkeiten sind vielfältig und je nach Konstellation der HiFi- oder Heimkino-Anlage flexibel zu gestalten. Ideal für ein Heimkino-Setup wäre daher der Einsatz einer externen AV-Vorstufe mit Decoder, die dann für jeden einzelnen Surroundkanal einen entsprechenden Aktivmonitor ansteuern kann.    


Subwoofer 7380 


Eigentlich wären die S360 SAM schon ab Werk für satte Basswiedergabe gerüstet. Doch für den ultimativen Druck im Tiefbass bietet Genelec mit dem Aktiv woofer 7380 den passenden Spielpartner an. Knapp 70 Kilogramm wiegt das „Bassmonster“ von Genelec, ein Gehäuse von etwa 68 x 71 x 49 Zentimetern beherbergt schließlich einen Profi -Tieftöner mit 340-mm-Membran und eine Endstufe mit sagenhaften 800 Watt (RMS) Leistung. Bei der Konstruktion der Bassreflexöffnung haben die Genelec- Entwickler eine spiralförmige Schallleitung im Gehäuseinneren ersonnen, welche die benötige Länge des Reflexports für eine extrem tiefe Abstimmfrequenz ermöglicht. Im Aktivmodul des 7380 befindet sich auch ein leistungsfähiger Signalprozessor, der dank insgesamt 20 DSP-Filtern eine auf jeden Raum optimierte Tiefbasswiedergabe sicherstellt. Wahlweise lässt sich per DIP-Schalter eine grobe Raumanpassung durchführen, deutlich präziser ist allerdings die Einmessung mittels des GLM-Moduls, welches auch für die S360-Aktivmonitore eingesetzt wurde. Denn diese Software bindet den 7380-Aktivsubwoofer perfekt in jede beliebige Konfiguration ein und ermittelt per Messmikrofon die optimale Einstellung aller 20 Equalizer auf Knopfdruck. Das Anschlussfeld des 7380 bietet neben digitalen Eingängen insgesamt 8 analoge Ein- bzw. Ausgänge (XLR), um auch ein 7.1-Mehrkanalsetup problemlos zu bewerkstelligen.  

Labor und Praxis 


Im Akustiklabor zeigten die Genelec-Aktivmonitore S360 eindrucksvoll, welche Performance mit einer recht handlichen 2-Wege-Regalbox möglich ist, wenn man professionelle Technik einsetzt. Eine untere Grenzfrequenz von 35 Hertz dürfte so manchen Standlautsprecher vor Neid erblassen lassen, auch die vorbildliche Linearität des Frequenzgangs und die perfekte Abstrahlcharakteristik unter Winkel setzen Maßstäbe. Eigentlich könnte man mit der enormen Bassperformance der S360 SAM bereits glücklich werden, doch der Aktivwoofer 7380 legt noch eins drauf. Bereits ab 15 Hertz liefert dieser gigantische Bassbolide satten, unverzerrten Schalldruck. Sogar sensationell hohe Pegel bis knapp 120 dB sind mit dem 7380 möglich, erst darüber hinaus setzen leichte Kompressionserscheinungen und Strömungsgeräusche ein. Doch die maximal möglichen Lautstärken dieses Ausnahme-Subwoofers sollten in normalen HiFi- oder Heimkino- Hörräumen bereits jenseits der Vernunft liegen. Mit anderen Worten: Dieser Subwoofer dürfte im praktischen Betrieb wohl niemals an seine Grenzen stoßen – woow! Im Praxistest zeigen sich nach einer kurzen und unproblematischen Einmessprozedur von nur einigen Minuten nur kleine Korrekturen auf dem Bildschirm der GLM-Software. Offensichtlich scheint unser Hörraum recht pflegeleicht zu sein, nur minimale Raummoden wurden kompensiert. Was danach an klanglicher Performance passierte, ist kaum mit Worten zu beschreiben. Enorm druckvoll und dynamisch schüttelte das Genelec-Set elektronische Bassdrum und Bass von „Infected Mushrooms“ nur so aus dem Handgelenk in den Hörraum. Unser Fotograf – Fan und Teilnehmer von diversen Loveparades – stand aufgrund des enormen Pegels und Spaßfaktors der Musikwiedergabe freudestrahlend im Hörraum. Er hatte den immensen Druck der Musik im rund 20 Meter entfernten Fotostudio vernommen und neugierig im Hörraum vorbeigeschaut. Diese extrem präzise und fulminante Performance hatte er bislang noch nicht gehört – ich übrigens auch noch nicht in dieser ungeschminkt direkten und impulsiven Spielart. Nein, es geht beim Genelec-Set nicht ausschließlich um Lautstärke und Bassdruck (und das kann es sehr wohl!), tatsächlich begeistert die mächtige Kombi aus S360 SAM und Subwoofer 7380 durch ihre ungemein direkte, präzise und auf den Punkt gespielte Musik. Hier stimmt einfach alles: Raumabbildung, Dynamik, Klangfarben, feinste Details, Nuancen, Schattierungen und vor allem der staubtrockene, extrem tief reichende Bass. Auch der Filmsound aus dem Blu-ray-Player sorgt für Begeisterung: Selbst als 2.1-Setup stellt das Genelec-Set aus S360 und 7380 ausgewachsene Surroundsets dynamisch in den Schatten. Kaum auszudenken, was passiert, wenn man ein 5.1- oder gar 7.1-Set aus S360- Lautsprechern installiert. Die Anschlussvielfalt des Sets und vor allem des Subwoofers geben diese Option jedenfalls problemlos her. Wir hatten bereits mit unserer 2.1-Variante gehörigen Spaß im Heimkino.

