Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

Systemtest: Harmony Design Pre9, Harmony Design A90


Schwedenhappen

Vor-Endstufenkombis Hifi Harmony Design Pre9, Harmony Design A90 im Test , Bild 1
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Man muss vielleicht ein bisschen suchen, aber es gibt sie noch, die Hersteller, die konstant hohe Qualität, solide Technik und bezahlbare Preise unter einem Dach vereinen. Einer davon sitzt in Schweden und macht die Sache schon sehr, sehr lange

Mitspieler



Plattenspieler:

Transrotor Fat Bob mit SME 3500 und Merlo Reference
Acoustic Solid 111 Wood mit Nagaoka MP-100 und MP-500


Phonovorstufen:

Quad Twentyfour P
PS-Audio GCPH modifiziert


Lautsprecher:

K+T Titania
K+T Minimonitor TS
Audio Physic Avantera


Gegenspieler

Verstärker:

MalValve Preamp Four und Audio Research Reference 250
Accustic Arts Power ES

Harmony Design geht ins fünfte Lebensjahrzehnt und hat unter der Führung von Mattias Stridbeck, dem Sohn des Firmengründers, extrem nachhaltig produziert und immer Wert auf nachhaltige Weiterentwicklung gelegt. So verwundert es auch nicht, dass nur alle Jubeljahre einmal ein oder zwei neue Geräte präsentiert werden – die Vorstellung einer kompletten Vor-Endstufen-Kombination in Form des Vorverstärkers Pre9 und der Endstufe A90 grenzt schon an Hyperaktivität – für schwedische Verhältnisse.

Vor-Endstufenkombis Hifi Harmony Design Pre9, Harmony Design A90 im Test , Bild 2Vor-Endstufenkombis Hifi Harmony Design Pre9, Harmony Design A90 im Test , Bild 3Vor-Endstufenkombis Hifi Harmony Design Pre9, Harmony Design A90 im Test , Bild 4Vor-Endstufenkombis Hifi Harmony Design Pre9, Harmony Design A90 im Test , Bild 5Vor-Endstufenkombis Hifi Harmony Design Pre9, Harmony Design A90 im Test , Bild 6Vor-Endstufenkombis Hifi Harmony Design Pre9, Harmony Design A90 im Test , Bild 7
Wir erinnern uns kurz an das Jahr 2009, in dem wir den kleinen Phono-Vorverstärker V9 testeten – ein vorzügliches und vor allem bezahlbares Gerät, das es auch mit eingebauten Übertragern speziell für das Denon DL-103 gibt. Die Preiswürdigkeit ist auch bei den beiden neuen Geräten gegeben: 900 Euro für eine symmetrische Line-Vorstufe und 1.600 Euro für eine kompakte hochklassige Endstufe sind wahrlich nicht zu viel – in Relation zu den explodierenden HiFi-Preisen sogar hoch anständig. Dafür – man muss ja abwägen – gibt’s aber auch kein Geprotze, sondern ganz schlichte und kleine Gehäuse mit keinem gestalterischen Element mehr als unbedingt nötig. Ich kann damit leben; ehrlich gesagt war ich sogar richtig glücklich, die beiden Harmony Designs auf meinem ebenfalls schwedischen Wohnzimmerregal stehen zu haben – die schlichten grauen Kästchen fügen sich hervorragend in eine normale Wohnumgebung ein – dafür gibt’s Sympathiepunkte und eine Belobigung für die korrekte Namenswahl bei der Firmengründung. Zunächst zum Vorverstärker: Kaum Aufschluss gibt uns die Front, die lediglich über einen Ein/Ausschalter, einen Quellenwahlschalter und das Lautstärkepotenziometer verfügt. Das Anschlussfeld des Harmony Design Pre9 verrät etwas mehr: Ein- wie Ausgang bieten unsymmetrische Cinch- und symmetrische XLR-Anschlüsse – und zwar echte: Die gesamte Schaltungstopologie des Geräts ist symmetrisch ausgeführt. Die Schaltung wirkt wohlsortiert – am aufwendigsten ist noch das Netzteil, das einen Löwenanteil des begrenzten Volumens einnimmt. Selbiges gilt für die Endstufe A90, deren untere Gehäusekammer von einem kräftigen Ringkerntransformator und dem nachgeschalteten Netzteil dominiert wird. Durch eine „Zwischendecke“ komplett abgetrennt sitzt in der oberen Hälfte die Schaltung des Leistungsverstärkers. Eingangsseitig gibt es nur ein Paar XLR-Buchsen – bei Verwendung eines Vorverstärkers, der nur über Cinch-Ausgänge verfügt, muss man zu einem Adapterkabel greifen.

