Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Candy Bomber - Volume 1 (Bronze Rat Records)
Candy Bomber - Volume 1
Mit Candy Bomber ist das gleichnamige Studio im ehemaligen Flughafen Tempelhof gemeint, dessen Illustration der Fassade das Cover der dort entstandenen Aufnahme ziert. Dort landeten die „Rosinenbomber“, die die West-Berliner Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg mit Lebensmitteln versorgten, und dort entstand ein Musikstudio, dessen Ausstattung mit analogem Aufnahmegerät legendär ist. Das inzwischen geschlossene Studio wurde von Paul Lemp und Ingo Krauss betrieben, die auch als Masterminds hinter dieser Aufnahme stehen. Zu Gehör bringen sie eine Mischung aus Elektronik, einer gehörigen Portion Indie-Rock und Jazz, der stellenweise mit sphärischem Gesang und lieblichen Frauenstimmen abgerundet wird. Diese Zutaten versprechen abwechslungsreiche Unterhaltung, und in der Tat nehmen die neun Kompositionen den Hörer mit auf eine fantastische Reise, die mit ihren wunderbaren Effekten für so manche Überraschung sorgt. Der Kontrast aus tief wummerndem Bass und Mundharmonika auf „Switcher“ zum Beispiel, gepaart mit elektronischer Verzerrung und weiblicher Stimme, erhebt die ohnehin höchst komplexe Komposition in den Status eines Kunstwerks. Auch dem Rest der Aufnahme ist nur schwer mit Worten beizukommen und er erschließt sich dem Genießer erst nach mehrmaligem Hören. Die Aufnahmequalität ist hervorragend und bildet zum Beispiel den grollenden Bass und das diffizile Schlagzeug in ihrer ganzen Dynamik ab und kann je nach Lautstärke die Lautsprecher ganz schön in Verlegenheit bringen. Weiterer Anspieltipp ist das kurze „Butterfist“, das aus der Mischung von Rockbass, harten Gitarren und fast kirchlich anmutendem Gesang eine ungeheure Spannung bezieht. Die LP ist eine Hommage an Paul Lemp, der überraschend kurz vor dem Ende der Aufnahmen verstorben, ist und soll außerdem der Auftakt einer Sessionreihe sein.
Fazit
Vielschichtig und fesselnd – ein hochkreatives Gesamtkunstwerk.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Candy Bomber - Volume 1 (Bronze Rat Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |