Kategorie: 2.1-Surroundsets

Einzeltest: Genelec Syno 30+


Direktflug

2.1-Surroundsets Genelec Syno 30+ im Test, Bild 1
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Wenn ich mir meinen direkten Bekanntenkreis ansehe, fällt mir eins auf: Die Jungs stellen sich das Zimmer voll mit großen Monitoren und bunt leuchtenden Rechnern, doch der Klang bleibt häufig auf der Strecke. Das könnte sich schlagartig ändern, wenn mal einer von ihnen hört, wie gut Gaming-Sound tatsächlich klingen kann ...

Im letzten Jahr ging‘s langsam, aber sicher los und Aktivboxen wurden immer beliebter. Im Zuge dieser Entwicklung errang auch ein Lautsprecherspezialist höhere Beliebtheit beim „Consumer-Volk“, der sonst hauptsächlich im Profibereich tätig war: Der norwegische Hersteller Genelec. Dessen Studio-Gene stecken größtenteils auch in den Home-HiFi-Produkten und stellen somit eine sehr ernsthafte Alternative zu den günstigen Plastikdosen dar, die man seinem Computer sonst zur Seite stellt. Das in diesem Artikel vorgestellte „Syno30+“-System schickt sich sogar an, den im Wohnzimmer stehenden Boxen ernsthafte Konkurrenz zu machen. Zum Set gehören zwei vollaktive Kompaktboxen und ein dazu passender Subwoofer.

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Beide glänzen vom Stand weg durch die tolle Anfassqualität. Das liegt natürlich zum Großteil am Gehäusematerial, denn so ein Aluminium-Druckgussgehäuse ist nunmal extrem stabil und resonanzarm. Da kann man draufklopfen und die Kisten schütteln, wie man will, die Boxen wirken wie massive Stein brocken, die sich niemals erschüttern lassen. Gute Voraussetzungen also für die verbauten Chassis, denn die freuen sich natürlich, wenn sie in einer so massiven Arbeitsumgebung ihr volles Potenzial ausspielen können. Auch die Form des Lautsprechers hat eine einkalkulierte Funktion. Die abgerundeten Kanten verleihen den Kisten zum einen eine schnuckelige Optik, verschmieren auf der anderen Seite auch den akustischen Beugungseffekt, so dass die Frequenzgangfehler, die dadurch entstehen können, auf ein Minimum reduziert werden. Zur Not hat man zwar die eingebaute Elektronik, um derartiger Dinge Herr zu werden, doch ist es aus klanglicher Sicht immer besser, erst mal dafür zu sorgen, dass der Prozessor so wenig wie möglich zu korrigieren hat. Ganz getreu nach der Regel: Was Du physikalisch verbockst kannst Du elektrisch nie wieder glaubwürdig ausgleichen.

