Kategorie: Musikserver

Einzeltest: i-O Data Soundgenic HDL-RA4TB


Sound in den Genen

Musikserver i-O Data Soundgenic HDL-RA4TB im Test, Bild 1
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Bei HiFi können zwischen Geräten mit eigentlich identischer Funktion manchmal dennoch Welten liegen. Doch auch zwischen Referenz- und Einstiegsklasse erkennt man manchmal gewisse Gemeinsamkeiten.

Der Name i-O Data ist wohl nur wenigen ein Begriff . Dabei hat die japanische Firma im High End Bereich bereits ein Ausrufezeichen gesetzt, jedoch unter einem andern Namen. i-O Data ist der Mutterkonzern der hinter der Marke Fidata steht, die wiederum den technisch enorm aufwändigen HFAS1 Server herstellt, den wir bereits letztes Jahr testen konnten. Das Mantra der Gleichmäßigkeit wurde dort im Design und in der Nutzung der Festplatten auf die Spitze getrieben, denn der Server bot ein streng symmetrisches Gehäuse und sorgte mit viel technologischem Aufwand für eine ausgeglichene Belastung der vier eingesetzten SSDs und ihrer Stromversorgung. Ein Konzept das beim HFAS1 wunderbar aufging, das aber auch mit einem entsprechenden Verkaufspreis zu Buche schlägt.