Die A90 verfügt über einen konsequenten Doppel-Monoaufbau. Außerdem besitzen die Eingangs- und die Treiberstufe eine von der Endstufe getrennte Stromversorgung. Dies sorgt für minimale Verzerrungen durch ein völlig konstantes Spannungsniveau in den ersten beiden Verstärkerstufen. Die Signalwege auf den mit einer extra dicken Kupferschicht versehenen Platinen sind so kurz wie möglich gehalten – dies soll durch geringstmögliche kapazitive und induktive Verluste vor allem der Dynamik zugute kommen. Die stabilen Leistungstransistoren sind gut für zweimal 50 Watt an acht Ohm im Dauerbetrieb – ein Wert, den wir sehr gut nachvollziehen können. Die seitlichen Kühlkörper sind in der Lage, die Abwärme in ausreichendem Maße an die Umgebungsluft abzuführen. In unseren Messungen konnten wir dem Harmony-Design-Gespann sehr gute bis hervorragende Wert attestieren – beeindruckend sind vor allem die Störabstände und die sehr hohe Bandbreite beider Komponenten. Im Hörtest strafen sie ihre äußere Erscheinung Lüge: Kraftvoll, zupackend, kontrolliert gehen sie zu Werke und in keinem Fall vornehm zurückhaltend, wie es Größe und Design vielleicht suggerieren mögen. Die Endstufe ist in der Lage, auch anspruchsvolle Lautsprecher zu treiben, so lange man es mit dem Impedanzminimum nicht übertreibt. Die A90 ist es auch, die die Fahne der Neutralität hochhält: Sie lässt sich durch nichts beeindrucken, weder durch große Lautsprecher noch durch große Dynamiksprünge. Sie behält im Tieftonbereich die Zügel straff in der Hand und lässt sie nur dann ein wenig schleifen, wenn das Musikmaterial es erfordert: Es herrscht keine strikte, einengende Disziplin, sondern fast eine Art musikalisches Verständnis. Ich muss gestehen, dass ich mit der Harmony- Design-Kombi sehr, sehr viel klassische Musik gehört habe, weil ich die Art und Weise mag, wie die unzähligen Ausdrucksmöglichkeiten eines großen Orchesters hier in ihrer gesamten Bandbreite zu ihrem Recht kommen. Es ist schwer zu beschreiben, manche Verstärker machen einfach alles richtig und trotzdem fehlt etwas, wenn es wirklich groß werden soll. Unsere Schwedenkombination schafft es, die gewaltige Kraft, die ein solcher Klangkörper stets ausstrahlt, irgendwie in den Hörraum zu holen und spürbar zu machen. Einher mit diesem Potenzial geht auch die Fähigkeit, einen Konzertsaal nachzuzeichnen – hier gehe ich einfach mal ganz profan davon aus, dass es die hervorragenden Fremdspannungsabstände von um die 100 Dezibel erlauben, noch das kleinste Fitzelchen an Rauminformation herauszukitzeln. Auch wenn das Medium Schallplatte von solchen Werten nur träumen kann, schadet es mit Sicherheit nicht, wenn die nachgeschaltete Elektronik optimal arbeitet. Sänger profitieren ebenfalls vom opulenten Spiel: Den hervorragend aufgenommenen Ausnahmevokalisten Miriam Makeba und Harry Belafonte rückt man beim Anhören ihres gemeinsamen Albums „An Evening with Makeba/Belafonte“ ganz nah auf die Pelle, beziehungsweise die Sänger lösen sich tonal wie räumlich komplett von den Boxen, so natürlich und lebensecht werden sie abgebildet. Die Begleitband und -sänger stehen dagegen präzise gestaffelt meterweit dahinter. Etwas mehr zur Sache geht es mit dem Deep-Purple-Liveklassiker „Made in Japan“. Da sich die beiden Schweden auch bei harten Gitarrenriffs und Schlagzeugattacken keine Blöße geben, komme ich nicht umhin, eine uneingeschränkte Empfehlung auszusprechen – schon alleine in klanglicher Hinsicht. Rechnet man den für die meisten Menschen erheblichen Preis- Leistungs-Aspekt hinein, dann wird die Anschaffung fast schon zwingend.

Fazit

Der Harmony-Design-Kombination Pre9 und A90 hört man die lange Reifezeit an: Klanglich souverän und kraftvoll klingt sie nach deutlich mehr Masse, als sie auf die Waage bringt. Und auch das Preisschild zeugt von einem Herz für den Kunden – was will man mehr?

Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

Produkt: Harmony Design Pre9

Preis: um 900 Euro

7/2012

Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

Produkt: Harmony Design A90

Preis: um 1600 Euro

7/2012
Ausstattung & technische Daten: Harmony Design Pre9
Kategorie Vorstufe 
Vertrieb Applied Acoustics, Berlin 
Telefon 030 4614874 
Internet www.applied-acoustics.de 
Garantie (in Jahre)
Ausstattung & technische Daten: Harmony Design A90
Kategorie Endstufe 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 20.07.2012, 11:28 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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