Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Dual CS-600


An entscheidenden Stellen

Plattenspieler Dual CS-600 im Test, Bild 1
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Und wieder einmal war die LP-Redaktion ihrer Zeit um Meilen voraus: Bereits vor sieben Jahren haben wir den Prototypen eines Dual-Spitzenmodells vorgstellt, der so niemals auf dem Markt erscheinen sollte. Nun, gut Ding will Weile haben – aber jetzt gibt es ihn wirklich, den CS-600

Mitspieler


Tonabnehmer:

 Grado Prestige Blue und Gold
 Ortofon OM10
 Nagaoka MP-110

Phonoverstärker:

 Reußenzehn Phono
 Trigon Advance

Verstärker:

 Rowland Capri S2 und Model 525
 Acoustic Masterpiece AM 201
 Eternity-Jo ET2 – 300B

Lautsprecher:

 Vroemen Il Bambino
 K+T Nada
 Coral Beta 8 Originalhorn

Zubehör:

 Netzleisten und -filter von PS Audio, Silent Wire
 Kabel von van den Hul, Silent Wire, Nordost
 Basen von Liedtke Metalldesign, Thixar und SSC


Gegenspieler
Plattenspieler:

 Acoustic Solid 111 Wood
 Music Hall Ikura

Über Dual braucht man nicht mehr viele Worte zu verlieren – der Name und die Geräte sind weit über die eingefleischten Analog-Kreise hinaus bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass Dual nach dem Krieg die meisten Plattenspieler überhaupt in Deutschland verkauft hat.

