Kategorie: Hifi sonstiges

Einzeltest: Cambridge Audio One


Und sie dreht sich doch!

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Mit dem Minx Xi System von Cambridge gibt es ja schon ein kompaktes All-in-one System, das tollen Klang zu recht günstigem Preis liefert. Auf ein bestimmtes Feature muss man dabei jedoch verzichten, deshalb wurde bei Cambridge mit dem One nun nachgebessert.

Äußerlich unterscheiden sich die beiden Systeme dabei auf den ersten Blick nur marginal, denn beide teilen sich ein ähnliches Gehäuse. War der Minx Xi bereits bis unter die Decke mit der nötigen Technik vollgestopft, braucht der One nun noch ein wenig mehr Platz in seinen metallischen vier Wänden. Trotz der ebenfalls ähnlichen Komponenten, die sich darin befinden, gibt es einen bedeutenden Unterschied zwischen den beiden Systemen: Während der Minx Xi voll auf Streaming ausgelegt war, setzt der One nicht auf Daten aus dem Heimnetzwerk, sondern auf die klassische CD. Und weil ein Laufwerk für die beliebten Silberlinge etwas mehr Platz kostet als eine Platine mit Streaming-Bausteinen, musste das Gehäuse mit den Anforderungen mitwachsen.

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Eins jedoch gleich vorweg: Das CD-Laufwerk im One ergänzt die Netzwerkkomponenten des Minx Xi nicht, sondern ersetzt sie. Ganz auf Streaming muss man mit dem One allerdings nicht verzichten, denn wie es sich für ein modernes Kompaktsystem gehört, bietet er nicht nur eine Art der digitalen Musikwiedergabe. Dazu jedoch später mehr. Die Frontpartie des One musste sich ebenfalls an die neuen Gegebenheiten anpassen. Das Dot-Matrix-Display ist nun etwas kleiner geraten, liefert aber immer noch alle wichtigen Informationen auf eine übersichtliche Weise. Wie bei Cambridge üblich, lässt sich das komplette System mit den vorhandenen Knöpfen direkt am Gerät steuern. Über dem Display befindet sich der Einschub für das Slot-in-CD-Laufwerk mit den Bedientasten für die Wiedergabe. Das Potenziometer an der rechten Seite dient natürlich zur Regelung der Lautstärke und zur Navigation durch die Menüs. Neu sind die sechs mit Nummern versehenen Tasten an der Unterseite des Gerätes, auf denen UKW- oder DAB-Radiosender gespeichert werden können. Schlussendlich dient der Source-Button zur Auswahl der richtigen Quelle. Trotz Cambridges Verzicht auf die Streaming-Einheit bietet der One reichlich Möglichkeiten, Musik abzuspielen. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich die CD. Neben dem klassischen Red-Book-Format mit 44,1 kHz Auflösung bei 16 Bit Worttiefe verarbeitet das Laufwerk auch Scheiben, die mit MP3s beschrieben sind. Zum Laufwerk gesellen sich ein Satz analoger Cinch-Anschlüsse an der Rückseite und ein 3,5-Millimeter-Klinkeneingang an der Gerätefront. Darüber kann man beispielsweise Smartphones oder Tablets anschließen und so auch auf Streamingdienste aus dem Internet zugreifen. Allerdings kommt man so natürlich nicht in den Genuss des internen D/A-Wandlers des One. Deshalb kann man Musik von Mobilgeräten oder Laptops auch per Bluetooth an den Cambridge senden, so dass dieser die Wandlung der Signale selber vornimmt. Im Gegensatz zum Minx Xi ist der Empfänger für die kabellose Übertragung sogar schon im Gerät integriert, so dass man auf den beim Schwestersystem benötigten Dongle, verzichten kann. Damit dem Smartphone nicht mitten im Betrieb der Saft ausgeht und so dem musikalischen Treiben rüde ein Ende setzt, hat Cambridge eine Lösung parat. Eine USB-A-Schnittstelle auf der Rückseite liefert 5 V an jedes externe Gerät, das angeschlossen wird, und lädt so die Akkus wieder auf. Musik kann man an diesem Anschluss allerdings nicht übertragen, was aber nicht weiter stört. Dafür gibt es nämlich eine USBB- Buchse an der Rückseite, mit der man einen Computer direkt mit dem One verbinden kann. Dabei ist es sogar möglich, einen Rechner mit Windows- Betriebssystem zu verwenden, ohne dass man zuvor manuell einen Treiber installieren muss. Ein Feature, das normalerweise nur von Apple- und Linux-Computern unterstützt wird. Nach dem Verbinden wird der One als externe Soundkarte erkannt und kann so seine Stärken auch im Computer- Audio-Bereich ausspielen. Aufgrund der fehlenden Netzwerkkompatibilität ist dies ein adäquater Ersatz für die im Vergleich mit dem Minx Xi fehlende Streamingfunktion. So kann der Laptop bei Bedarf noch die Brücke zu möglicherweise vorhandenen Speichergeräten schlagen. Alternativ kann man natürlich auch eine separate Streamingbridge an den One anschließen. Entweder über den koaxialen S/PDIF-Eingang an der Rückseite oder den direkt darunter befindlichen optischen Toslink-Anschluss können so zum Beispiel auch Fernseher oder Blu-ray-Player ihren Sound über den One ausgeben. Gerade dafür ist sicherlich auch der Subwoofer-Ausgang dienlich, der für die die nötige