Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Edwards Audio TT 2 SE


Clever kombiniert

Plattenspieler Edwards Audio TT 2 SE im Test, Bild 1
14634

„Something old, something new, something borrowed, something blue“ – mit diesem alten englischen Spruch bezüglich der Brautausstattung kann man auch die Zusammenstellung der Komponenten unseres Edwards-Plattenspielers beschreiben. Und ganz in Weiß kommt er ja auch noch daher.

Er kommt ganz in Weiß daher, der zweitgrößte Plattenspieler aus dem Hause Edwards, dessen größeren Bruder TT3 SE wir vor nicht ganz einem Jahr vorgestellt haben. Damals war ich ziemlich angetan von dem Plattenspieler, der optisch wie preislich noch in der gehobenen Einsteigerklasse positioniert ist – zumindest, bis man ihn zum ersten Mal gehört hat. Um es kurz zu machen: Die Idee, den TT 3 SE mit einem Van-den-Hul-Tonabnehmer zu kombinieren und zum immerhin doppelten Preis des nackten Plattenspielers anzubieten, war durchaus die richtige: Selbst mit einem so hochwertigen Abnehmer hatte ich nicht das Gefühl, der Edwards sei ausgereizt.

Plattenspieler Edwards Audio TT 2 SE im Test, Bild 2Plattenspieler Edwards Audio TT 2 SE im Test, Bild 3Plattenspieler Edwards Audio TT 2 SE im Test, Bild 4Plattenspieler Edwards Audio TT 2 SE im Test, Bild 5Plattenspieler Edwards Audio TT 2 SE im Test, Bild 6Plattenspieler Edwards Audio TT 2 SE im Test, Bild 7Plattenspieler Edwards Audio TT 2 SE im Test, Bild 8
Edwards Audio ist die Plattenspieler-Linie von Talk Electronics. Die britische Marke ist seit einem guten Jahr im Portfolio des BT-Vertriebs. Die Plattenspieler sind grundsätzlich in 5 Basismodelle unterteilt, deren Anzahl man durch diverse Auf- und Umrüstungsmöglichkeiten noch weit erhöhen kann. Klar – man greift hier auf bewährte Bauteile aus dem Sortiment Regas zurück. Je weiter man aber in der Nomenklatur nach oben geht, desto mehr Eigenanteil in der Fertigung erhält man. Unser Testgerät, der TT2 SE, ist eine Stufe unter dem Spitzenmodell der Edwards-Audio Serie angesiedelt. Er kommt dieses Mal als echter„Brettspieler“ daher – gegenüber dem großen Modell hat man sich die zweite Zargenebene gespart, was eine flachere Bauform bedeutet. Damit sitzen Motor, Tellerlager und Tonarm auf einer Ebene, was in der Theorie zumindest die Gefahr einer Übertragung von Motorvibrationen auf Teile der Signalkette erhöht. Um genau das zu vermeiden, hat man den Antrieb in einer dämpfenden Halterung eingebaut. Die Kraftübertragung erfolgt über den inzwischen schon ein bisschen berühmten blauen Edwards-Gummiriemen (siehe Einleitung), der auch für Rega-Plattenspieler als Tuningteil angeboten wird. Die Geschwindigkeit muss der Benutzer per Umlegen des Riemens einstellen – ein weiterer Unterschied zum TT3 mit elektronischer Umschaltung. Dafür benötigt man auch beim TT2 kein externes Steckernetzteil – hinten am Gerät ist eine handelsübliche Kaltgerätebuchse. Drei dämpfende Füße entkoppeln den TT3 von seiner Stellfläche. Die Zarge besteht aus 25 Millimeter starkem MDF, das mit einer handwerklich absolut sauber gemachten Lackoberfläche versehen wurde. Im Sortiment stehen zurzeit Rot, Schwarz und Weiß zur Auswahl. Die Lagerbuchse inmitten der Zarge besteht aus Messing. Am Lagerboden findet sich eine Rubinkugel, auf der sich die Stahlachse des Subtellers dreht, der aus Aluminium gefertigt wird. Oben auf dem Subteller liegt der eigentliche 22-mm- Acrylteller. Die gesamten drehenden Teile werden nicht zugekauft, sondern selbst gefertigt. Der TA202-Tonarm ist baugleich zu dem des TT3 – ebenfalls abstammend vom „Urvater“ Rega RB-250, der aber schon eine Weile nach eigenen Vorstellungen weiterentwickelt wird. Der markanteste Unterschied zum Standard-Rega ist das Gegengewicht, das als hängende Masse aus Messing ausgeführt wurde, um den Schwerpunkt möglichst tief zu legen. Der Edwards Audio sieht mit seiner abgerundeten Hochglanzzarge und den golden schimmernden Teilen etwas nobler aus als die „Verwandtschaft“ von Rega. Da die Bauweise aber ähnlich ist, gibt es natürlich eine klangliche Verwandtschaft: Die ansatzlose und agile Spielart findet sich auch hier, allerdings nicht so extrem konsequent durchgezogen. Der TT2 SE findet durchaus seinen eigenen Ton, wirkt etwas solider und wuchtiger in den tiefen Lagen. Um einmal einen automobilen Vergleich zu bemühen: Wenn ein Rega einem Triumph Spitfi re entspricht, ist der Edwards eher der TR6: Er kommt etwas langsamer um die Kurven, ist aber kräftiger und wuchtiger mit mehr Komfort. Das hat immer noch nicht die stabile Tiefe und absolute Autorität im Bass wie beispielsweise der recht schwere Sikora- Dreher, wird aber die meisten Anwender vollauf zufrieden stellen. Trotz des eleganten Äußeren kann der TT2 nämlich richtig losrocken und feuert dann die eine oder andere Gitarrenbreitseite oder Schlagzeugattacke gen Hörer. Auf der anderen Seite ist er aber auch in Sachen Auflösung ein echtes Naturtalent. Schon mit einem einfachen System – preiswerte Plattenspieler müssen sich bei mir auch immer mit dem einen oder anderen billigen und/oder alten MM-System beweisen – kann er die Struktur eines Musikstücks, eines Arrangements oder die Stimmen eines Ensembles sehr schön aus dem Gesamtklang herausarbeiten. Noch besser gelingt das freilich mit dem Van den Hul DDT 2, das der BT-Vertrieb in einem sehr speziellen Set anbietet: Präzision und Hochtonauflösung bis zum Abwinken. Hier pustet der Edwards sozusagen noch einmal richtig durch: Vom Tiefbass bis zum Superhochtonbereich gibt’s jetzt ganz klare Konturen, der Raum öffnet sich noch etwas weiter und wird vor allem noch genauer defi niert, inklusive haargenauer Platzierung der aufgenommenen Stimmen und Instrumente. Den direkten Vergleich gegen den großen Bruder TT3 konnten wir nicht anstellen, ich meine aber, dass der noch etwas „größer“ klang, während der flache TT2 einen etwas „sportlicheren“ Eindruck macht: Nicht unbedingt schlechter, aber eben etwas weniger voll im Saft, eher sehnig und agil. Und das macht Spaß – zwischen all den großen Masselaufwerken in unserem Hörraum komme ich immer wieder gerne auf einen Plattenspieler wie den Edwards TT2 zurück, der mit einem Bruchteil des Materialaufwands dynamisch und präzise aufspielt.