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Nun – die analoge Herrlichkeit hatte irgendwann ein Ende, der Siegeszug der CD wurde allenthalben forciert und im beschaulichen Schwarzwald hat man fatalerweise genau in dieser Zeit ein paar falsche Entscheidungen getroffen. Langer Rede kurzer Sinn: Dual verschwand eines Tages von der Bildfläche und schien schon Geschichte zu sein – immerhin gepflegte Geschichte, denn es gibt eine rührige Fangemeinde, die sich um den Erhalt des Firmenerbes und der klassischen Dual-Plattenspieler kümmert – aber das ist eine andere Geschichte. Unsere Geschichte geht weiter mit der Ausgliederung der aktuellen Firma Dual Phono GmbH, die auch schon wieder seit über zwei Jahrzehnten Plattenspieler fertigt, nach wie vor in Deutschland, nach wie vor am alten Standort. Endgültig verwirrend dürfte dabei die Tatsache sein, dass es eine weitere Firma Dual gibt, die neben einem breiten Sortiment importierter Unterhaltungselektronik sogar einige Plattenspieler im Programm hat. Diese erkennt man am Kürzel „DT“ in der Typenbezeichnung, während die für uns interessanten Modelle alle mit einem „CS“ beginnen – wie damals eben. Um ehrlich zu sein: Ich selbst war nie der große Dual-Experte. Andererseits muss ich zugeben, dass mich seit meinen frühesten Kindheitstagen der 1209-Plattenwechsler begleitet hat, ein Gerät, das ich heute noch gerne anwerfe, wenn ich meine Mutter besuche. In Sachen Service hat der bald 50-jährige Dreher nur einmal eine neue Nadel bekommen – die Vollautomatik ist dementsprechend auch ein bisschen müde, aber wenn er läuft, dann läuft er. Ein weiteres Dual-Erlebnis war der CS- 505 eines guten Freundes, der es zu Beginn meiner HiFi-Karriere trefflich verstand, jedem meiner (ungleich teureren) Plattenspieler Paroli zu bieten. Und nun also der CS-600, eine Weiterentwicklung des vor einigen Jahren an dieser Stelle getesteten Prototypen. Wenn ich mich recht entsinne, war der damals testende Kollege mit dem Modell grundsätzlich zufrieden, wenn er auch den nicht in der Höhe verstellbaren Tonarm monierte, der die Tonabnehmerauswahl natürlich erschwerte. Nun – dieses Problem ist in jedem Fall behoben: Die gesamte Tonarmbasis lässt sich mehr als ausreichend weit in der Höhe verstellen – eine Madenschraube an der Rückseite der Zarge fixiert dann die Konstruktion. Apropos Zarge: Diese ist, anders als bei den günstigeren Modellen, massiv und bringt daher ordentlich Masse auf die Waage: Immerhin fast 10 Kilogramm bringt der CS-600 mit. Die einzigen Hohlräume werden in die MDF-Platte für die nötigen Funktionsgruppen eingefräst. Zwei mögliche Finishes stehen zur Wahl: In Strukturlack kostet das Modell 1.399 Euro, in Klavierlack 1.499 Euro – in jedem Fall ist Schwarz die Farbe der Wahl. Eingebettet in der Zarge sitzt der Gleichstrommotor mit seiner elektronischen Drehzahlregelung, versorgt durch das dual- übliche Steckernetzteil. Der recht schnell drehende Motor überträgt seine Antriebskraft über ein Messing-Pulley mit geringem Durchmesser auf einen Kunststoff- Subteller. Dieser wiederum dreht sich mit einer recht dicken 10-Millimeter-Achse aus gehärtetem Edelstahl in einer Messing-Lagerbuchse mit Kunststoff-Lagerspiegel. Dieses sehr eng tolerierte Lager wird mit Öl geschmiert. Ein paar Gedanken hat man sich beim Hauptteller gemacht: Die handelsüblichen Dual-Teller sind ja recht schlanke Gesellen aus tiefgezogenem Blech, denen ein äußerer Massering zu etwas mehr Trägheitsmoment verhilft. Beim CS-600 hat man zwei dieser Konstruktionen aufeinander gesetzt und miteinander verschraubt – voilà: Ein schwerer Teller, der zudem kaum nachschwingt. Ein kleiner, anregender Gedanke: Den Hohlraum zwischen den beiden Tellerebenen könnte man doch eigentlich auch noch mit Dämpfungsmaterial auffüllen. Eine Filzmatte nimmt den letzten Rest Resonanzen aus dem Spiel. Der Tonarm erinnert mit seinem mächtigen Joch ein wenig an die Spitzenmodelle vergangener Tage, ist aber eine komplett eigenständige Neukonstruktion – kardanisch gelagert, versteht sich. Der Arm wird über das Gegengewicht ausbalanciert – die Auflagekraft selbst über eine Stellschraube mit Federkraft am Joch eingestellt. Antiskating wird entsprechend über einen Schieber an der Tonarmbasis einjustiert. Der dritte einstellbare Parameter am Arm ist die Lift-Höhe – das geht etwas hakeliger als die beiden anderen, muss aber in der Regel nur einmal bewerkstelligt werden. Gewöhnungsbedürftig ist der Lifthebel, der nach unten gedrückt werden will, um den Arm anzuheben – da muss man sich eben dran gewöhnen. Vorne am Arm sorgt ein verstärktes Glasfaserheadshell für den sicheren Sitz des Tonabnehmers – eine aufsteckbare Justagehilfe macht die Einstellung des Systems leicht. Im Hörtest zieht er in Sachen Bassqualität und -quantität erst einmal an seinen Stallkollegen vorbei – der Doppeldecker-Teller zahlt sich in jedem Fall aus. Es geht tiefer in den Frequenzgangkeller hinunter, als wir das von anderen Duals kennen – und dabei bleibt die Abbildung schön stabil und zeigt auch die eine oder andere Kante. Im direkten Vergleich gegen eines unserer dicken Masselaufwerke hat der CS-600 zwar immer noch das Nachsehen, für sich genommen ist das Ganze aber eine runde Angelegenheit. Seine Stärken hat der Dual ab dem Grundtonbereich, wo er herrlich mächtig, rund und hochmusikalisch wirkt – ein echtes Fest süffiger, satter analoger Wiedergabe. Das Ganze funktioniert mit einer erstaunlich hohen Anzahl an Tonabnehmern – erst bei hart aufgehängten MC-Systemen sind wir da an natürliche Grenzen gestoßen. Die räumliche Abbildung gerät eher großzügig – Orchester stehen mächtig weit aufgefächert, bilden aber durch den satten Klang eine stabile Einheit und werden in den obersten Lagen sogar sehr präzise und differenziert wiedergegeben. Kleinere Jazz-Besetzungen haben genau den Sound der legendären Standard-Aufnahmen dieses Genres, während aggressive Rock- und Popmusik vielleicht einen Hauch gutmütiger wiedergegeben werden, als es von den Interpreten geplant war. Über allem spannt sich aber die wirklich langzeittaugliche, opulente und organische Musikalität des durch und durch gelungenen „neuen“ CS-600.

Fazit

Der CS-600 ist ein würdiges neues Spitzenmodell der Dual-Plattenspielerfamilie. Ohne seine Wurzeln zu verleugnen, überzeugt er mit gutem Aussehen, pfiffigen Detaillösungen und nicht zuletzt mit einer exzellenten Klangqualität

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Kategorie: Plattenspieler

Produkt: Dual CS-600

Preis: um 1399 Euro

11/2014
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Datum 18.11.2014, 14:58 Uhr
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