Kategorie: Kopfhörer InEar

Einzeltest: Final Lab II


Neues aus dem Final-Laboratorium

Kopfhörer InEar Final Lab II im Test, Bild 1
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Wenn ich einen Innovationspreis für Kopfhörer zu vergeben hätte – die japanische Marke Final stünde auf meiner Kandidatenliste auf Platz 1. Allein für den LAB II hätte Final diesen Preis schon mehrfach verdient.

Die Ehrlichkeit verlangt zu sagen, dass einige Produkte von Final, sagen wir, „disskussionswürdig“ sind. Hinsichtlich des Preises, hinsichtlich der Alltagstauglichkeit. Was aber technischen Aufwand, Fertigungsqualität und vor allem den Klang betrifft, ist Final einfach kaum zu übertreffen. Ich hege einen Riesenrespekt vor dieser Firma, die Produkte wie den LAB II entwickelt, auf höchstem Niveau produziert und eine Käuferschaft dafür findet. Und mich freut, dass es offenbar hinreichend Menschen gibt, die solche Produkte kaufen und dem Unternehmen so die Möglichkeit und die Motivation geben, so zu arbeiten.

Ausstattung

Beim limitierten Modell LAB II haben die Japaner wieder einmal neue Wege beschritten. Wobei einzelne Technologien sich auch bei anderen Final-Modellen finden und erprobt sind.

Kopfhörer InEar Final Lab II im Test, Bild 2Kopfhörer InEar Final Lab II im Test, Bild 3Kopfhörer InEar Final Lab II im Test, Bild 4Kopfhörer InEar Final Lab II im Test, Bild 5
Die ungewöhnliche Gehäuseform findet sich bei einigen „Piano-Forte“-Modellen. Und die für In-Ears vergleichsweise großen dynamischen Treiber hat Final hier auch schon verwendet. Beim LAB II kommen allerdings neu entwickelte 15-mm-Treiber zum Einsatz. Metallgehäuse aus dem 3D-Drucker besitzen auch die „Heaven“-Modelle VIII und VII (vgl. EAR IN 10/2015 und 6/2015). Die dank MMCX-Verbindungen austauschbaren versilberten Kabel aus hochreinem OFC-Kupfer hatten wir schon beim Final F7200 (EAR IN 1/2017), dem kleinsten Serienkopfhörer der Welt. Final bezieht die Kabel von der Firma Junkosha, die auch die Kabel zur Signalübertragung im japanischen Supercomputer »Kei« entwickelt hat. Einzigartig beim LAB II ist dagegen die akustische Konstruktion: Er ist offen gebaut – die rückseitige Abdeckung ist schalldurchlässig. Vor der Schallaustrittsöffnung zum Gehörgang sitzt ein mechanischer Equalizer, der speziell für den LAB II entwickelt wurde und dessen komplexe Form nur im 3D-Druck zu realisieren war. Verpackt ist die geballte Technik in einer praktischen Dose, in die eine Aufwickelhilfe für das Kabel integriert ist. Mit einer Impedanz von 22 Ohm und einem Wirkungsgrad von 110 dB ist der LAB uneingeschränkt für den Anschluss an mobile Zuspieler geeignet.


Passform

Wie bei einigen Piano-Forte-Modellen hat Final auch den LAB II eher ungewöhnlich gestaltet. Die bauchigen Gehäuse sind vergleichsweise groß, auf Ohrpassstücke verzichtet Final ganz. Was zunächst exotisch wirkt, entpuppt als durchaus praxistauglich. Durch ihre Form liegen die Kopfhörer entspannt in den Ohren und finden hier durch die Gehäuseform Halt. Die Schallaustrittsöffnungen rutschen in den Gehörgang, wo sie vergleichsweise bequem sitzen. Manchen Kopfhörer mit Ohrpassstücken aus Silikon oder Comply spürt man deutlich stärker im Gehörgang als die metallenen Schallführungen des Final. Ein Sportkopfhörer ist der LAB II nicht, im normalen Alltag funktioniert das Ganze jedoch hervorragend. Damit kein Zerumen ins Innere der Kopfhörer gelangt, befinden sich an den Schallausgängen dünne, austauschbare Filter.

Klang

Das ist er, dieser unglaublich weiträumige, entspannte und dabei so hochauflösende und dynamische Final-Klang. Und zwar in einem Maß, wie ich ihn bisher noch von keinem anderen In-Ear der Japaner gehört habe. So eine Weiträumigkeit und Souveränität bieten sonst nur die großen Over-Ears der Sonorous-Serie von Final – und hier muss man schon ziemlich weit oben ins Regal greifen, um auf dem klanglichen Niveau des LAB II zu landen. Der LAB II reicht im Bass tief hinab und agiert hier schlank und kontrolliert. Die Mitten klingen sehr weiträumig und bieten eine Fülle von Details. In den Höhen übt der LAB II keine künstliche Zurückhaltung – hat er aber auch nicht nötig, denn durch sein hohes Auflösungsvermögen macht er alles richtig. Der LAB II liefert ein Klangbild, bei dem man sich einfach in die Musik fallen lassen möchte, hier kann man schwelgen, sich verlieren.

Fazit

Der LAB II ist ein großer Wurf von Final und für mich der erste Kopfhörer der Japaner, der die Weiträumigkeit, Entspanntheit und Souveränität der großen Over- Ears von Final erreicht.

Kategorie: Kopfhörer InEar

Produkt: Final Lab II

Preis: um 3900 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


9/2017
4.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Final Lab II

 
Bewertung 
Klang 50%

4.5 von 5 Sternen

Passform 20%

3.5 von 5 Sternen

Ausstattung 20%

3 von 5 Sternen

Design 10%

4 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Sintron, Iffezheim 
Internet www.final-audio-design.com/de 
Gewicht (in g) 31 g 
Typ In-Ear 
Anschluss 3,5-mm-Stereoklinke 
Frequenzumfang k.A. 
Impedanz (in Ohm) 22 Ohm 
Wirkungsgrad (in dB) 110 dB 
Bauart offen 
Kabellänge (in m) austauschbar, 1,2 m mit 3,5-mm-Stereoklinke 
Kabelführung Nein 
geeignet für: mobiles HiFi, mobiles High End 
Ausstattung Aufbewahrungsdose mit Aufwickelhilfe, Ersatzfilter 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung angemessen 
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Dr. Martin Mertens
Autor Dr. Martin Mertens
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Datum 24.09.2017, 10:01 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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