Kategorie: Subwoofer (Home)

Einzeltest: Merovinger Audio Abysso


Der kleine Schwarze

Subwoofer (Home) meroVinger Abysso im Test, Bild 1
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Groß und tief kann jeder. Und so hat es sich in unseren Hinterköpfen festgesetzt, dass Subwoofer für die ganz tiefen Töne auch ein mächtiges äußeres Erscheinungsbild haben. Und wieder einmal werden wir eines Besseren belehrt

MeroVinger Audio hatten wir ja schon ein paar Mal im Lautsprecher-Testjahrbuch. Die kleine bayerische Manufaktur fertigt Lautsprecher und eine feine Auswahl von Subwoofern, die mit DSP-Abstimmung das Optimum in Sachen Linearität und Klang herausholen. Letztes Jahr hatten wir mit dem Subwoofer 4/22 eine ganz klare Ansage: Eine gut einen Meter hohe Säule mit vier mächtigen Tieftönern. Ganz anders sieht es dieses Jahr aus: Nicht mal eine Handspanne breit ist der Subwoofer „Abysso“, der, um nicht umzufallen, sogar Ausleger benötigt, auf denen er sicher steht. In der Höhe und Tiefe ist er natürlich etwas größer: Irgendwo müssen ja die zwei(!) 26-Zentimeter-Treiber(!!) eingeschraubt werden. Natürlich handelt es sich bei diesen Treibern um absolute Tiefton- und Einbauspezialisten, die vermutlich ursprünglich für den Car-HiFi-Bereich konzipiert wurden, wo ja seit jeher der Kampf um jeden Kubikzentimeter umbauten Raum gefochten wird. Mit innenliegenden Neodymmagneten kann der Korb des Treibers so flach ausfallen, dass tatsächlich zwei Bässe Rücken an Rücken im 12 Zentimeter breiten Gehäuse Platz finden.

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Damit ist auch gleichzeitig eine perfekte impulskompensierte Wiedergabe realisiert worden. Die Bewegungsimpulse der beiden Treiber wirken nicht nur spiegelbildlich auf das Gehäuse, sondern neutralisieren sich sogar schon durch den direkten Kontakt der Chassis. Für einen tiefen Konus ist natürlich hier kein Platz, also hat man die Membran gleich als Kalotte ausgeführt. Sieht man sich beide Treiber genau an, erkennt man eine kleine Kapsel direkt auf der Membran des einen: Hier hat man bei meroVinger eine Feedback-Kontrolle realisiert, die bei zu hohen Auslenkungen gegensteuert und so die Treiber vor Überlastung schützt. Ich kann an dieser Stelle verraten, dass ich das in einer normalen Hörsituation nicht herbeiführen konnte, obwohl die untere Grenzfrequenz auf 20 Hertz eingestellt war – vielleicht höre ich auch nicht die richtige Musik für so etwas. Spaß beiseite: Wie wir es von meroVinger kennen, erfolgt die Steuerung des Subwoofermoduls über einen DSP. Für meine Messungen hatte ich die entsprechende Software zur Verfügung, die ein mächtiges Werkzeug zur Anpassung darstellt. In der Regel wird ein meroVinger-Subwoofer vom Hersteller selbst aufgestellt und auf den Raum eingemessen, so dass eigene Eingriffe nicht nötig werden. Wenn man sich doch dazu berufen fühlt, kann man den Sub direkt vom Rechner oder in ein Netzwerk eingebunden ansprechen und wirklich alles einstellen. Wichtig ist dabei nur, dass das Hochpassfilter bei 20 Hertz oder höher gesetzt wird, denn rein technisch macht Abysso seinem Namen alle Ehre: Ohne Filter spielt der schmale Sub bis deutlich unter 20 Hertz. Angesichts der Luftmenge, die in diesen Bereichen bewegt werden muss, kommen auch die leistungsfähigsten Chassis hier an ihre Grenzen. Für normales Musikhören ist das Hochpassfilter bei 20 Hertz völlig ausreichend. Wenn es öfter mal deutlich lauter wird, würde ich bis 35 Hertz hochgehen, womit immer noch 99 Prozent aller Tonträger ohne Abstriche versorgt werden. Raummoden, also stehende Wellen im Hörraum, kann man mit dem mächtigen parametrischen Equalizer des DSP-Moduls umgehen, indem man die betroffene Frequenz einfach schmalbandig absenkt. Um hier exakt und empirisch zu arbeiten, gibt es übrigens die geniale Freeware „Room EQ Wizard“, mit der man den eigenen Raum exakt berechnen oder – noch besser – akustisch messen kann. Die Daten zu Raummoden und Resonanzen können dann direkt in das DSP-Modul des Abysso importiert werden. Vier Preset-Speicherplätze stehen für einen schnellen Abruf intern zur Verfügung. Die obere Grenzfrequenz des Abysso kann quasi beliebig eingestellt werden – in der Praxis sehe ich die sinnvolle Grenze bei etwa 120 Hertz. In Sachen Leistung stehen zwei Endstufen mit jeweils 250 Watt RMS-Leistung zur Verfügung, die bei Impulsspitzen kurzfristig 2 x 400 Watt lockermachen können. Das sollte erst mal reichen. Im Hörtest konnte der meroVinger-Sub dann sogar Boxen zu noch mehr Fundament verhelfen, die ein Vielfaches seines eigenen Volumens mitbrachten. Eine äußerst exotische, deswegen aber nicht weniger ansprechende Kombination waren unsere britischen Studiomonitore mit meiner kleinen Röhrenendstufe, die gerade im Bass von dem äußerst soliden und präzisen Fundament profitierten, das der Abysso in den Hörraum stemmte – eine deutliche quantitative und qualitative Steigerung, obwohl der Sub hier nur zwischen 20 und 50 Hertz agierte. Und wenn man die Eingewöhnungsphase, die immer einen zu lauten Pegel im Bass mit sich bringt, hinter sich gebracht hat und die ganz tiefen Töne und der Hauptlautsprecher auf einem Level spielen, dann kann man die zusätzliche Raumtiefe und die deutlich gestiegene Informationsdichte genießen, die ein hochwertiger Subwoofer nahezu jedem Lautsprecher verleiht. Dass so etwas mit einem so kleinen Gehäuse möglich ist, scheint fast unglaublich.

Fazit

Auf unfassbar kleinem Raum vereint der meroVinger Abysso technische Finesse, Leistungsfähigkeit und einen souveränen klanglichen Auftritt.

Kategorie: Subwoofer (Home)

Produkt: Merovinger Audio Abysso

Preis: um 2700 Euro

8/2018
Ausstattung & technische Daten 
Stückpreis: 2.700 Euro 
Vertrieb: MeroVinger Audio, München 
Telefon: 0152 34345773 
Internet: www.merovinger-audio.de 
Breite (mm): 120 
Höhe (mm): 500 
Tiefe (mm): 400 
Gewicht (in Kg): 20 
Garantie: 5 Jahre (Treiber, Gehäuse), 2 Jahre (Elektronik) 
Ausführungen: Schwarz 
Fazit Auf unfassbar kleinem Raum vereint der meroVinger Abysso technische Finesse, Leistungsfähigkeit und einen souveränen klanglichen Auftritt. 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 02.08.2018, 09:58 Uhr
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Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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