Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Wharfedale Jade 7


Künftiges Kultobjekt

Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 7 im Test, Bild 1
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Seit 1932 gehört die britische Traditionsmarke Wharfedale zu den angesehensten und erfolgreichsten Lautsprecherherstellern am Markt. Diesen Ruf wollen die Briten mit ihrer brandneuen Top-End-Serie weiter untermauern, aus deren Mitte wir das Flaggschiff Jade 7 für einen ausführlichen Test orderten.

Wenn Wharfedale eine neue Lautsprecher-Linie ankündigt, werden Musik- und Filmfreunde wie auch der Mitbewerb hellhörig. So auch dieser Tage bei der Präsentation der neuen Jade-Serie, für deren Entstehung niemand Geringerer als Entwickler-Ikone Peter Comeau verantwortlich zeichnet, aus dessen Feder Boxenlegenden wie beispielsweise einer der besten Lautsprecher der Welt, die Mission Pilastro, stammt. Doch diesmal war die Vorgabe eine andere, denn die neue Serie soll die bestmögliche Klangperformance und ein ansprechendes Äußeres in sich vereinen, hervorragend verarbeitet sein und letztlich auch für weniger gut betuchte Musikfreunde erschwinglich sein.

Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 7 im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 7 im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 7 im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 7 im Test, Bild 5


Gehäuse


Oftmals unterschätzt, ist die Entwicklung des Gehäuses einer der wichtigsten Punkte beim Bau eines hochwertigen Lautsprechers. Stabil muss es sein, dazu fest verstrebt und möglichst wenige parallele Flächen aufweisen, um stehende Wellen im Innern zu minimieren. Was einfach klingt, ist alles andere als trivial, erfordert es doch einen aufwendigen Planungs- und Rechenvorgang, einen nicht zu unterschätzenden Materialaufwand und einen im Vergleich zu herkömmlichen Lautsprechern zeitaufwendigen und kostenintensiven „Veredelungsprozess“. Und während die Summe dieser Attribute bei den meisten Herstellern zu einem Schallwandler der obersten Preisklasse führt, erfreut sich das zur IAG-Gruppe gehörende Unternehmen der hauseigenen Holz-, Metall- und Chassisverarbeitung und somit deutlich geringerer Entwicklungs- und Produktionskosten. Also kein Wunder, dass Wharfedale beim Gehäusedesign der neuen Jade alle zuvor erwähnten Vorgaben mit höchster Akribie erfüllte. So ist die Jade 7 nicht nur mit einem nach hinten verjüngten und mit einem Netz an Innenverstrebungen bestückten Mehrschicht-Korpus ausgestattet, sondern verfügt außerdem über spezifisch zugeordnete Gehäuseabteile, in denen die fünf Treiber ihre Arbeit aufnehmen.

Technik


Damit wären wir auch schon bei der Technik, denn auch hier haben die findigen Audiospezialisten alle Register gezogen. So findet sich im obersten Stockwerk unseres Vier-Wege-Probanden eine ein Zoll messende Aluminium-Kalotte wieder, die als „Super- Tweeter“ dient und für die Wiedergabe aller Schallanteile ab 2,8 Kilohertz verantwortlich zeichnet. Direkt darunter, vor mechanischer Beschädigung von einem feinmaschigen Metallgitter geschützt, thront der knapp acht Zentimeter durchmessende Hoch-/Mitteltöner. Da der weiße Dreieinhalbzöller bereits ab einer Frequenz von rund 600 Hertz, also bis tief in den Mittelton hinein aktiv ist, und in diesem Bereich durch ein beeindruckendes Impulsverhalten glänzen soll, setzt Wharfedale hier auf ein Alu-/Zellstoffgemisch als Membranmaterial. Ein ähnliches Ziel verfolgte das britische Ingenieursteam bei der Entwicklung des 150 Millimeter durchmessenden Mitteltonchassis und der beiden 165er-Basseinheiten. Nur mit dem Unterschied, dass sich die Briten für dieses Trio eine völlig neuartige Membranbeschaffenheit erdachten, die den Namen Acufiber trägt. Dabei handelt es sich um eine neuartige Materialkombination, die die Impuls- und Reaktionsfähigkeit moderner Glas- und Kohlefasern mit den Dämpfungsmerkmalen eines flexibleren Matrixgewebes vereint und so die Eigenschaften besitzt, hochfest und zugleich extrem leicht zu sein, was dem Ideal der massefreien Schwingeinheit sehr nahe kommt. Abgerundet wird das gelungene und zugleich extrem wertige Gesamtpaket durch das highendig anmutende Bi-Wire-Terminal. Dank massiver und großzügig dimensionierter Schraubklemmen finden hier sowohl Bananas, Kabelschuhe oder auch unkonfektionierte Kabelenden größeren Querschnitts problemlos Anschluss.

