Kategorie: Soundbars

Einzeltest: LG SJ9


Streamliner

Soundbar LG SJ9 im Test, Bild 1
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Mit dem SJ9 stellt der koreanische Hersteller LG einen besonders flachen und zudem außerordentlich hübschen Soundbar vor. Hinter seiner schmucken Schale verbirgt der SJ9 feinste Technik, die sich mit Dolby-Atmos-Signalen und High-Resolution-Audio versteht: Ideal für einen beeindruckenden Klangauftritt in den eigenen vier Wänden.

Dolby Atmos ist nicht mehr nur ausgewachsenen AV-Receivern samt mehrkanaligen Lautsprechersystemen vorbehalten. Inzwischen sind einige Soundbars und Soundprojektoren auf dem Markt erschienen, die das Dolby-Atmos- Logo tragen dürfen. Und das ist auch gut so, denn nicht jeder hat Platz genug, ein 5.1.2- oder gar 7.1.4-System in den eigenen vier Wänden zu integrieren. Im eigenen Heimkino mag das weniger schwierig sein, doch in Wohnzimmern ist Stellfläche oft Mangelware. Nebenbei ist so ein kleiner Soundbar wesentlich harmonischer mit dem Raum zu verheiraten.

Soundbar LG SJ9 im Test, Bild 2Soundbar LG SJ9 im Test, Bild 3Soundbar LG SJ9 im Test, Bild 4Soundbar LG SJ9 im Test, Bild 5Soundbar LG SJ9 im Test, Bild 6Soundbar LG SJ9 im Test, Bild 7Soundbar LG SJ9 im Test, Bild 8
Der silbergraue Soundbar SJ9 von LG fällt mit seiner Bauhöhe von 58 Millimetern sehr flach aus. Er kann auf einem TV-Möbel aufgestellt oder mit den mitgelieferten Halterungen direkt unterhalb eines Fernsehers an der Wand befestigt werden. Sieben Lautsprecherchassis verbergen sich im stromlinienförmigen Gehäuse des LG. Zwei davon sitzen auf der Oberseite des SJ9, um ihre Schallwellen gerichtet an die Decke zu lenken. Beim Zuhörer entsteht dann der Eindruck, dass dort weitere Lautsprecher ihren Dienst verrichten. Um tieffrequente Signale für Musik und Film kümmert sich der kompakte Wireless-Subwoofer, der sich beim Einschalten der Geräte selbstständig mit dem Soundbar verbindet. Rund 1.000 Euro ruft LG für das elegante System auf. 

Technik


In dem 1200 Millimeter breiten Soundbar verteilen die LG-Ingenieure sieben kleine Lautsprecher an strategisch wichtigen Positionen. Zwei Treiber sitzen ganz links und rechts im Gehäuse und strahlen ihre Energie zu den Seiten ab. Zwei weitere Chassis sind, wie bereits erwähnt, auf der Oberseite installiert – der Rest sitzt hinter dem feinmaschigen Gitter auf der Front. Tiefe Töne kommen ausschließlich vom Subwoofer, der dank Wireless-Technik unkompliziert in der Aufstellung ist. Zum Betrieb benötigt er nur eine Steckdose, die Kommunikation mit dem Soundbar geschieht vollautomatisch – das ist perfektes Plug-and-Play. Laut Hersteller stehen dem Frontfire-Subwoofer 200 Watt Leistung zur Verfügung, dessen 160-mm-Tieftöner für Tiefgang und Dynamik sorgt. Mit der „Sound-Effect“-Taste auf der Fernbedienung können verschiedene Presets wie Movie oder Music abgerufen werden. Die Pegel für Höhen und Bässe können um fünf Dezibel angehoben oder abgesenkt werden. Der Subwooferpegel lässt sich um bis zu 15 Dezibel reduzieren oder sechs Dezibel steigern. Ein kleines Display auf der Front sorgt für Informationen zur gewählten Quelle oder zum Betriebszustand. Leider steht kein Bildschirmmenü zur Verfügung. Ein HDMI-Eingang und ein HDMI-Ausgang stehen auf der Rückseite bereit. Zudem gibt es einen 3,5-mm-Klinkeneingang für portable Zuspieler sowie einen optischen Digitaleingang. Zugang zum Internet stellt der LG SJ9 kabellos oder per Ethernetbuchse her. Mit iOS-Devices und Android-Geräten kann der Soundbar natürlich auch via Wi-Fi oder Bluetooth kommunizieren, und dank kostenfreier App „Music Flow Player“ ist der SJ9 einfach zu bedienen. Hochaufgelöstes Musikmaterial wie Flac, Wav und Alac spielt der LG-Soundbar bis zu 24 bit und 96 kHz ab. 16-bit-Quellmaterial wird zur Wiedergabe auf 24 bit/192 kHz hochskaliert. Das 4K-Passthrough sorgt dafür, dass Filme in bester Qualität wiedergegeben werden. 

