Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Einzeltest: iFi iPhono


Die kleinen Details

Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 1
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Wenn man ein fast perfektes Kleinod wie die iPhono geschaffen hat, mit diesem Ausstattungsumfang,  untergebracht in einem so kleinen Gehäuse, dann könnte man sich eigentlich zurücklehnen –  nicht so die iFi-Konstrukteure, die bereits jetzt eine in fast allen Punkten verbesserte Version  auf den Markt gebracht haben

Wer den iPhono bisher noch nicht kannte: Es handelt sich hierbei um einen knapp 200 Gramm schweren Aluminium- Riegel, auf dessen einer Schmalseite gerade mal so zwei Buchsenpaare für die getrennten MM- und MC-Eingänge Platz finden – auf der anderen Seite gibt´s den Ausgang und einen Kippschalter für verschiedene Entzerrungen, dazu aber später. Die Oberseite zeigt drei LEDs, die die wichtigsten Betriebsarten anzeigen, aber wirklich interessant wird es an der Unterseite des kleinen Geräts. Hier bieten gleich drei „Mäuseklaviere“ eine Vielzahl von Anpassungsmöglichkeiten.

Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 2Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 3Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 4Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 5Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 6Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 7Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 8Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 9Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 10Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 11Phono Vorstufen iFi iPhono im Test, Bild 12
Da gibt es erst einmal die verschiedenen Verstärkungsstufen von 36 bis 72 Dezibel, zudem eine Bank an Wahlschaltern für die Eingangskapazität von MM-Tonabnehmern und die Eingangsimpedanz von MC-Systemen. Und schließlich sind da noch die umschaltbaren Entzerrerkennlinien – vier verschiedene RIAA-Kennlinien, sowie Decca und Columbia lassen sich einstellen. Die RIAA gibt es mit oder ohne Neumann-Konstante und die beiden Varianten jeweils mit oder ohne Subsonic-Filter. Der beigefügten Kurzanleitung ist zu entnehmen, welche Plattenlabel in welchem Zeitraum die infrage kommenden Schneidkennlinien verwendet haben – eine feine Sache für Besitzer historischer Aufnahmen, die zwar mit einer handelsüblichen RIAA irgendwie schon immer abspielbar waren, mit der korrekten Entzerrung aber eben doch in ganz neuem Glanz erstrahlen. Entsprechende Messungen finden Sie in unserem Testkasten. Thorsten Lösch, die treibende Kraft hinter AMR und ifi , hat das ursprüngliche Gerät, das wir in Ausgabe 4/2014 ausführlich besprochen haben, an entscheidenden Stellen weiterentwickelt: So wurde der Verstärkungsbereich noch einmal erweitert – laut Hersteller lässt sich das Gerät jetzt von 36 bis 72 Dezibel einstellen, was wir bei unseren Messungen nicht ganz erreicht haben. Dafür sind die beim Vorgänger schon sehr guten Werte für Fremdspannungsabstand, Kanaltrennung und Klirr noch einmal besser geworden. Der vom iFi angegebene Dynamikumfang von 106 Dezibel ist dagegen eher ein akademischer Wert, der in der Realität der Schallplattenwiedergabe eher nicht gefordert sein dürfte. Die RIAA-Entzerrung hat keine Negative- Feedback-Schaltung, sondern die CR-Variante, die allerdings eine sorgfältige Auswahl der verwendeten OP-Verstärker voraussetzt und – natürlich – auch ein cleveres Schaltungsdesign, um Verzerrungen über den gesamten Frequenzbereich konstant niedrig zu halten. Außerdem können die verwendeten OP-Amps direkt an den MM-Tonabnehmer gekoppelt werden, ohne dass am Eingang der Phonostufe Koppelkondensatoren eingesetzt werden. Auch für die Verstärkung der kleinen MC-Signale ist man nicht den einfachen Weg gegangen. Für die MC-Vorverstärkung setzt Lösch auf ein Pärchen komplementär geschalteter bipolarer Transistoren, die so ebenfalls keinen Koppelkondensator am Eingang benötigen. Eine solche Schaltung ist hoch empfindlich gegen Einstreuungen aus dem Netzteil und gegen hochfrequente Störungen, so dass auch hier erst eine sorgfältige Auslegung die bestmöglichen Resultate liefert. Aus diesem Grund wurde beim zweiten iPhono die Filterung der Spannungsversorgung noch einmal verbessert. Aus dem Gerät heraus ist ja dann auch Totenstille – allerdings muss sich das Netzteilkabel den Vorwurf gefallen lassen, dass in seiner Nähe befindliche Signalkabel und Elektronik durchaus hässliche Störgeräusche einfangen können – dem kann man aber mit der nötigen Sorgfalt begegnen. Aufgrund des Potenzials, das in der iPhono liegt, werden wir in unserer Schwesterzeitschrift KLANG+TON mal als Fingerübung ein „dickes“ Netzteil vorstellen. Ein neuer J-Fet-Chip in der Puffer-Ausgangsstufe reduziert gleichzeitig die Last für die gesamte Schaltung und ermöglicht es, sogar Geräte mit geringer Eingangsimpedanz an die iPhono anzuschließen. Der jeweils nicht verwendete Eingang wird einfach auf Masse gelegt und somit direkt stumm geschaltet, so dass das Signal des aktiven Inputs keinen Schalter durchlaufen muss. So gerüstet, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Und tatsächlich kann die iPhono 2 jene tiefe Schwärze und Ruhe generieren, die eigentlich nur den ganz großen Phonovorstufen vorbehalten ist. Vor diesem absolut ruhigen Hintergrund kann sich eine auf der einen Seite dynamikstarke, auf der anderen Seite sehr präzise Wiedergabe aufbauen. Die Anpassung an fast alle Arten von Tonabnehmern ist rasch vollzogen, so dass alle Systeme ihre Meriten voll ausspielen können. Und das ist schon eine Menge: Gerade, wenn man die Assoziation „dickes Gerät = tiefe Bässe“ nie so ganz aus dem Kopf bekommt, wirkt die die iPhono 2 fast schon schockierend gewaltig im Tiefsttonbereich. Die Dynamik setzt sich im Groben wie im Feinen fort: Ob das jetzt ein Synthie-Bass, eine angerissene Gitarrenseite oder ein Hi-Hat ist – jeder Anschlag sitzt perfekt, während das Ausschwingen keinerlei falsche Modulation oder Kompression zeigt. Insgesamt spielt die iPhono 2 noch eine Spur erwachsener und größer als das Vorgängermodell und hat endgültig den damals noch vorhandenen technisch-analytischen Ansatz hinter sich gelassen. Eines noch: So sehr ich auch die fantastische räumliche Abbildung und die phänomenale Auflösung, die die iFi mit einem modernen MC-System zu erzeugen imstande ist, genossen habe – mein heimlicher Favorit waren meine alten Decca-Aufnahmen, die ich mit der passenden Entzerrung mit einem fast ebenso alten Plattenspieler und System endlich „wie damals“ abspielen konnte.

Fazit

Gegenüber dem Vorgänger technisch noch  einmal verbesserte zweite Version  eines der vielseitigsten Phonovorverstärker überhaupt, der klanglich  vor allem an Charme zugelegt hat.

Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Produkt: iFi iPhono

Preis: um 569 Euro

4/2017
Ausstattung & technische Daten 
Garantie (in Jahren)
B x H x T (in mm) 68/28/152 
Gewicht(in Kg): 0,2 
Vertrieb WOD Audio, Nidderau 
Telefon 06187 900077 
Internet www.wodaudio.de 
Email: info@wodaudio.de 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 01.04.2017, 10:02 Uhr
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