Fazit

In der Preisklasse unter 1000 Euro etabliert sich der Edwards TT2 SE als ernstzunehmende Alternative zu den Platzhirschen.

Finden Sie Ihr Wunschgerät

Kategorie: Plattenspieler

Produkt: Edwards Audio TT 2 SE

Preis: um 899 Euro

11/2017
Werbung*
Aktuelle Plattenspieler bei:
Weitere Informationen Plattenspieler
Weitere Informationen Plattenspieler
Weitere Informationen Plattenspieler
Weitere Informationen Plattenspieler
Weitere Informationen Plattenspieler
* Für Links in diesem Block erhält hifitest.de evtl. eine Provision vom Shop
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb BT Vertrieb, Erkrath 
Telefon 02104 175660 
Internet www.bt-vertrieb.de 
B x H x T (in mm) 450/80/35 
Gewicht (in Kg) 4,5 kg 
Unterm Strich... In der Preisklasse unter 1000 Euro etabliert sich der Edwards TT2 SE als ernstzunehmende Alternative zu den Platzhirschen. 
Neu im Shop

ePaper Jahres-Archive, z.B. Car & Hifi

ePaper Jahres-Archive, z.B. Car & Hifi
>> mehr erfahren
Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
Kontakt E-Mail
Datum 03.11.2017, 14:58 Uhr
465_23072_2
Topthema: Der Geburtstagslautsprecher
Der_Geburtstagslautsprecher_1709372481.jpg
Revox Elegance G120 – Limited Edition 75 Years

Revox ist 2003 stolze 75 Jahre alt geworden. Alleine das ist schon Grund zum Feiern. Aber Revox hat auch ein besonderes Angebot für Fans, man kann gewissermaßen Mitglied in einem sehr exklusiven Club werden.

>> Mehr erfahren
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (englisch, PDF, 13.99 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 21.23 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 7.2 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (deutsch, PDF, 7 MB)
Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
  • hifitest.de/shop/
Allgemeine Händlersuche
Landkarte PLZ0 PLZ1 PLZ2 PLZ3 PLZ4 PLZ5 PLZ6 PLZ7 PLZ8 PLZ9

Klicken Sie auf Ihre PLZ oder wählen Sie ein Land