Multiroom


„Music Flow“ erlaubt das Streamen von Musik und ermöglicht es, mehrere Streamingprodukte miteinander zu kombinieren. Multiroomsysteme sind damit schnell aufgebaut und spielend leicht einzurichten. Der Soundbar kann dank integrierter Chromecast-Software Songs, Podcasts oder Radiosender direkt vom Handy abspielen. Smartphones dienen dann auch als Fernsteuerung, mit Funktionen wie Wiedergabe, Pause und Lautstärkeregelung. Diverse Apps wie „TuneIn Radio“, „Google Play Music“, „Deezer“ oder „Spotify“ stehen zur Auswahl. Das Feature „Auto Music Play“ erkennt mit dem Soundbar verbundene Geräte und startet Musik automatisch, sobald sich die Geräte in der Nähe befinden. 

In der Praxis


Das Aufstellen, Anschließen und Inbetriebnehmen des Soundbar SJ9 von LG gestaltet sich in der Praxis spielend einfach. Werden die beiden Komponenten des Systems mit Strom verbunden und eingeschaltet, suchen und finden sich Subwoofer und Soundbar in kürzester Zeit. Mit den Fernbedienungen einiger TV-Anbieter kann das System in den Grundfunktionen gesteuert werden. Die LG-Fernbedienung ist handlich, klar beschriftet (englisch und Symbole) und steuert alle Funktionen. Die Verbindung mit dem Internet ist via Kabel oder Wi-Fi sehr stabil, im Test kam es zu keinerlei Störungen. 

Klang


Aufgrund der Breite des SJ9 sollte der Fernseher nicht zu klein gewählt werden, sonst sieht das Gespann schnell komisch aus. Ab 50 Zoll aufwärts ergibt sich ein harmonisches Bild, inzwischen ist das ja eine durchaus gängige „Einstiegsgröße“ für Fernseher. In unserem Fall unterstützt der LG SJ9 einen 60-Zoll-TV in seinem Treiben und liefert einen beachtlich raumfüllenden Sound, der sich dank seiner Höhenlautsprecher auch über unseren Köpfen ausbreitet. Mit uns wohlbekannten Dolby-Atmos- Szenen aus diversen Filmen und den Trailern der Atmos-Demoscheibe wächst der flache Soundbar akustisch weit über sich hinaus. Stimmt die Sitzposition, ist der 3D-Soundeffekt verblüffend. Von hinten sind jedoch kaum bis keine Effekte wahrzunehmen – hier sind diskrete Lautsprechersysteme klar im Vorteil. Untenrum gefällt der kompakte Subwoofer mit saftigen Bässen, die für Spaß bei Film und Musik sorgen. In Wohnräumen wird die erzielbare Gesamtlautstärke des LG-Systems die meisten Anwender glücklich machen. Manch ein Nachbar wird möglicherweise Alarm schlagen: Gut dass es eine „Nachtfunktion“ gibt, die den Basspegel auf Knopfdruck deutlich zurücknimmt. Musik in Stereo ertönt ausgewogen und kann sich durchaus mit kleineren HiFi-Anlagen messen. Natürlich ist die Stereo-Basisbreite aufgrund der Bauform begrenzt, doch das stört uns hier nicht weiter. Hier und da klingen Stimmen und Instrumente ein wenig flacher, mit weniger Körper als gewohnt. Uns haben die Presets „Standard“ und „Movie“ am meisten überzeugt: Es ist durchaus beeindruckend, welch packenden Klang die Entwickler bei LG aus diesem flachen Soundbar zaubern können.

FAQ - Soundbars

Brauche ich eine Soundbar?

Moderne Flachbildfernseher bieten den integrierten Lautsprechern nur ein sehr begrenztes Volumen. Auch wenn die Hersteller aus den widrigen Voraussetzungen das Beste herausholen, setzt die Physik Klang und Lautstärke insbesondere im Tieftonbereich Grenzen. Gute Soundbars bieten bessern Klang, kräftigeren Bass, höhere Lautstärke, deutlichere Sprachverständlichkeit und meist auch ausgeprägtere Surround-Effekte.


Müssen TV und Soundbar von der gleichen Marke sein?

Nein, dank standardisierter HDMI-Schnittstellen müssen TV und Soundbar nicht von der gleichen Marke sein. Allerdings bieten viele TV-Hersteller die Möglichkeit, die eigenen Soundbars direkt über das Menü des Fernsehers und mit dessen Fernbedienung zu steuern.


Wie schließe ich eine Soundbar an?

Die Soundbar wird in der Regel mittels HDMI-Kabel an den HDMI-Anschluss mit Audiorückkanal (ARC oder eARC) angeschlossen. Alternativ kann auch der digitale optische Audioausgang des TVs (Toslink) genutzt werden. Verlustfreie Tonformate wie Dolby True HD können nur beim Anschluss über HDMI eARC übertragen werden.


Soundbar oder Sounddeck?

