Kategorie: E-Book Reader

Einzeltest: Pocketbook Touch HD 3


Der Universalist

E-Book Reader Pocketbook Touch HD 3 im Test, Bild 1
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Wenn Pocketbook sich einen Reader aus seiner Modellpalette vornimmt, um ihn zu überarbeiten, sollte man hellhörig werden. Konnte der Touch HD 2 gegenüber dem Touch HD schon deutlich punkten, so will das Unternehmen den Reader nun noch weiter verbessern. Das Bessere ist des Guten Feind, heißt es – wir sind gespannt, ob das auf den Touch HD 3 zutrifft.

Mit derzeit sechs erhältlichen Readermodellen bietet Hersteller Pocketbock die größte Sortimentstiefe an E-Book-Readern in Deutschland. Hier sollte sich für jeden Bedarf und alle Vorlieben das passende Gerät finden lassen – vom kleinen Reader mit Basisausstattung bis zum InkPad mit fast 8 Zoll großem Display. Der Touch HD 3 ist kein ganz neues Gerät, sondern eine Weiterentwicklung des Touch HD 2, den er ersetzt. 

Wassergeschützt


Zwei Dinge fallen am Pocketbook Touch HD 3 als Erstes auf: Da ist zunächst die für einen Reader eher ungewöhnliche Farbgebung, wobei Pocketbook auch bei früheren Modellen schon Mut zur Farbe bewiesen und sich damit von anderen Anbietern abgesetzt hat. War beim Touch HD 3 „Spicy Copper“ anfangs sogar die einzige erhältliche Gehäusevariante, so bietet der Hersteller das Gerät inzwischen auch in dezentem „Metallic Grey“ an; trotz der metallischen Anmutung ist das Gehäuse jedoch aus Kunststoff.

E-Book Reader Pocketbook Touch HD 3 im Test, Bild 2
Das zweite augenfällige Merkmal ist, dass der Touch HD 3 mit 155 g (Touch HD 2: 180 g) leichter ist und wesentlich zierlicher erscheint als sein Vorgänger. Die Displaygröße ist mit 6 Zoll dieselbe, der Rahmen ist jedoch schmaler geworden und die untere Leiste mit den Hardkeys wurde deutlich verkleinert. Hardkeys hat der Touch HD 3 nach wie vor; es gibt die Home- und eine Menütaste sowie zwei Tasten zum Blättern. Ein Daumen auf der Taste zum Umblättern, ein leichter Druck, das war’s. Kein Wischen, Klopfen oder sonstige Gesten erforderlich – die bequemste Variante beim E-Lesen.  Im Gegensatz zum Infrarotdisplay des Touch HD 2, das mit jedem beliebigen Gegenstand wie etwa einem Stylus bedient werden kann (und leider auch von Fruchtfliegen und Hundeohren), hat der Touch HD 3 jetzt einen kapazitiven Touchscreen, der nur auf Fingertipp reagiert. Geschuldet ist dies vermutlich unter anderem dem Wasserschutz (ein Infrarotdisplay reagiert auch auf Wassertropfen), der für eine IPx7-Zertifzierung ausreicht und demnach das Eintauchen des Geräts bis zu 30 Minuten lang in Süßwasser bis zu einer Tiefe von einem Meter überstehen soll. Das sollte für Badewanne, Pool und Strand ausreichen (trotzdem: Vorsicht bei Salzwasser und Badezusätzen!). Beim verwendeten HZO-Wasserschutz wird nicht das Gehäuse gegen eindringendes Wasser abgedichtet, sondern die Elektronik selbst durch eine Nanobeschichtung geschützt. Das bedeutet, dass das Wasser in den Reader eindringt und man es wieder herauslaufen lassen muss, falls das Gerät wirklich mal untertaucht. 

Doppelter Kern


Ein kleiner Kritikpunkt begegnet uns gleich zu Beginn: Der Powerknopf hat keinen deutlich spürbaren Druckpunkt, sodass man oft unsicher ist, ob der Befehl zum Aufwachen oder Einschalten angekommen ist. Gerade anfangs passiert es gern, dass man meint, nicht richtig gedrückt zu haben, und beim nochmaligen Drücken den Reader gleich wieder ausschaltet. Wie schon der Touch HD 2 ist auch der HD 3 bis unters Display vollgestopft mit Ausstattung. HD-Auflösung und Beleuchtung sind heute für einen guten Reader selbstverständlich; Letztere kommt wie schon beim Vorgänger mit Smartlight-Automatik, die manuell oder eben automatisch die Lichtfarbe an die Tageszeit anpassen kann, sofern die Uhrzeit richtig eingestellt wurde. (Wir erinnern uns: Abends sollte der Blauanteil im Licht reduziert werden, um leichteres Einschlafen zu ermöglichen, da ein hoher Blauanteil dem Gehirn suggeriert, dass helllichter Tag ist.) Im Vergleich zum Vorgänger wurde der interne Speicher auf 16 GB verdoppelt, dafür fällt allerdings der SD-Kartenschacht weg. Für die installierte Software geht von den angegebenen 16 GB noch etwas Platz ab; auf unserem Testgerät waren rund 13 GB Speicherplatz frei. Bei einfachem Lesen kein Problem: 100 Bücher belegen ca. 70 MB Speicherplatz; da lässt sich leicht eine komplette Bibliothek unterbringen. Wer viele Hörbücher oder Musik auf den Reader lädt, könnte allerdings an Grenzen stoßen und muss darauf achten, zwischendurch mal aufzuräumen. Für Hörbücher hat der Reader nun einen eigenen Player an Bord und beherrscht neben MP3 auch das M4B-Format. An die Stelle des Audioausgangs tritt der mitgelieferte Micro-USB-Audioadapter – außerdem kann der Touch HD 3 jetzt Bluetooth und natürlich nach wie vor WLAN. Damit dies alles reibungslos und schnell funktioniert, arbeitet im Touch HD 3 jetzt ein Dual-Core-Prozessor mit 2 x 1 GHz; die Akkuleistung ist mit 1500 mAh gleich geblieben. Laut Hersteller reicht das für bis zu einem Monat Lesevergnügen; die Nutzung von Zusatzfunktionen wie etwa Bluetooth verkürzt diese Dauer natürlich.  

