Kategorie: Beamer

Einzeltest: JVC DLA-X5500W


Das Multitalent

Beamer JVC DLA-X5500W im Test, Bild 1
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Lange Zeit war es ruhig in der Projektor-Abteilung von JVC. Das ist glücklicherweise vorbei, neben dem auf der letzten IFA präsentierten DLA-Z1 mit nativer 4K-Auflösung und Laserlichtquelle für stolze 35.000 Euro hat man sich zudem entschieden, sich ausdrücklich um den Markt erschwinglicher 4K-Geräte zu kümmern. So liegt der neue DLA-X5500 mit knapp 4.500 Euro im wettbewerbsfähigen Rahmen, den Kunden wird´s freuen. Wir waren von dem, was geboten wird, mehr als angetan.

Der X5500 rundet die neue 4K-Reihe von JVC nach unten ab, der X7500 und der X9500 liegen preislich darüber, der X5500 ist indes der einzige von den Neuen, der außer in heimkinofreundlichem Schwarz auch in Weiß erhältlich ist. Aber der Reihe nach: Wie bei LCD-basierten Beamern üblich, muss man in dieser Preisklasse bezüglich der Auflösung noch gewisse Abstriche machen; so ist der JVC üblicherweise mit Full-HD-Panels ausgestattet, die dann per Pixelshift auf eine Auflösung zwischen 2K und 4K hochgepusht wird.

Beamer JVC DLA-X5500W im Test, Bild 2Beamer JVC DLA-X5500W im Test, Bild 3Beamer JVC DLA-X5500W im Test, Bild 4Beamer JVC DLA-X5500W im Test, Bild 5Beamer JVC DLA-X5500W im Test, Bild 6
Bis man bezahlbare 4K-Panels einsetzen kann, hat man sich bei JVC lieber Gedanken um die anderen Parameter gemacht, die ein anständiges UHD-Bild ausmachen, als da wären zum einen der erweiterte Farbraum, der nun das Farbsegel der Norm BT2020 abdecken sollte, und außerdem die HDR-Wiedergabe. Zweiteres ist gerade für Beamer, bei denen das Licht ja mehr als einmal reflektiert werden muss, bis es das Auge erreicht, nicht ganz trivial zu realisieren. 

HDR – knapp erklärt


Um es kurz zu machen: Da das HDR-Bild ja höhere Kontrastunterschiede als das herkömmliche SDR-Bild darstellen soll, gibt es idealerweise zwei Voraussetzungen, die ein Beamer oder Fernseher erfüllen muss. Das Schwarz (oder besser, die Abwesenheit von Licht) sollte tiefer sein bei gleichzeitig größerer Leuchtkraft (und zwar nicht nur bei Weiß). Nun bedeutet dies gerade für Projektoren einen Widerspruch, bei größerer Lichtstärke steigt normalerweise auch die Helligkeit in den dunklen Bereichen, weil sich das Streulicht nicht hundertprozentig scharf von den dunklen Bereichen trennen lässt; wo viel Licht ist, ist eben hier eher wenig Schatten. Die einzige praktisch realisierbare Möglichkeit einer HDR-Projektion ist aktuell eine höhere Lichtausbeute bei gleich bleibendem Schwarzwert. Mithin ein möglichst hoher nativer Kontrast, also ohne die adaptive Iris zu Hilfe zu nehmen, die ja den Kontrast deutlich höher schiebt, wenn es um den Wechsel von komplett hell nach komplett dunkel geht. Mit hohem nativen Kontrast konnten JVC-Beamer tatsächlich schon immer überzeugen, der aktuelle DLA-X5500 setzt hier gegenüber seinem Vorgänger, dem X5000, noch mal eine kleine Schippe drauf. 

Setup und Bildqualität


Der Weg zum Setup führt für gewöhnlich über das Menü, zumindest, wenn der Beamer einmal aufgestellt und zur Leinwand ausgerichtet ist. Gerade im Menü lässt der X5500 deutliche Spuren einer Überarbeitung erkennen, Schluss also mit der Routine beim Testen, zugegeben musste ich mich erst mal etwas einfuchsen. Die Menüstruktur ist jedoch schnell durchschaut und ebenso schnell konnte ich entdecken, dass der Neue mir viel Arbeit abnimmt: So erkennt er das Quellmaterial umgehend und stellt sich automatisch darauf ein, so geschehen mit dem HDR-Material, was wir vom Oppo UPD-203 (Seite 38) zuspielten. Ausgeliefert wird der JVC schon mit einem hervorragenden Preset; der Farbmodus steht auf natürlich, die Gamma-Einstellungen auf normal, die Lampe steht im hellen Standard-Betrieb. So könnte man den X5500 eigentlich laufen lassen, zudem er den flüsterleisen Betrieb von seinem Vorgänger, dem X5000, übernommen hat. Unsere Messung zeigt zudem einen erweiterten Farbraum, der sich bereits am BT-2020 orientiert. Mein Kollege Herbert Bisges, der einen Blick in den Testraum warf, konnte sich schon jetzt einen Kommentar von der Art „na, das sieht aber mal sehr ordentlich aus ...“ nicht verkneifen. Die Farbtemperatur liegt in dieser Einstellung bei 6800 Kelvin, mit leicht ansteigender Tendenz ab IRE 10 bis IRE 60, danach linear. Erst einmal ließ sich mit der Umstellung der Lampe in den Eco- Modus außer einem kaum noch hörbaren Lüfter eine leichte Erhöhung der Farbtemperatur ausmachen, allerdings nunmehr linear über den gesamten Helligkeitsbereich. Die Farbraumabdeckung ändert sich nur marginal und übertrifft nach wie vor den BT.709-Normfarbraum. Wie gut das Farbmanagement funktioniert, wird allerdings klar, sobald man den Farbraum, die Farbtemperatur und zudem noch den Gamma-Wert vorgibt, sinnigerweise in einem der drei speicherbaren User- Presets. Eine Einstellung auf den Normfarbraum BT.709 sowie die Farbtemperatur auf 6500 Kelvin lässt das dargestellte Farbsegel exakt auf die geforderten Werte zusammenschnurren, lediglich die Farbtemperatur liegt noch etwas hoch, die Messwerte zeigen einen leicht erhöhten Blauwert. Die Korrektur lässt den Weißpunkt exakt im D65- Quadrat landen, die Farbabweichungen liegen auf rekordverdächtig niedrigem Wert von unter 1. Die Gammakurve liegt ebenfalls auf dem eingestellten Wert von 2,2, besser geht’s kaum. Der JVC X5500 zeigt mit nur wenigen Handgriffen eine referenzverdächtige Performance.