Eine Soundbar ist schlanker und wird vor den Fernseher gelegt. Dabei ist vor dem Kauf darauf zu achten, dass der TV genug Platz über der Standfläche lässt, damit der Bildschirm nicht durch die Soundbar verdeckt wird. Durch die schlanke Bauform benötigen die meisten Soundbars für eine kräftige Basswiedergabe einen zusätzlichen Subwoofer, der im Lieferumfang oft bereits dabei ist. Ein Sounddeck ist deutlich tiefer, hier wird der TV in der Regel einfach darauf gestellt. Durch das größere Volumen und mehr Platz für größere Lautsprecher bieten viele Sounddecks bereits ohne Subwoofer einen kräftigen Bass.


Was ist Dolby Atmos?

Manche Soundbars sind in der Lage, das immersive 3D-Tonformat Dolby Atmos wiederzugeben. Hierzu sitzen oben in der Soundbar leicht nach vorne angewinkelte Lautsprecher. Diese strahlen die Höhenkanäle von Dolby Atmos gegen die Decke ab. Durch die Deckenreflektionen hat man am Hörplatz den Eindruck, der Ton würde von oben kommen. So entsteht ein dreidimensionales Klangerlebnis.


Kann ich mit einer Soundbar auch Musik vom Handy hören?

Die allermeisten Soundbars besitzen Bluetooth, so dass Musik drahtlos vom Smartphone an die Soundbar gestreamt werden kann. Bei einigen Soundbars sind sogar Streamingdienste wie Spotify bereits ab Werk installiert.


Kann ich eine Soundbar an der Wand montieren?

In der Regel ja. Die meisten Soundbars bieten Vorbereitungen für die Wandmontage. Sounddecks hingegen benötigen eine feste Standfläche.


Brauche ich einen Subwoofer?

Insbesondere bei kleineren Soundbars ist ein zusätzlicher Aktiv-Subwoofer sinnvoll. Dieser erhält sein Signal in der Regel kabellos per Funk von der Soundbar, so dass er lediglich ein Netzkabel benötigt. Oft gehört der Subwoofer bereits zum Lieferumfang. Manche größere Soundbars sind bereits im Stand-Alone-Betrieb für den Full-Range-Einsatz inklusive Tiefbass ausgelegt. Hier ist es Geschmackssache, ob man noch kräftigeren und tieferen Bass möchte. Eine spätere Aufrüstung mit einem kabellosen Subwoofer ist in der Regel problemlos möglich.


Welche Erweiterungen gibt es?

Neben dem Subwoofer gibt es für viele Soundbars auch kabellose Rearlautsprecher. Diese werden hinter dem Hörplatz oder seitlich davon aufgestellt und verbessern die Surround-Effekte. Hier sind von einigen Herstellern sogar Modelle mit Akku verfügbar, welche komplett ohne Kabel auskommen und nur gelegentlich geladen werden müssen.

Fazit

Der Soundbar SJ9 von LG ist ein ungemein hübscher Baustein, der jeden TV in ein raumfüllendes Heimkinosystem verwandelt. Optisch halten sich die Komponenten zurück, doch akustisch legen der Soundbar und der Subwoofer los, was das Zeug hält. Dank einfachstem Plugand- Play, simpler Bedienung und der guten Ausstattung kommen Heimkino-Ein- wie -Aufsteiger voll auf ihre Kosten.

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Kategorie: Soundbars

Produkt: LG SJ9

Preis: um 1000 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


10/2017
4.5 von 5 Sternen

Oberklasse
LG SJ9

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Bewertung 
Ton 50% :
Surround 40%

Stereo 10%

Praxis 50% :
Ausstattung 20%

Bedienung 10%

Verarbeitung 20%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb LG, Eschborn 
Telefon 01806 115411 
Internet www.lg.de 
Ausstattung
Funktionsprinzip 5.1.2 
Frontsystem (B x T x H in mm) 1200/145/58 
Gewicht (in Kg) 5,6 
Farbe schwarz 
Abmessungen Subwoofer/Gewicht 296/332/296/7.6 
Subwoofer Chassis-Durchmesser in mm / Bauart 160/Bassreflex, Frontfire 
Verstärkerleistung (W) Front/Sub 500/200 
Dekodierung:
Dolby Digital/ PL II/ DTS Ja / Ja / Ja 
Surround-Programme Standard, Movie, Music, ASC, Bass Blast 
Radiotuner Nein 
Eingänge Audio
Besonderheiten kabelloser Subwoofer, Multiroom, LG Sound Sync, Music Flow, Googlecast, Spotify connect 
Preis/Leistung gut - sehr gut 
+ Dolby Atmos 
+ kabelloser Subwoofer 
+/- spielt High-Res-Audio ab 
Klasse: Oberklasse 
Testurteil überragend 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
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Datum 10.10.2017, 14:54 Uhr
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Topthema: Die ewige Legende
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Harwood Acoustics LS3/5A

Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.

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