Lesen in jeder Lage


Für Viellesende könnte interessant sein, dass Calibre, die beliebte kostenlose E-Book-Verwaltungssoftware für den PC, den Pocketbook erkennt und dass auch die drahtlose Übertragung von Büchern problemlos funktioniert. Bequemer ist natürlich das Kaufen und Laden von Büchern über den integrierten Shop. Auch die Synchronisierung über die Pocketbook Cloud und Send-to-Pocketbook, womit man Dateien an den Reader schicken kann, sind wieder enthalten. Nutzen mehrere Personen einen Reader, speichert jeder seine Einstellungen einfach im eigenen Benutzerprofil ab. Hat man den Reader eingestellt, alles ausprobiert (und das ist eine Menge, wenn man möchte) und kann das Lesevergnügen dann losgehen, lässt der Touch HD 3 kaum Wünsche offen. Nicht nur lässt sich die Schriftgröße in den vom PC bekannten Punktgrößen anpassen, auch der Zeilenabstand kann in drei Stufen eingestellt werden, was dem Lesekomfort sehr entgegenkommt. Anschließend teilt, wer möchte, seinen Lesestatus per Fingertipp in den einschlägigen sozialen Netzwerken. Dank Lagesensor kann man wie beim Smartphone unkompliziert zwischen Hoch- und Querformat wechseln (abschaltbar) und so ziemlich alle Einstellungen unter Umgehung der Menüs auch per Wischgesten durchführen. Über E-Book-Formate braucht man sich bei alledem keine Gedanken zu machen; der Pocketbook beherrscht so ziemlich alles, was derzeit aktuell und nicht an einen Anbieter gebunden ist. Im zweiten Quartal 2019 sollen sogar noch die Comicformate CBR und CBZ hinzukommen.

Fazit

Mit dem Touch HD 3 hat Pocketbook den Universalreader geschaffen. Dass man damit komfortabel lesen kann, steht fast schon außer Frage. Außerdem ist vom Hörbuchplayer bis zum Taschenrechner an Zusatzfunktionen alles nur Denkbare an Bord – und funktioniert dank Dual-Core-Prozessor schnell und reibungslos. Dazu ist er handlich, leicht und wasserdicht. Derzeit gibt es wohl keinen anderen Reader auf dem Markt, der zu diesem Preis so vielseitig ist.

Kategorie: E-Book Reader

Produkt: Pocketbook Touch HD 3

Preis: um 160 Euro

3/2019
Ausstattung & technische Daten 
Preis (in Euro) um 160 Euro 
Vertrieb Pocketbook, Radebeul 
Telefon: 0800 187 3003 
Internet www.pocketbook.de 
Technische Daten
Abmessungen (in mm) 161/108/8 
Gewicht 155 g 
- E-Book-Reader mit Vordergrundbeleuchtung SMARTlight 6"-(15,24-cm-)E-Ink-Carta-Touchscreen kapazitiv (Multisensor), 1072 × 1448 Pixel (300 ppi) 
Rechenleistung Dual-Core-Prozessor (2 x 1 GHz), 512 MB RAM 
Betriebssystem Linux 3.0.35 
Firmware-Version beim Test U632.5.19.832 
Kommunikation WLAN 802.11 b/g/n, Micro-USB, Micro-USB-Audio-Adapter/Bluetooth 
Verfügbarer Speicher intern 16 GB 
Versorgung interner Lithium-Ionen-Polymer-Akku, 1500 mAh 
E-Book Formate PDF, PDF(DRM), EPUB, EPUB(DRM), DJVU, FB2, FB2.ZIP, DOC, DOCX, RTF, PRC, TXT, CHM, HTM, HTML, MOBI, ACSM 
Fotos JPEG, BMP, PNG, TIFF 
Audio MP3, M4B 
Onlinedienste PocketBook Cloud, ReadRate, Dropbox PocketBook, Send-to-PocketBook 
Sonstiges E-Book-Shop, Wörterbücher, Browser, Hörbücher, Musikplayer, Galerie, Taschenrechner, Notizen, RSS News, Klondike, Schach, Scribble, Sudoku 
Kurz und knapp
+ schnelle Hardware / viele Formate, umfangreiche Funktionen 
- etwas schwammiger Powerknopf 
Klasse: Oberklasse 
Preis/Leisung gut – sehr gut 
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Autor Sarina Stützer
Kontakt E-Mail
Datum 29.03.2019, 15:21 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
  • hifitest.de/shop/
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