Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: My Dying Bride – The Ghost of Orion (Nuclear Blast)
My Dying Bride – The Ghost of Orion
Seit 30 Jahren kann man My Dying Bride getrost als Aushängeschilder eines melodiö-sen, tieftraurigen Doom/ Death-Metals bezeichnen. Stilistisch sind sich die Briten in diesen drei Jahrzehnten wei-testgehend treu geblieben – die signifikantesten „Phasen“ nach dem Auslaufen der frühen Death-Metal-Einflüsse auf dem ersten Album „As the Flower Withers“ sind eigentlich nur gekennzeichnet durch den Einsatz oder eben das Weglassen des Grunz-/Schreigesangs von Frontmann Aaron Stainthorpe. Vorneweg: Auf „The Ghost of Orion“, dem nunmehr vierzehnten „echten“ MDB-Studioalbum, bleiben die Vocals bis auf wenige Ausnahmen überwiegend im cleanen Bereich. Zweite Erkenntnis: Anno 2020 sind die sowieso nicht gerade mit sonnigem Ge-müt ausgestatteten Doomster noch einen Tick depressiver unterwegs. Zu weit über 90% bewegen sich die Songs im Downtempo-Bereich, in weiten Teilen getragen von herzzerreißenden doppelläufigen Gitarrenmelodien, die keiner so gut beherrscht wie My Dying Bride. Die Violine tritt vermehrt neben der Stimme als Melodie-Macher in Aktion, und in „The Solace“ webt sich feenhafter weiblicher Gesang (Lindy-Fay Hella von WARDRUNA) in die sphä-rischen Klänge der Gitarren. Die Fokussierung auf den langsamen, doomigen Anteil hat sicherlich einen Ursprung darin, dass die Tochter von Sänger Stainthorpe 2015 mit Krebs diagnostiziert wurde, was ihm laut eigener Aussage unmenschliche Kräfte abverlangte und den Songwriting-Prozess auf die Schultern von Gitarrist Craighan lud. Dass dann vor Beginn der Aufnahmen auch noch Drummer Taylor Steels aus der Band austrat, war der Stimmung auch nicht zuträglich. Gut, dass ex-Paradise-Lost-Schlagzeuger Jeff Singer zur Stelle war – und man kann attestie-ren, dass MDB die gesamte Negativität des Vorlaufs in grandiose, einzigartige Doom-Tracks der allerobersten Kajüte kanalisieren konnten.
Fazit
Epischer, düster-trauriger Doom-Trip. MDB at ist best!Kategorie: Schallplatte
Produkt: My Dying Bride – The Ghost of Orion (Nuclear Blast)
144-612
ArtPhönix Vinyl |