Wucht in den tieferen Frequenzbereichen sorgen kann. Wie im Minx Xi kommt im One ebenfalls der Wolfson-WM-8728 DAC-Chip zum Einsatz, der alle eingehenden Signale umwandelt. Obwohl er ja hauptsächlich als CD-Player konstruiert ist, ist der One damit trotzdem in der Lage, hoch aufgelöste Musik wiederzugeben. Quellenunabhängig sind damit Samplingraten bis 96 kHz kein Problem. Auch die mögliche Worttiefe ist mit möglichen 24 Bit High-Res-kompatibel. Ebenso wie der Minx Xi beherbergt der One natürlich auch einen Vollverstärker, um autonom eingesetzt werden zu können. Dabei handelt es sich im Grunde um ein ähnliches Aggregat, wie das, das auch im Minx eingesetzt wird. Jedoch mit etwas weniger Power als sein streamingfähiges Pendant. Das Klasse-AB-Modul entfaltet bei einem Widerstand von 8 Ohm trotzdem eine Leistung von knapp 36 Watt, etwas mehr als vom Hersteller angegeben. Bei Lautsprechern mit niedrigerer Impedanz natürlich entsprechend mehr. Absolut ausreichend, um die zum One passenden Regallautsprecher Minx XL, die auch für die Benutzung des Xi entwickelt wurden, ordentlich in Bewegung zu bringen. Doch auf die vergleichsweise kompakten Minx XL braucht man sich nicht zu beschränken, sondern kann guten Gewissens etwas größere Schallwandler an den Cambridge hängen. Mit 90 dB befindet sich auch der Rauschabstand in einem hervorragenden Bereich, so dass aus den Boxen nichts zu hören ist, wenn mal keine Musik spielen sollte. Die Stromversorgung, die gerade für die digitale Musikwiedergabe wichtig ist, übernimmt ein großzügig gestalteter Ringkerntransformator. Damit soll ein konstanter Energiefluss gewährleistet werden, der auf Störinterferenzen nicht weiter reagiert. Am Ende all der Funktionen, die der One erfüllt, steht dann natürlich die Ausgabe von Musik über die Lautsprecher. Bei den Anschlussmöglichkeiten hat Cambridge hier wieder an alles gedacht: Entweder können Bananenstecker direkt in das Gerät gesteckt werden, oder man verwendet die beiliegenden Adapter. Damit können dann auch lose Kabelenden oder Verbindungsdrähte mit Gabelschuhen am One verwendet werden. Es ist also alles bereit, den kleinen Allrounder endlich zum Klingen zu bringen. Mit einem sanften Ruck zieht einem das Laufwerk die CD aus der Hand und in das Gerät hinein. Unter leisem Surren nimmt der One die Arbeit auf. Das Display zeigt die Anzahl der vorhandenen Tracks auf der Scheibe, welcher gerade gespielt wird und natürlich die verstrichene Zeit. Mit der Fernbedienung kann die Anzeige auch dunkler gemacht oder ganz abgeschaltet werden. Da der One nicht über einen Netzwerkanschluss verfügt, ist die Steuerung über eine UPnP-fähige App hier natürlich nicht möglich. Die Fernbedienung ist allerdings so gestaltet, dass man ein Smartphone-Programm nicht weiter vermisst. Alle Quellen können hier mit einem Knopfdruck ausgewählt werden, und auch die Steuerung durch die Menüs gelingt spielend. So kann man zum Beispiel auf die Klangregelung zugreifen, mit der Balance, Höhen und Bässe nach Wunsch angepasst werden können. Allerdings ist das bei der Verwendung der Minx-XL-Lautsprecher eigentlich gar nicht nötig, denn im Zusammenspiel entwickelt die Kombination bereits einen kräftigen Bass und schön definierte Höhen. Erneut überraschen die in ihren Ausmaßen doch recht kleinen Lautsprecher mit einer tollen Lebendigkeit, die immer wieder dazu führt, dass man die Lautstärke stets noch ein wenig erhöht, um sich jedes Detail einzuverleiben. Power hat der One ja genug, um dem Bedürfnis nach mehr Schalldruck gerecht zu werden, und auch im hohen Dezibelbereich bleiben Verzerrungen aus. Selbst mittelgroße Räume sind so für diese Kompaktanlage kein Problem. Schaltet man den Ton zwischendurch aus, um ihn nach einem Moment der Stille vom Gerät wieder automatisch langsam hochfahren zu lassen, merkt man erst mit welcher Lautstärke man sich zuvor noch umgeben hat. Das ist immer ein gutes Zeichen, und der CD-Player versteht es nicht nur, Lärm zu generieren, sondern schöne Musik. Auch Songs, die der One über seinen USB-Eingang empfängt und aufbereitet, profitieren klar vom hochwertigen Wandler des Gerätes. Als analoger Vollverstärker in Verbindung mit anderen Geräten macht der One seine Sache ebenfalls gut. Cambridge versteht es einfach, Klangqualität und gute Verarbeitung zu einem vertretbaren Preis anzubieten. Bleibt noch zu sagen, dass das Ersetzen der Streamingeinheit mit einem CD-Laufwerk bestimmt einige Leute glücklich machen wird, es jedoch auch schön wäre, wirklich alle Funktionen in einem Gerät anzubieten. Gute Bausteine sind ja bereits vorhanden, auch wenn es dann wieder ein etwas größeres Gehäuse bräuchte. So muss man sich im Moment noch entscheiden zwischen optischen Datenträgern oder Streaming vom Netzwerk. Falsch kann man sowohl mit dem One als auch mit dem Minx Xi sowieso nichts machen.

