Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor Raver Cinema


Wir machen das mal richtig

Lautsprecherbausätze Monacor Raver Cinema im Test, Bild 1
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Allen technischen Tricks zum Trotz: Die Möglichkeiten der handelsüblichen Komplett-Surroundsets, die sich möglichst unauffällig im Wohnzimmer verstecken lassen, sind begrenzt. Bei Monacor verfügt man über ein Chassis, mit dem man wohl das Ende der Dynamikdiskussion erreicht hat

Zwei Schwestermodelle hat man mit dem großen Achtzehnzöller SPH- 450TCgebaut: Den Raver DJ, ein mehr dem mobilen Beschallungssegment zugeordneter Profi -Bass, der für den maximalen Kickbasspegel auf entsprechenden Tanztees gezüchtet wurde, und eben unser Raver Cinema, ein nicht mehr ganz kompakter Subwoofer für den nachhaltigen Erdbebeneffekt im Heimkino. Beiden Modellen gemein ist die passive Bauweise. Auf diese Art und Weise hält man sich eine maximale Flexibilität offen. Der Raver DJ wird seinem Einsatzgebiet entsprechend wohl über eine PA-Anlage mit Aktivweiche und Hochleistungsendstufe gefahren werden, während der Raver Cinema sein Signal aus dem Subwooferout eines Surround-Receivers erhält, das beispielsweise von einem ausrangierten Stereoverstärker gespeist wird.

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Natürlich spricht nichts gegen den Einsatz eines Subwoofermoduls – nur sollten alle eingesetzten Verstärker über brauchbare Reserven verfügen, wir sind hier schließlich nicht im Kindergarten.

Technik


Der SPH-450TC ist eine wahre Legende, nicht zuletzt durch den K+T-Subwoofer „Susa“, einer der mächtigsten Subwoofer, der jemals bei der K+T entstanden ist. Das Chassis vereinigt alles in sich, was unter der Flagge „Bass“ läuft: Einen gewaltigen Durchmesser von 46 Zentimetern, was einer Membranfläche von mehr als zwei Zwölfzöllern entspricht, dazu ein linearer Hub von 13 Millimetern in beide Richtungen! Die Resonanzfrequenz liegt bei atemberaubenden 24 Hertz, die Gesamtgüte bei 0,22. Nicht auszudenken, was dieser Treiber in einem entsprechend großen Horn anrichten könnte! Im Bassreflexeinsatz zeigt sich das Chassis von seiner manierlichen Seite – gut 130 Liter genügen auch hier für respektable Tiefbasswiedergabe mit ordentlich Pegelreserve. Die Pappmembran mit ihrer inversen Staubschutzkalotte und Leinensicke stammt aus der PA-Ecke, während die effektiv bewegte Masse von 400 Gramm zur niedrigen Resonanzfrequenz beiträgt. Der Wirkungsgrad beträgt gesunde 94 Dezibel. Die Verarbeitungsqualität ist sehr hoch: Druckgusskorb und alle Klebungen sind sauber ausgeführt, der zweilagige Antrieb mehr als ausreichend belüftet. Mit seinem klassischen Ferritmagneten bringt der SPH-450TC dann auch ein ordentliches Pfund auf die Waage: 17 Kilo Lebendgewicht hat der Bolide, der mit 409 Euro UVP kein Schnäppchen ist, angesichts der gebotenen Qualität (und Quantität!) wahrlich nicht zu teuer.
 

Gehäuse


So einfach und kompakt wie möglich sollte der Raver Cinema werden – und ist es im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten auch geworden. In einem Gehäuse von etwa 60 x 60 x 50 Zentimeter ist er standesgemäß untergebracht, von den errechneten knapp 150 Liter Innenvolumen muss man noch das nicht zu vernachlässigende Volumen des Chassis abziehen. Die Wandstärke beträgt solide 25 Millimeter, dazu kommt noch ein großzügig dimensioniertes Versteifungskreuz, so dass rein gar nichts am Woofer rappeln kann. Auf der Rückseite erlaubt ein doppeltes Anschlussterminal den Zugang zu beiden Schwingspulen des Ausnahme-Subs. Die Reflexrohre sind etwas speziell angelegt: Vier Stück in den Ecken des Subs machen einen 45-Grad- Knick und laufen dann in Richtung des Versteifungskreuzes zusammen – eins ist klar: Hier wird verdammt viel Luft bewegt. Und mich – das nur nebenbei – erinnert die Front des Subs ein bisschen an die Triebwerksanordnung einer Saturn V Mondrakete – der Soundeffekt dürfte ähnlich sein.

Messwerte


Die Messungen waren verblüffend: Der fertige Subwoofer zeigt vor allem im Betrieb mit nur einer Schwingspule einen linealgeraden Frequenzgang von 30 bis 500 Hertz – und das wohlgemerkt ohne jede Korrektur! Im 2- und 8-Ohm-Betrieb verschieben sich die Parameter etwas, so dass sich zum Tiefbass hin leicht abfallende Verläufe einstellen. Da dieser Ultra-Subwoofer aber ohnehin recht tief getrennt werden dürfte, ist dieser Verlauf völlig in Ordnung. Das riesige Chassis überzeugt gerade im Arbeitsbereich unter 100 Hertz durch überragend geringe Klirrwerte, auch bei 105 Dezibel. Auf eine Messung unter Winkeln haben wir verzichtet, da diese für einen reinen Subwoofertreiber irrelevant ist.