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Unter dem Namen Soundgenic bietet i-O Data nun auch einen deutlich günstigeren Server an, der so auch für Einsteiger interessant wird. Dabei hat man sich bei den Geräten von Fidata das ein oder andere abgeschaut und in die Soundgenic Server einfließen lassen. Das fängt schon bei der alphanumerischen Modellbezeichnung der Geräte an. Unser Testmuster trägt den Namen HDL-RA4TB. Die Zahl am Ende weist dabei auf den verfügbaren Speicherplatz hin, der hier 4 Terabyte beträgt. Des weiteren wird auch eine Version mit einer 2TB SSD angeboten, die vollkommen geräuschlos arbeitet, aber mit knapp 1350 Euro auch merklich teurer ist als unser erfreulich günstiges HDD Modell. Beide bieten jedenfalls genügend Platz für tausende von Alben. Gut dimensioniert ist auch der Server als Ganzes. Die Abmessungen wurden bewusst gering gehalten und letztlich ist der HDL-RA4TB weniger als zwanzig Zentimeter breit und tief. Zusammen mit der Höhe von nur knapp vier Zentimetern bedeutet dies, dass sich der kompakte Server sehr leicht platzieren lässt, auch wenn das entsprechende Regal oder Rack schon gut gefüllt ist. Zwar werden die minimalen Abmessungen mit der Auslagerung des Netzteils erkauft, doch die Aufstellung des Gerätes ist auch mit dem kleinen schwarzen Klotz am Kabel überhaupt kein Problem. Dabei ist der Server dank seiner recht üppigen 1,2 Kilogramm Gewicht außerdem überraschend standfest. So lassen sich auch hochwertigere, sprich steifere Kabel verwenden, ohne dass der Speicherzwerg dadurch seine Position verändert. Optisch orientiert sich der Soundgenic ebenfalls ein wenig am großen Fidata. Auch er bietet kerzengerade Kanten und ist generell äußerst minimalistisch designt. Während dies beim High End Gerät aber dank exquisiter Verarbeitung der edlen Metallteile zur eleganten Ausstrahlung des Servers beitrug, wirkt der kleine HDL-RA4TB leider ein wenig langweilig. Dahinter steckt der Gedanke, dass der Soundgenic möglichst leicht in Anlagen integriert werden kann und neben anderen, aufwändigeren Komponenten nicht übermäßig auf allen soll. Also bediente man sich eines hochwertiges Kunststoffgehäuses in mattem schwarz, mit einer winzigen Status-LED an der Seite. Selbst beim Wechsel weg von Aluminium wurde aber eine gute Verarbeitungsqualität geachtet, die der kleine Server zweifelsfrei besitzt. Die Spaltmaße sind kaum noch zu erkennen und die äußere Hülle fühlt enorm wertig an. Im Innern wird die Elektronik dann schließlich doch in einen Metallrahmen mit ordentlicher Materialstärke eingesetzt, der dem Server eine sehr ordentliche Stabilität verleiht. Die wichtigsten Features des HDLRA4TB findet man also nicht im Sichtbereich, sondern an der Rückseite: die Anschlüsse. Ethernet dient zur Einbindung ins Netzwerk, während man auf eine WLAN-Funktionalität verzichtet, was bei einem Musikserver hinsichtlich der störungsfreien Übertragung auch prinzipiell richtig ist. Neben dem RJ45-Anschluss befinden sich zwei USB-A-Ports. Der erste bietet den Standard 2.0, während die blaue Kontaktschiene des zweiten Anschlusses auf eine 3.0 Verbindung hindeutet. Während für die Übertragung von Daten an einen DAC die konventionelle Verbindung ausreicht, ermöglicht die schnellere 3.0-Buchse einen zügigeren Datenaustausch zwischen Server und externen Massenspeichern. Das hilft entweder beim Überspielen von Musik auf den Server, oder beim erstellen von Backups. Auch der Import von Alben direkt von der CD ist beim Soundgenic möglich, allerdings muss man sich dazu eines externen optischen Laufwerks bedienen. Für die Organisation von Speicherverwaltung, Import und natürlich dem Abspielen von Musik setzt i-O Data dann gänzlich auf die Software, die für die Referenzserver programmiert wurde. Warum sollte man das Rad auch neu erfinden, wenn man mit der Fidata App bereits ein wunderbar funktionierendes Programm zur Verfügung hat? Hier werden alle im Netzwerk befindlichen Musikspeicher angezeigt, inklusive der Daten, die auf der internen Festplatte des Soundgenic hinterlegt sind. Gleichzeitig stehen diese dank der Verwendung von Twonky wiederum auch anderen UPnP-fähigen Quellgeräten zur Verfügung. In der Queransicht teilt die App die beiden Bildschirmhälften in eine Bibliotheks- und eine Wiedergabe-Seite. Das bringt gute Übersicht und erlaubt eine relativ einfache Bedienung, bei der alle wichtigen Funktionen schnell erreichbar sind. Allerdings bedeutet die Vielzahl an Funktionsfeldern auf dem Bildschirm auch, dass die Schrift teils etwas klein geraten ist, worunter die Präzision allerdings zu keiner Zeit leidet. Tiefgreifendere Funktionen wie die Backup-Einstellung oder Firmware- Updates lassen sich mit einem Browsermenü bedienen, dass man sogar direkt aus der App heraus aufrufen kann. Einstellungen der App hingegen findet man wieder in einem anderen Menü. Während die Musikwiedergabe also hervorragend funktioniert, dauert es eine Weile, bis man sich mit allen Feinheiten der unterschiedlichen und prinzipiell gut zu bedienenden Menüs vertraut gemacht hat. Die Möglichkeiten zur Individualisierung sind also sehr umfangreich, doch auch ohne zu tiefes Eintauchen in die Menüs kann man mit dem kleinen Server schnell loslegen. Unser HDLRA4TB ließ sich nicht lange bitten und startete bei Nirvanas „In Utero“ direkt mit wunderbar griffigen Drums durch. Dave Grohls Schlagzeug wird mit kräftigem Körper wiedergeben und zieht den Hörer umgehen in seinen Bann. Schon bei CD-Qualität entwickelte der Soundgenic eine gute Dynamik, die bei Grunge einen genauso guten Eindruck machte, wie bei den etwas ausgefeilteren Klängen des Tingvall Trios. Gleichzeitig wirkt der Sound recht rund und seidig. Die harten Spitzen die viele als zu „digital“ empfinden werden vom Server ein wenig glatter gezogen, was dem sehr angenehmen Fluss des Spiels sehr zuträglich ist. Im Bassbereich wird durchaus mit ein wenig Kraft zu Werke gegangen, doch insgesamt wirkte der Soundgenic eher ein wenig mittenbetont. Mit seiner harmonischen Abstimmung klingt der Server fast ein wenig analog. Umsteiger von alten Medienformen hin zu HiRes kommen so in den Genuss einer wunderbar detaillierten Wiedergabe, ohne sich zu sehr umstellen zu müssen. So kann man sich langsam an die Grenzwerte des Gerätes herantasten, die sich durchaus sehen lassen können. Als Player ist der HDL-RA4TB in der Lage Dateien mit bis zu 768 kHz bei 32 Bit zu verarbeiten. Dazu gibt es DSD-Unterstützung bis hoch zu 22,4 MHz. Ob Einsteiger oder HiRes-Veteran, mehr kann man eigentlich nicht verlangen, da wir uns hier schon in praxisfernen Bereichen bewegen. Doch auch wer einen praktischen Speicher für seine gerippte CD-Sammlung sucht, findet mit dem kompakten Soundgenic Server einen guten Partner. Er mag deutlich bodenständiger sein als sein großer Bruder der Referenzklasse, doch die Verwandtschaft ist nach wie vor erkennbar.

Fazit

Gut zu bedienen und dennoch mit vielen Möglichkeiten zur individuellen Anpassung ist der Soundgenic HDL-RA4TB für Einsteiger und Kenner interessant. Der kompakte Musikserver lässt sich leicht integrieren und bietet lebendigen Sound bei einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kategorie: Musikserver

Produkt: i-O Data Soundgenic HDL-RA4TB

Preis: um 620 Euro

8/2020
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 620 Euro 
Vertrieb: WOD Audiovertrieb, Nidderau 
Telefon 06187 900077 
Internet: www.ifi -audio.de 
B x H x T: 168 x 43 x 134 mm 
Eingänge: 1 x Ethernet, 1 x USB-A 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, OGG, FLAC, ALAC, AIFF, WAV, DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 768 kHz, 32 Bit; DSD bis DSD512, 22,4 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x USB-A 
<checksum> „Gut zu bedienen und dennoch mit vielen Möglichkeiten zur individuellen Anpassung ist der Soundgenic HDL-RA4TB für Einsteiger und Kenner interessant. Der kompakte Musikserver lässt sich leicht integrieren und bietet lebendigen Sound bei einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis.“ 
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Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 03.08.2020, 09:56 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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