Kategorie: Fernseher Ultra HD und 8K

Einzeltest: LG 65W7


Wandgemälde in OLED

Fernseher LG 65W7 im Test, Bild 1
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Ein Fernseher, der wie eine Tapete Bestandteil der Wandgestaltung ist: Diesem Ziel kommt LG mit seinem neuesten Clou, dem Signature-OLED-Modell 65W7, enorm nahe. Unsere Redaktion konnte erste Eindrücke gewinnen und einen vielversprechenden Kurztest durchführen.

Noch bevor die Markteinführung des neuen OLED-Meisterstücks „W7“ aus dem Hause LG in Europa gestartet ist, hatte unsere Redaktion die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild von dem „Wallpaper -TV“ zu machen. 

Bündig an der Wand


Hier kommt der erste UHD-Fernseher, der nur für die Wandmontage konzipiert ist, und das mit aller Konsequenz: Das 65 Zoll große OLED-Display des LG 65W7 wird flach anliegend an der Wandfläche montiert; einen Rahmen oder ein TV-Gehäuse hat der Hersteller weggelassen. LG setzt sattdessen auf Magnetkraft, um den Bildschirm an der Wand zu halten. Eine dünne schwarze Metallfläche, das sogennante Magnetic Bracket wird glatt an der Wand befestigt, das OLED-Display haftet anschließend magnetisch auf diesem Untergrund.

Fernseher LG 65W7 im Test, Bild 2Fernseher LG 65W7 im Test, Bild 3
Dadurch, dass es keine mechanischen Verbindungselemente gibt, ist die gesamte Konstruktion weniger als einen halben Zentimeter tief – flach und bündig wie nie! Bei Bedarf lässt sich (dank der ausschließlich magnetischen Verbindung) das Display einfach von der Wand lösen, indem man es von der Kante her abzieht. Platz für aufwendige Elektronik, Stromversorgung und Anschlüsse gibt es beim „Tapetenfernseher“ in der zugehörigen Lautsprechereinheit, die in diesem speziellen Fall weitaus mehr bietet als ein Soundbar. Denn LG hat beim W7 die gesamte Audio- und Videotechnik sowie die Netzwerktechnik in dieser zentralen Schaltstelle untergebracht, die nur über ein extrem dünnes, weißes Flachbandkabel mit dem Bildschirm verbunden ist. Auf einer weiß gestrichenen Wand wirkt das flache Kabel schon optisch relativ unauffällig, doch LG hat weitergedacht und ein Material gewählt, das auf die Wand geklebt und überstrichen bzw. mit Tapete beklebt werden kann. Zudem liegen dem W7 zwei verschieden lange Versionen des Verbindungskabels bei. Abseits vom TV-Betrieb kann der OLED als digitaler Hightech-Bilderrahmen genutzt werden, wobei der Bildinhalt mit Motiven einer gespeicherten Bildergalerie automatisch wechselt (wodurch Einbrenn-Effekte verhindert werden). Neben der 65-Zoll-Version, die voraussichtlich um 8.000 Euro kosten soll, ist auch ein 77-Zoll-Wallpaper-Display geplant. 

Neue Bildtechnik


Mit der ultraflachen Wandmontage führt LG gleichzeitig eine neue Generation von OLED-Displays ein. Die neuen Ultra-HD-Bildschirme werden zwar kein 3D mehr unterstützen, aber dafür mit einem neuartigen Kontrastfilter ausgestattet sein, der auch im ausgeschalteten Zustand für ein neutrales Schwarz und weitgehend reduzierte Spiegelungen sorgt. Im Betrieb ist damit ein enorm kontrastreiches und angenehm anzuschauendes (weil reflexionsarmes) Bild garantiert. An der Signalverarbeitung fürs Bild hat LG weiter gefeilt und nutzt bei der Ansteuerung des Displays nun noch umfangreichere Korrekturtabellen (Look-up Tables) als bisher, um perfekte Farben darzustellen. Des Weiteren bringt LG das Thema HDR (mit Dolby Digital, HDR10 und HLG) weiter nach vorne. Bisher ist Dolby Vision das einzige HDR-Verfahren, das dank dynamischer HDR-Metadaten die Kontraste und Helligkeitswerte für einzelne Szenen variabel anpasst, während das geläufigere HDR10-Verfahren die Bilddynamik für einen ganzen Film mit statischen HDR-Metadaten festlegt. LG setzt im W7 Dolby-Vision- Inhalte entsprechend der Original-Metadaten um. Für HDR10-Inhalte und HLG (Hybrid Log Gamma) geht der Hersteller einen innovativen Weg und fügt im OLED-Fernseher selbst dynamische Metadaten in den Datenstrom ein, um die Bildqualität zusätzlich zu steigern. Außerdem wurde der „HDR-Effekt“, mit dem Standard- Inhalte mehr Bilddynamik bekommen, überarbeitet. 

