Kategorie: Lautsprecher Surround

Einzeltest: KEF R900-Serie (5.1)


Thronfolger

Lautsprecher Surround KEF R900-Serie (5.1) im Test, Bild 1
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Seit ihrer Markteinführung gehörte die exzellent klingende KEF-XQ-Serie zu den begehrtesten Lautsprechern Europas. Jetzt präsentiert KEF mit der R-Serie einen Nachfolger, der den Erfolg seiner Vorgänger mithilfe einiger Entwicklungserkenntnisse aus dem KEF-Topmodell Blade toppen soll.

Der Drang, sehr Gutes nochmals zu verbessern, treibt die Macher bei KEF seit jeher an. So ist es zu erklären, dass das 1961 von Raymond Cooke gegründete Unternehmen heute auf eine lange Liste legendärer Meilensteine wie den BBC-Studiomonitor LS3/5a, die ersten Modelle mit Uni-Q-Chassis, den KEF-Jahrhundertlautsprecher Muon oder eben die eingangs erwähnte QX-Serie zurückblicken kann. In diese Ahnenfolge will sich nun auch die neue R-Serie einreihen. Wir wollten wissen, ob sie tatsächlich das Zeug dazu hat, und haben ein Sextett der neuen Modellreihe auf unseren unerbittlichen Testparcours geschickt.

Gehäusefertigung


Dass man bei KEF keineswegs untertrieben hat, als man eine völlig neu entwickelte Serie ankündigte, beweist bereits der erste Blick auf die insgesamt neun zur Serie gehörenden Modelle. Statt auf ein abgerundetes, sich nach hinten verjüngendes Gehäuse setzen die britischen Audiospezialisten in den XQ-Nachfolgern auf eine klassische Bauform.

Lautsprecher Surround KEF R900-Serie (5.1) im Test, Bild 2Lautsprecher Surround KEF R900-Serie (5.1) im Test, Bild 3Lautsprecher Surround KEF R900-Serie (5.1) im Test, Bild 4Lautsprecher Surround KEF R900-Serie (5.1) im Test, Bild 5Lautsprecher Surround KEF R900-Serie (5.1) im Test, Bild 6
Dies hat zwei triftige Gründe: Neben der Tatsache, dass die zeitlose Formgebung den derzeitigen Wohntrend widerspiegelt, wird so bei etwa gleicher Bauhöhe und -tiefe ein etwa 30 Prozent größeres Volumen erreicht, was eine tiefere Abstimmung und somit einen deutlich erweiterten Wiedergabebereich ermöglicht. Als schlichtweg perfekt muss der spiegelglatte Hochglanz-Lack bezeichnet werden. In mehreren Schichten aufgetragen, erreicht dieser eine Qualität, die selbst erfahrene HEIMKINO-Redakteure immer wieder dazu verführt, sanft über die edle Oberfläche zu streichen.

Ausstattung


In Sachen Technik zeigen sich unsere Probanden ebenso vielversprechend: Hier fallen zunächst die hochglänzenden Metallringe auf, die sämtliche Schwingsysteme einrahmen und den hohen Anspruch der R-Serie unterstreichen. Neben den optischen Gründen hat das auch eine technische Bewandtnis, denn dank ihrer besonderen Form dienen die zur Innenseite hin vertieften Ringe als Schallführung und ermöglichen so eine gezielte Abstrahlcharakteristik. Da es sich um eine von Grund auf neu konzipierte Lautsprecherserie handelt, sind die hier eingesetzten Chassis natürlich auf dem neuesten technischen Entwicklungsstand. In erster Linie muss hier die aktuellste Version des inzwischen legendären Uni-Q-Chassis erwähnt werden, in dessen Mitte der 25 Millimeter durchmessende Hochtöner thront. Um höhere Belastbarkeit, geringere Klirrwerte und somit ein noch präziseres Klangbild zu erreichen, setzt KEF größere Schwingspulen und eine belüftete Alukalotte ein. Auch an die sie umgebende Mittetoneinheit haben KEFs Ingenieure nochmals Hand angelegt, die durch gezielte Eingriffe noch leistungsfähiger und verzerrungsärmer als ihr ohnehin genialer Vorgänger getrimmt wurde. Neben der bewährten Z-Flex-Sickenkonstruktion fallen in erster Linie die feinen Lamellen auf, die die Aluminium-Magnesium- Membran verzieren. Mithilfe dieser Technik kann das Schwingsystem ohne zusätzlichen Materialeinsatz und somit ohne Masseerhöhung weiter versteift werden. Eine Entscheidung, die bereits in KEFs Topend- Modell Blade für hervorragende Klangergebnisse sorgte. Auch die Idee, die zugehörigen Basschassis mit einer hochfesten Aluminium- Membran auszustatten, ist dem steten Technologietransfer der Briten zu verdanken. Vorteil hier: Durch den Einsatz hochfester und zugleich federleichter Membranflächen, die von massiven Magnetsystemen und großen Alu-Schwingspulen angetrieben werden, sind die Schwingsysteme in der Lage, jederzeit präzise und zugleich deutlich schneller zu agieren. 