Fazit

Der Ausflug aus dem Themenumfeld „HiFi“ in die professionelle Tontechnik-Schiene macht enorm viel Sinn und vor allem gigantischen Spaß. Mit den aktiven Studiomonitoren S360 SAM ist Musikgenuss auf allerhöchstem Niveau möglich, denn Musik klingt praktisch fast so, wie die Tontechniker im Studio es geplant hatten. Dank umfangreicher DSP-Technik lassen sich die Genelec-Aktivmonitore und -subwoofer auf jede Raumakustik klanglich optimal kalibrieren, wahlweise per DIP-Schalter oder ganz komfortabel per GLM-Set samt Mikrofon auf Knopfdruck. Liebhaber von ungebremster Dynamik und unbestechlich neutraler Wiedergabe werden sowohl bei Stereomusik als auch bei Heimkino-Setups ihre wahre Freude haben. Genelec S360 und 7380 – ein echtes Highlight und ein Klangtipp!

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Kategorie: Aktivlautsprecher

Produkt: Genelec S360 SAM + 7380

Preis: um 8120 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


5/2019
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Genelec S360 SAM + 7380

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Bewertung 
Klang 70%

Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15%

Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15%

Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Klang 70% :
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15% :
Labor 15%

5 von 5 Sternen

Praxis 15% :
Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Audio Export, Heilbronn 
Telefon 07131 26360 
Internet www.audiopro.de 
Ausstattung
Abmessungen (B x H x T in mm) 350/530/360/718 x 685 x 492 mm 
Gewicht S360 SAM 30 kg / Subwoofer 7380 69 kg 
Ausführung Strukturlack schwarz / weiß · Bauart Aktiv, Bassrefl ex 
Bauart Aktiv, Bassreflex 
Tieftmitteltöner (Nenndurchm./ Membrandurchm.) 1 x 250 / 210 mm 
Tieftöner Sub (Nenndurchm./ Membrandurchm.) 380 / 340 mm 
Hochtöner 1 x 25-mm-Druckkammertreiber + Horn 
Verstärker 1x 250 Watt (Tiefmittelton) 1 x 100 Watt (Hochton) 1 x 800 Watt (Subwoofer) 
Anschlüsse
Anschlüsse S360 SAM 1 x analog (XLR), 2 x AES/EBU (XLR), 2 x RJ45 / Subwoofer 7380 8 x analog (XLR), 1 x AES/EBU (XLR), 2 x RJ45 
+ automatische Einmessung/extrem neutral und ehrlich/professionelle Verarbeitung 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Dipl.-Ing. Michael Voigt
Autor Dipl.-Ing. Michael Voigt
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Datum 16.05.2019, 15:03 Uhr
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