Fazit

Der JVC X5500 bietet bezahlbare 4K-Auflösung, wenn auch nicht nativ. Was schwerer wiegt, ist die hervorragende Gesamtvorstellung, die man beim X5500 mit nur wenigen Handgriffen erreicht. Darüber hinaus bietet der JVC sämtlichen Komfort, den man in dieser Preisklasse erwartet. Wir sind allerdings gespannt, ob diese Leistung noch zu toppen ist, möglicherweise sogar aus gleichem Hause.

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Kategorie: Beamer

Produkt: JVC DLA-X5500W

Preis: um 4500 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


7/2017
4.5 von 5 Sternen

Referenzklasse
JVC DLA-X5500W

Bewertung 
Bild 60% :
Kontrast 10%

Farbwiedergabe 10%

Schärfe 10%

Geometrie 10%

Rauschen 10%

Bildruhe 10%

Praxis 15% :
Zoomfaktor 5%

Lüftergeräusche 5%

Betriebskosten 5%

Bedienung 15% :
Gerät 5%

Fernbedienung 5%

Menüs 5%

Ausstattung 5% :
Ausstattung 5%

5 von 5 Sternen

Verarbeitung 5% :
Verarbeitung 5%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis (in Euro) 4500 
Vertrieb JVC, Bad Vilbel 
Telefon 06101 4988-100 
Internet www.jvc.de 
Messwerte
Lumen (Lt. Hersteller) 1800 
Lumen (gemessen im eco-mode) 900 
Bildhelligkeit (bei 6500 Kelvin) ...schwarz/weiß 0.03/900 
ANSI-Kontrast 271:1 
Full-on- / Full-off-Kontrast 36000:1 
Ausleuchtung (in %) 97 
Betriebsgeräusch (0,5m/dB(A)) (in dB) < 30 
minimaler/ maximaler Abstand (bei 2m Bildbreite) (in m) 2.72/552 
Projektionsverhältnis/ Zoomfaktor 1,36~2,76 :1/2 
Gamma (D65) 2.2 
Abmessungen B x H x T (in cm)/ Gewicht (in Kg) 45.5/18/47/15.4 
Stromverbr. Aus/ Standby/ Betrieb –/< 0,3 W/350 / 270 (Eco) 
Lampenart/ Lampenleistung NSH 265W 
Preis Ersatzlampe 400 
Lebensdauer Lampe (in Std) standard/eco; Kosten pro Std (in cent) 4500 / k. A. /0.1 
Ausstattung
Projektionsprinzip 3xLCD, 0,7 Zoll HD D-ILA Chip 
Native Auflösung 1920 x 1080 (Bildformat 16:9), (eShift: 4096 x 2160) 
3D-Verfahren Frame Packing, Side-by-Side, Top & Bottom 
Anschlüsse:
...Video/ S-Video Nein / Nein 
...Komponenten/ SCART Nein / Nein 
...VGA/ RGB/ DVI/ HDMI Nein / Nein / Nein / Ja 
...Audio/ 12 Volt Trigger/ RS-232C Nein / Ja / Ja 
...Full HD Ja 
Motorischer Zoom/ Fokus Ja / Ja 
Rückpro/ Deckenpro Ja / Ja 
Trapezausgleich Ja /- 80% v, +/- 34% h 
Lens-Shift (manuell/motorisch) Nein / Ja 
Formatumschaltung 4:3-Schaltung, diverse Zoom-Modi 
Fernbedienung/ Beleuchtet Ja / Ja 
Signalkompatiblität 480p, 576p, 720p 60/50, 1080i 60/50, 1080p 60/50/24,3840 x 2160p 60/50/30/25/24, 4096 x 2160p 60/50/30/25/24 
Besonderheiten 1 HDMI HDCP 2.2, automatische Erkennung von HDR Content 
Preis/Leistung überragend 
+ hervorragende Bildqualität 
+ enorme Signalkompatibilität 
- Nein 
Klasse Referenzklasse 
Testurteil überragend 
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Thomas Johannsen
Autor Thomas Johannsen
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Datum 10.07.2017, 12:23 Uhr
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Topthema: Feurig
Feurig_1706536121.jpg
High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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