Klang


Nach der ausgiebigen Untersuchung und dem zweitägigen „Warmspielen“ geht es für die Jade 7 nun endlich in den Hörtest. Hier wird schnell klar, dass die rund 1,18 Meter hohe Standbox diese Einspielphase auch benötigt, denn im Vergleich zur ersten Hörsession 48 Stunden zuvor zeigt sich das Duo bereits in den ersten Takten agiler und lebendiger. Dies wird besonders deutlich, als wir Loreena McKennitts „The Gates of Istanbul“ auflegen und von einer Raumabbildung überrascht werden, wie wir sie sonst eher selten zu Gehör bekommen. So zeichnet die Jade 7 einen jederzeit ausgewogenen Eindruck von Sängern und Instrumenten, während sie die Klangbühne in Breite und Tiefe so weit aufspannt, dass man fast den Eindruck hat, die Künstler befänden sich direkt in unserem Testraum. Damit nicht genug, denn die Jade 7 kann noch viel mehr. Dies beweist sie uns mit ihrer unglaublich präzisen Oberbassdarstellung, die die Grundtondynamik dieses Stücks perfekt reproduziert und unseren Hörraum mit funkensprühender Energie und Leben füllt. Inwiefern ihr dies auch in anspruchsvolleren Songs gelingt, wollen wir dann mit Filur feat. Pernilles Rosendahls „You and I“ wissen. Doch auch dieser Titel bringt unser Testduo nicht aus der Ruhe – im Gegenteil: So scheint die Jade 7 geradezu um eine Pegelerhöhung zu bitten, die wir ihr gerne gewähren. Und sollte jemand von der bisherigen Performance der beiden 37-Kilo-Boliden noch nicht überzeugt gewesen sein, so ist er es spätestens jetzt, denn die Agilität und Lebendigkeit, mit der das britische Vier-Wege-Paar nun zu Werke geht, ist einfach mitreißend. Mehr als das, denn die Impulsstärke und Spielfreude, die wir nun erleben, ist atemberaubend und liefert uns auch nach einem weiteren Dreh am Lautstärkeregler jede Menge Spaß. Und genau das ist es schließlich, was ein sehr gutes HiFi-Setup unserer Meinung nach leisten soll. Vielen Dank für diesen tollen Lautsprecher, Wharfedale!

Fazit

Seit Jahrhunderten gehört Jade zu den wertvollsten Kult- und Edelsteinen. Kein Wunder, dass Wharfedale gerade diese Bezeichnung für seine neue Top-End-Linie erwählte, war den britischen Entwicklern doch auch hier das Beste gerade gut genug. So imponierte uns das Flaggschiff nicht nur durch seine hervorragende Verarbeitungsqualität, Materialbeschaffenheit

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Wharfedale Jade 7

Preis: um 2600 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


8/2011
5.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Wharfedale Jade 7

Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 2.600 
Preis Ständer (Paar) Nein 
Vertrieb IAD, Korschenbroich 
Telefon 02161 617830 
Internet www.wharfedale.de 
Garantie (in Jahre) 5 Jahre 
Ausstattung
Ausführungen schwarz-hochglanz, schwarz-esche, kirsch, 
Abmessungen (B x H x T in mm) 273/1180/448 
Gewicht (in Kg) 37 
Bauart Aperiodic 
Impedanz (in Ohm)
Anschluss Bi-Wire 
Hochton 25 
Tieftöner 2 x 165 
Kurz und knapp:
+ präzise Grundtondarstellung 
+ sattes Bassfundament 
+ exzellente Raumabbildung 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Roman Maier
Autor Roman Maier
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Datum 04.08.2011, 11:28 Uhr
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Topthema: Feurig
Feurig_1706536121.jpg
High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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