Fazit

Wie schon beim Minx Xi hat Cambridge auch mit dem One wieder viel gute Technik in einem kleinen Paket zusammengeschnürt. Wer auf der Suche nach einem klangstarken Kompaktsystem ist und seine CDs noch nicht auf einem NAS hat, für den ist der One ein guter Partner.

Kategorie: Hifi sonstiges

Produkt: Cambridge Audio One

Preis: um 600 Euro

3/2015

Klangstarkes Kompaktsystem, gute Technik in einem kleinen Paket

Cambridge Audio One

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie All-in-one CD-Receiver 
Vertrieb Taurus High End, Hamburg 
Telefon 040 5535358 
Internet www.taurus.net 
B x H x T (in mm): 0/0/295 
Eingänge: CD, Bluetooth, DAB(+)/FM 1 x S/PDIF koaxial, 1 x Toslink optisch 1 x RCA, 1 x USB-B 1 x USB-A (nur Strom) 3,5-mm-Aux (vorne) 
Unterstützte Formate: ALAC, WAV FLAC, AIFF, WMA, MP3, AAC HE AAC, AAC+, OGG 
Unterstützte Abtastraten: bis 96 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 1 x Lautsprecher Stereo 1 x Subwoofer (RCA) 1 x 3,5-mm-Kopfhöreranschluss (vorne) 
Leistung: 36 Watt an 8 Ohm 
checksum „Wie schon beim Minx Xi hat Cambridge auch mit dem One wieder viel gute Technik in einem kleinen Paket zusammengeschnürt. Wer auf der Suche nach einem klangstarken Kompaktsystem ist und seine CDs noch nicht auf einem NAS hat, für den ist der One ein guter Partner.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 06.03.2015, 14:59 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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