Klang


Was KEFs neue R-Serie nach ihrer 48-stündigen Einspielzeit in unserem Hörraum zum Besten gibt, übertrifft bereits in der ersten Stereo- Testphase unsere, zugegebenermaßen hohen, Erwartungen. Die Agilität und Impulsivität, mit der die R900 zu Werke geht, produziert Gänsehaut und ist absolut mitreißend. Dabei bleibt die Drei-Wege-Box selbst in tiefsten Bassregionen extrem dynamisch und jederzeit präzise und sauber. Eine ebenso begeisternde Performance erleben wir im anschließenden Mehrkanaltest in „Stirb langsam 4.0“. Hier ist es wieder einmal die uns bestens bekannte Truckverfolgung, die uns schnell zu fesseln weiß, unseren Adrenalinspiegel innerhalb weniger Sekunden ansteigen lässt und unser Testkino in den Ort des Geschehens verwandelt. Neben der auch hier bemerkenswert sauberen und selbst unter höherem Pegel sehr präzisen Tiefbassperformance überzeugt das Set auch in den Disziplinen Detailwiedergabe und Sprachverständlichkeit. Dabei hat das Auditorium stets das Gefühl, sich inmitten eines hochaufgelösten und perfekt gestaffelten Surroundfeldes zu befinden, in dem jede Einzelheit punktgenau zu Gehör gebracht wird. In der anschließenden mehrkanaligen Musiksession beweist das britische Boxen-Ensemble mit „Simple Symphony, Op.4, Boisterous Bourée“ der Trondheimsolistene dann seine highfidelen Fähigkeiten. Auch hier sind es die unverfärbten, sauber herausgestellten Details, gepaart mit einer sehr klaren und filigranen Höhendarstellung, die uns vollends überzeugen und unser Testkino zum Orchestersaal machen.

Fazit

Mit der R-Serie hat KEF wieder einmal voll ins Schwarze getroffen. Neben seiner zeitlos eleganten Form und hervorragenden Verarbeitung überzeugte unser Test-Sextett vor allem mit seiner überragenden Soundperformance. Egal ob Stereo- oder Mehrkanal-Musikreproduktion oder Filmtonwiedergabe – die R-Serie trumpft in jeder Disziplin groß auf und verdient sich damit das Prädikat „Highlight“ und einen Platz in unserer Referenzklasse.

Kategorie: Lautsprecher Surround

Produkt: KEF R900-Serie (5.1)

Preis: um 7200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


8/2012
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
KEF R900-Serie (5.1)

Bewertung 
Klang 70% :
Dynamik/Lebendigkeit 15%

Tiefbasseigenschaften 15%

Tonale Ausgewogenheit 10%

Detailauflösung 10%

Zusammenspiel 10%

Hörzone Center 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrungen 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Garantie 5 Jahre (wenn registriert) 
Vertrieb GP Acoustics, Lünen 
Telefon 0231 9860320 
Internet www.kef-audio.de 
Messwerte
Ausführungen schwarz, weiß, palisander, nussbaum 
Abmessungen (B / H / T in mm):
Frontlautsprecher 240/1181/365 
Center 630/200/335 
Rearspeaker 210/385/345 
Subwoofer 330/365/351 
empfohlene Raumgröße (in m²) 50m2 
Ausstattung
Subwoofer R400b 
Gewicht 21.5 
Leistung laut Hersteller (in Watt)
Membrandurchmesser (in mm) 2 x 250 
Bauart geschlossen 
Prinzip Sidefire 
Pegel Regler 
Trennfrequenz Regler (40-140 Hz) 
Phasenregulierung Schalter (0/180°) 
Hochpegel Eingang / Ausgang Nein / Nein 
Niederpegel Eingang / Ausgang 1/1 Cinch 
Frontlautsprecher R900 
Gewicht (in kg) 29.5 
Anschluss Bi-Wire 
Tiefton (in mm) 2 x 200 
Mittelton (in mm) 125 
Hochtonton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Rear-/Surroundlautsprecher R300 
Gewicht (in kg) 12 
Anschluss Bi-Wire 
Tief- / Mittelton (in mm) 165 
Hochtonton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Centerlautsprecher R600c 
Gewicht (in kg) 17.2 
Anschluss Bi-Wire 
Tiefton (in mm) 2 x 165 
Mittelton (in mm) 125 
Hochtonton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Preis/Leistung sehr gut 
+ perfekte Raumabbildung 
+ exzellentes Zusammenspiel 
+ leistungsstarker Subwoofer 
Klasse Referenzklasse 
Testurteil: überragend 
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Roman Maier
Autor Roman Maier
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Datum 28.08.2012, 09:56 Uhr
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