Erster Test


Im Rahmen eines Presse-Workshops war es möglich, anhand eines Mustergeräts ungestört einen mehrstündigen Kurztest einschließlich einiger Messungen durchzuführen. Die Ergebnisse der Messungen bestätigten die gesteigerte Leistungsfähigkeit der neuen OLED-Displays: Im HDR-Modus habe ich eine Weißfläche, die 10 % des ansonsten pechschwarzen Bildschirms ausfüllt, mit rund 750 cd/qm gemessen, wobei der erweiterte Farbraum in etwa dem DCI-P3-Standard entsprach. Damit erreicht der 65W7 eine deutlich höhere Spitzenhelligkeit als die 2016er-Modelle und übertrifft dank seines enorm tiefen Schwarzwerts die Anforderungen von „Ultra HD Premium“. Bei der Wiedergabe von Blu-ray-Discs und Full-HD-Testbildern zeigte der Wallpaper-TV ein sehr gutes Upscaling und eine lupenreine Farbwiedergabe nach dem HD- Standard ITU-Rec.709, natürlich mit dem OLED-typischen großzügigen Betrachtungswinkel. Ein reaktionschnelles, in Details weiterentwickeltes Web-OS-TV-System mit der Bezeichnung WebOS 3.5 macht die Handhabung als Smart-TV einfach. Um Features wie TV-Empfang, Aufnahmefunktionen und die Gesamtheit der Ausstattung zu beurteilen, wäre freilich ein ausführlicher Test in unserem Testlabor notwendig. Sobald die ersten Geräte in Deutschland verfügbar sind, werden wir so rasch wie möglich ein Muster ins Labor holen und intensiv unter die Lupe nehmen. 

Dolby an Bord


Der „Tapetenfernseher“ von LG ist sowohl mit Dolby Vision als auch mit Dolby Atmos ausgestattet. UHD-Filme mit Dolby Vision im Videosignal sind zwar derzeit allenfalls bei Streaming-Anbietern wie Netflix verfügbar, doch Dolby Vision könnte in Zukunft auch als Zusatz- Information auf der UHD-Blu-ray (neben HDR10) kodiert sein. Dolby Vision ist das leistungsstärkste HDR-Verfahren, das auch von Hollywood-Studios beim Mastering eingesetzt wird, um von einem Dolby-Vision-Master die veröffentlichten Versionen für Kinos, Blu-ray-Disc oder HDTV abzuleiten. Bei der Dekodierung von Dolby Vision in einem entsprechend ausgestatteten Fernseher werden dessen technische Leistungsgrenzen mit berücksichtigt, um immer den bestmöglichen Look zu erzielen. Timo Kunkel, Video-Entwickler bei Dolby, fasst das so zusammen: „Wenn man es mit Backen vergleichen möchte, liefert Dolby Vision keinen fertigen Kuchen, sondern das Rezept und die Anleitung. Im jeweiligen Endgerät wird daraus immer das bestmögliche Bild erzeugt.“ Bei unserem Kurztest konnten wir uns anhand von Filmausschnitten in Dolby Vision (unter anderem „Lego Movie“) von der überragenden Bilddynamik des brandneuen OLED-TVs überzeugen, die auch in dunklen Bildpartien noch Details zeigt. Für die Audio-Wiedergabe unterstützt der W7 Dolby Atmos, das den Sourround-Sound mit räumlicher Höhe bereichert. Im Betrieb fahren rechts und links Lautsprecher aus der Elektronik- Einheit nach oben, damit ein 4.2-Klangfeld erzeugt werden kann. Der Dolby-Atmos-Sound wird beim W7 ohne Einmessverfahren als virtueller Raumklang erzeugt, der bei etwa vier Metern Sitzabstand am besten gehört wird. 

Fazit

Mehr als ein Design-Gag: Der High-End-OLED-Fernseher 65W7 aus LGs „Signature“-Programm hat das Zeug, neue Maßstäbe zu setzen und fasziniert mit seiner bündigen Wandmontage. Wir sehen mit Hochspannung dem ausführlichen Test in unserem TV-Labor entgegen.

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Produkt: LG 65W7

7/2017
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Autor Herbert Bisges
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Datum 04.07.2017, 14:47 Uhr
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