Hörtest


Trotz aller Mächtigkeit hat der Raver Cinema so gar nichts von der Behäbigkeit manch anderer ausgewiesener Subwoofer – ok, die Membranmasse ist aufgrund der schieren Größe nicht gerade vernachlässigbar – beim Monacor hat man aber genau den richtigen Kompromiss aus Wirkungsgrad und Tiefbassfähigkeit gefunden. Das macht Druck, das macht Kick - selbst mit unseren neuen Horn- Viechern kann der gewaltige Raver mehr als ordentlich mithalten – und das bei dynamisch durchaus anspruchsvoller und „schneller“ Musik. Wenn man sich ein bisschen Mühe gibt – und hier gehört ein äußerstes Maß an Selbstdisziplin dazu, dann kann man den Raver auch so einstellen, dass er sich nahtlos ins musikalische Geschehen integriert und sogar richtig große Boxen auf ein neues Qualitätsniveau hebt. Aber – und darauf haben die Kollegen ungeduldig gewartet – der Raver heißt ja schließlich Cinema und so haben wir ihn dann schließlich in unseren Heimkino-Saal gewuchtet, wo er alle anderen vorhandenen Woofer mal eben locker deklassierte: Die Startsequenz aus „Apollo 13“ – atemberaubend. Die Seeschlacht aus „Master and Commander“ – man zuckt bei jedem Kanonenschuss zusammen. Seinem Namen macht der Monacor also alle Ehre – und wer ihn stellen kann, wird gerne bereit sein, ihm den Zusatztitel „Music“ zu verleihen.

Aufbauanleitung


Der Sub wird auf der Bodenplatte aufgebaut, auf der nacheinander Rückwand, die vertikale Versteifung, die Seiten und die Front aufgeleimt werden, bevor der Deckel abschließt. Nach dem Sägen der Ausschnitte für Terminal, Reflexrohre und Chassis werden die horizontalen Versteifungsbretter eingesetzt. Das Oberflächenfinish bleibt dem Erbauer selbst überlassen. Die Seitenwände und die Rückwand werden komplett mit Noppenschaumstoff beklebt. Die Reflexrohre werden nach Montage auf volle Länge ausgezogen und mit Klebeband fixiert. Nach der Verkabelung beider Schwingspulen mit dem Doppelterminal kann das Chassis eingebaut werden. Lenkrollen erleichtern die Manövrierbarkeit des großen Subs enorm.

Holzliste pro Box


25-mm-MDF:

 2 x 57,5 x 50,0 cm (Seiten)
 2 x 62,5 x 50,0 cm (Deckel, Boden)
 2 x 57,5 x 57,5 cm (Front, Rückwand)
 1 x 57,5 x 18,0 cm (Versteifung vertikal)
 2 x 27,5 x 18,0 cm (Versteifung horizontal) 


Zubehör pro Box


 Terminal
 Schrauben
 Kabel
 4 Reflexrohre
 (optional: Rollen)

Lieferant: Monacor



Weichenbestückung


entfällt, da aktiv betrieben

Fazit

Er ist groß, er ist schwer und ganz sicher nirgends zu verstecken. Aber wer den Monacor Raver Cinema einmal erlebt hat, der möchte ihn nicht mehr hergeben. Im Heimkino kann er als Effektbass auftrumpfen – im Stereobetrieb verleiht er allen erdenklichen Boxen ein Fundament und eine Raumtiefe, die ihresgleichen sucht.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor Raver Cinema

Preis: um 499 Euro

1/2012
 
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Monacor 
Vertrieb: Monacor, Bremen 
Konstruktion: Monacor 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1 x Monacor SPH-450TC 
Nennimpedanz (in Ohm): 2 x 4 oder 1 x 8 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 94 dB 
B x H x T (in cm) 62.5/62.5/50 
Kosten pro Stück: 499 
Chassis: Monacor SPH-450TC 
Technische Daten
Hersteller: Monacor 
Bezugsquelle Monacor, Bremen 
Unverb. Stückpreis 409 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm): 8 / 4 / 2 
Z 1kHz (in Ohm): 48 / 13,5 / 13 
Z 10kHz (in Ohm): 200 / 49 / 47 
Fs (in Hz) 24.2 
Re (in Ohm) 6,8 / 3,4 / 1,7 
Rms (in Kg/s) 18 
Qms 3.3 
Qes 0,23 / 0,43 / 0,23 
Qts 0,21 / 0,38 / 0,21 
Cms (in mm/N) 0.11 
Mms (in gr) 390 
BxL (in Tm) 21,5 / 21,6 / 41,5 
VAS (in Liter) 240 
LE (in mH) 1,54 / 1,54 / 6,14 
SD (in cm²) 1257 
Ausstattung
Korb: Druckguss 
Membran: Papier 
Dustcap: Papier 
Sicke: Gewebe 
Schwingspulenträger: Aluminium 
Schwingspule (in mm): 99,3 
Xmax absolut: 26 mm 
Magnetsystem: Ferrit 
Polkernbohrung: ja 
Sonstiges: Doppelschwingspule 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 23.01.2012, 09:34 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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Interessante Links:
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