Kategorie: Beamer

Einzeltest: Sony VPL-HW10


Überflflieger

Beamer Sony VPL-HW10 im Test, Bild 1
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Es gilt nicht nur einen Ruf zu verteidigen, sondern auch im Preiskampf der Full-HD-Beamer ein Wörtchen mitzureden. Beide Ziele möchte Sony mit dem jüngsten Mitglied der VPL-Serie erreichen, dem VPL-HW10.

Nicht nur optisch konnten uns die SXRD-Full-HDBeamer von Sony in den letzten beiden Jahren aufgrund ihrer gefälligen Rundungen überzeugen, sondern gerade in der Performance. Das SXRD-Panel, dessen Vorteil das gegenüber LCD-Beamern engere Raster der Pixel ist, sorgte stets für sehr scharfe und detailgetreue Bilder mit einer hohen Leuchtkraft. Mittlerweile besteht die VPL-Serie von Sony aus insgesamt fünf Projektoren, von denen der HW10 das Einstiegsgerät darstellt und mit einem Preis von gerade mal 2.285 Euro lockt. Muss der Käufer für diese Investition auf typische Merkmale der Sony-Beamer verzichten, oder haben wir es hier mit einem ausgewachsenen Heimkinoprojektor zu tun? Unsere Redaktion geht dieser Frage mit Spannung nach.

Projektor und Technik

Da bei einem SXRD-Panel die LCD-Elemente nicht mit dem Licht der Lampe durchschienen werden, sondern über eine Reflexionsschicht unterhalb der Pixel das Licht zurückgesendet wird, kann die Ansteuerung der einzelnen Elemente ebenfalls von unten geschehen. Dies bewirkt, dass die Bildpunkte näher aneinanderrücken und das Pixelraster somit noch unauffälliger ist.

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Bei herkömmlichen LCD-Projektoren, deren Flüssigkristallelemente mit Licht durchleuchtet werden, ist die Spannungsversorgung im Rahmen um das Pixel herum angebracht – dies erfordert ein Mindestmaß an Abstand zwischen den einzelnen Bildpunkten. Ausgestattet mit der Bravia Engine II, die auch in Sonys TV-Geräten zum Einsatz kommt, wird in acht separaten Bereichen das Bild intern „getunt“. So verspricht Sony einen größeren Farbumfang, einen erweiterten Kontrast, weichere Bewegungen und sattere Schwarzwerte. Apropos Schwarzwert: Der HW10 wird mit einem Full-on-Full-off-Kontrast von 30.000:1 angegeben und liegt damit auf dem Niveau des VW60. Ebenfalls gleichstark ist die Helligkeit, die mit 1000 Lumen angegeben wird. Der erste sichtbare Unterschied im Vergleich zum VW60 betrifft das Gehäuse. Dieses ist nun in glänzendem Schwarz gehalten und hat eine runde Aussparung an der Front. Hier zeigt sich auch die erste relevante Einsparung: Sämtliche Einstellungen der Linse müssen nun manuell vorgenommen werden – Zoom, Fokus und Lens-Shift. Dieser wiederum lässt sich nun auch in horizontaler Ebene schneller verstellen, da beim VW60 noch ein Inbusschlüssel zur Hilfe genommen werden musste. Gleichzeitig wuchs auch die horizontale Bildverschiebung und liegt nun bei +/- 25 Prozent (vertikal: +/- 65 Prozent). Für weitere Änderungen muss man dann jedoch mehr ins Detail gehen. So liefert die Bravia Engine II nun eine Einstellungsmöglichkeit für MPEG-Rauschen, die wiederum in Blockrauschen und Moskitorauschen unterteilt ist und in jeweils drei Schritten von „niedrig“ bis „hoch“ justiert werden kann. Auch der Schwarzwert lässt sich nun beeinflussen und in zwei Modi, „hoch“ für eine stärkere Schwarzbetonung und „niedrig“ für eine geringere Betonung, voreinstellen. Selbstverständlich kann man beide Software-Eingriffe aber auch deaktiviert lassen. Auch der aus den bisherigen VPL-Beamern bekannte Panel-Abgleich zur Konvergenzkorrektur wurde dem HW10 implementiert. Hier, im Gegensatz zum High-End-Model VW200, wieder in der Variante, in der sich das Panel für Rot und Blau nur komplett horizontal und vertikal justieren lässt, nicht mehr anhand von über 200 einzelnen Punkten.

Setup und Bildqualität

Direkt nach dem Einschalten des HW10 fällt auf, dass er im Geräusch reduziert wurde. Sein Lüfter erzeugt laut Hersteller 22 dB im Eco-Betrieb, was uns noch eher konservativ angegeben erscheint, denn er ist wirklich kaum wahrnehmbar. Ebenso erstaunlich ist die bereits sehr gute Werkseinstellung. Mit geringfügigen Korrekturen entlocken wir dem Sony einen hervorragenden Graustufenverlauf und belassen den Farbraum in der Einstellung „Normal“.In dieser liegt Sony mit dem HW10 bei den besten Geräten seiner Zunft, lediglich die Grundfarbe Rot ist ein wenig Richtung Orange verschoben. Bei unseren Testbildern sieht man schnell, dass der Sony den Konkurrenten aus dem Hause Epson oder Mitsubishi vor allem seine höhere Grundhelligkeit voraus hat. Weiße Flächen strahlen einfach mehr. Dafür zeichnet er in dunklen Bereichen nicht ganz so perfekt durch. Generell sollte man auch bei dunklen Heimkinos die Gamma-Einstellung „1“ wählen und die Schwarzwertkorrektur ausgeschaltet lassen – nur so werden alle Details gezeigt und nichts wird verschluckt. Dass seine Farbdarstellung nahezu perfekt der Norm entspricht, sieht man vor allem bei der Wiedergabe von Hauttönen, die sehr natürlich erscheinen. Bei schwierigen Farbabstufungen, wie beispielsweise einem Himmel mit Abendrot, zeigen sich leichte Pixelunruhen.

Standard-PAL

Im Falle der Wiedergabe von „Dinosaurier“ greift die Iris des Sony zu stark ein. Das vermittelt in der schwierigen Eröffnungsszene zwar einen sehr knackigen Schwarzwert, verschluckt aber an den Rändern gegenüber einem HC7000 von Mitsubishi etwas länger Details – unabhängig von der Blendeneinstellung an sich. Dennoch: Der HW10 arbeitet besser als sein vormals doppelt so teurer interner Konkurrent, der VW60. Unglaublich ist es, wie leise die Iris ihre Arbeit verrichtet. Man muss schon mucksmäuschenstill sein, um sie akustisch wahrzunehmen. Da sie auch noch entsprechend schnell ist, werden extreme Kontrastsprünge von ihr mit Bravour gemeistert. Die von den Sony-Projektoren bekannte leichte Reflexionsumrandung des Chips ist auch beim HW10 dezent sichtbar; wenn man das Bild nicht auf die volle Leinwandgröße zoomt, sollte aber bei leinwandfüllender Projektion im lichtschluckenden Rahmen verschwinden. Übrigens ist der Sony VPL-HW10 trotz Sparmaßnahmen ein ganz hervorragender Verarbeiter von SD-Signalen. Sowohl Upscaling als auch De-Interlacing gelingen ihm mustergültig.

Full HD

Es ist immer wieder erstaunlich, zu was schon günstige Full-HD-Beamer heute in der Lage sind. Blurays werden vom HW10 mit einem erstaunlich hohen, subjektiven Im-Bild-Kontrast wiedergegeben, die schwarzen Cinemascope-Balken von Filmen im Format 2,35:1 sind praktisch nicht sichtbar. Ein Maximalkontrast von 13.333:1 und ein ANSI-Wert von 415:1 tragen zu diesem Eindruck sicherlich entscheidend bei. Dazu kommt der Vorteil der hohen Grundhelligkeit, der selbst im kalibrierten Zustand und im Eco-Betrieb mit 400 Lumen noch ausreichend ist für Leinwände mit einer Breite von 2,5 Metern. Lediglich im letzten Quäntchen Bildtiefe und Plastizität muss sich der HW10 dem HC7000 von Mitsubishi geschlagen geben. Wohlgemerkt bei einem über 1000 Euro geringeren Kaufpreis. Dieser hält den Sony übrigens nicht davon ab, 24p-Material ohne Fehl und Tadel darzustellen. Kameraschwenks werden Kino-like reproduziert und der HW10 ließ sich auch mit extrem schwierigem Material nicht aus dem Tritt bringen.

Fazit

Keine Frage, der VPL-HW10 von Sony ist ein ausgewachsener Heimkinoprojektor! In einigen Belangen gar besser als der teurere Bruder VPL-VW60 lassen sich die Sparmaßnahmen in Sachen Zoom/Fokus/ Lens-Shift sehr gut verkraften, denn die Bildperformance des HW10 ist ganz hervorragend. Für einen Preis von 2.300 Euro wird es für die versammelte Konkurrenz der nächsten Monate immens schwer werden, an ihm vorbeizuziehen.

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Kategorie: Beamer

Produkt: Sony VPL-HW10

Preis: um 2300 Euro

8/2009
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Autor Timo Wolters
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Datum 31.08.2009, 12:58 Uhr
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