Bestückung



Die 8030 ist mit einem 19-mm-Metalhochtöner und einem 13-Zentimeter-Tiefmitteltöner bestückt, die sich die geschwungene Schallwand teilen. Angeschlossen wird sie per XLR-Buchse, ein entsprechendes Adapterkabel auf Cinch liegt der Packung bei, falls die Soundkarte den „Profianschluss“ nicht hat. So ein kleiner Hochtöner, der durch das Aktivkonzept schön tief getrennt werden kann, hat in Verbindung mit dem genau auf seine akustische Umgebung angepassten Waveguide riesige Vorteile hinsichtlich Abstrahlverhalten. Aufgrund seiner Größe bündelt er weniger stark als ein großes Exemplar und tritt untenrum in einem Frequenzbereich ins Geschehen, in dem der Tiefmitteltöner noch vollen Pegel leistet und seinerseits noch nicht in die Bündelung geht. Dadurch bleibt der Frequenzgang sehr ausgewogen, anstatt die sonst üblichen Einbrüche im Mittelton vorzuweisen. Auch muss das Rundstrahlverhalten als absolut mustergültig bezeichnet werden, denn die Box verliert unter Winkel fast keinen Pegel; selbst unter 45 Grad zeichnet sie einen Frequenzgang in den Messschrieb, den andere Boxen nicht mal axial hinbekommen. Beim Messen fiel außerdem der sehr beachtliche Tiefgang auf, der zeigt, dass man die 8030 auch ohne Subwoofer betreiben kann, wenn man es nicht zu laut angehen lässt. Besonders viel Luft dürfte sich im Innenraum der Boxen nicht befinden, schließlich musste noch Platz für einen Doppelmono-Verstärker sein. Das verlangt das Vollaktivsystem nun mal, denn anstatt mit klangschädlichen Kondensatoren und Spulen zu arbeiten, wird hier aktiv gefiltert. Soll heißen: Jedes Chassis bekommt hier seinen eigenen, perfekt auf das Chassis abgestimmten Verstärker zur Verfügung gestellt. Zwei mal 40 Watt pro Box sind absolut ausreichend, zumal die 8030 in der Regel sehr nahe am Hörer platziert werden, so dass Maximalpegel absolut kein Thema ist. Eines kann man fast immer über vollaktive Boxen sagen: Mit solchen Kisten sind Pegel möglich, bei denen eine Passivbox schon längst die weiße Flagge hissen würde. Dem zuträglich ist zudem die Hochpassfilterung der Satelittenboxen, denn das Signal, das sie vom Subwoofer zugespielt bekommen, hat erst ab zirka 100 Hz vollen Pegel. Unterhalb dieser Frequenz werden die Kompaktboxen entlastet, wodurch sie zum einen noch weniger verzerren und zum anderen noch viel lauter spielen, da sie von der Schwerarbeit im Tieftonbereich befreit wurden. Doch nun kauft man sich ein solches System ja kaum, weil man möglichst laut hören, sondern weil man den bestmöglichen Klang auf dem Schreibtisch haben will.

Klang



Eine Runde „Borderlands 2“ zocken hatte ich mir sowieso für einen Herbstabend vorgenommen, mit Genelec-Unterstützung sollte dabei neben der interessanten Optik des Games auch mal der Sound in den Vordergrund rücken. Die Explosionen und Schüsse werden von markerschütternden Bässen begleitet, die Sprachverständlichkeit ist enorm, so dass spielbegleitende Kommentare („Das habe ich jetzt genossen“) rüberkommen, als würden die Akteure mit im Raum sitzen. Die passende Einstellung per Dip-Schalter hatte ich recht schnell gefunden, auch wenn es natürlich verführerisch ist, ständig an den Dingern rumzuspielen.

Im Hörraum, frei aufgestellt und mit HiFi-gerechter Basisbreite hatte das kompakte Set zwar anspruchsvollere Ausgangsbedingungen, doch sah es mit Souveränität darüber hinweg. Es liefert zweifelsohne absolut HiFi-tauglichen Sound ohne jede Einschränkungen. Mehr noch: Es zeigt so manchen Standlautsprechern, wie man es richtig macht. Perfekte Raumabbildung, unbestechliche Linearität und absolut gnadenlose Spielfreude zeichnen es aus. Das können viele ganz dicke Brummer nur bedingt so gut wie dieses hübsche, weiße, kompakte Set, das sich völlig unauffällig im Wohnzimmer platzieren lässt und dort nur noch durch den sagenhaften klanglichen Auftritt in Erscheinung tritt. Der kompakte Subwoofer macht brav mit und trommelt auch ganz schön, bleibt stets sehr präzise und ebenfalls recht pegelstark. Das reichte mir persönlich jedenfalls problemlos, Pegelsüchtige sollten sich zwei Woofer hinstellen.

Fazit

Diesen direkten, unmittelbaren Sound, da bin ich völlig sicher, werden viele sehr zu schätzen wissen. Das Set hat zwar einen satten Preis, doch bekommt man dafür ein System, das qualitativ in seiner Größenklasse nur schwer zu toppen ist.

Kategorie: 2.1-Surroundsets

Produkt: Genelec Syno 30+

Preis: um 2400 Euro

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3/2013
4.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Genelec Syno 30+

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Bewertung 
Klang (50%) 50%

Bedienung(20%) 20%

Ausstattung (20%) 20%

Verarbeitung (10%) 10%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Audio Export 
Telefon 07131 26360 
Internet
Ausstattung Satelliten 1 x 19-mm-Metalkalotte, 1 x 13-cm-Tiefmitteltöner, Stereo-Verstärker mit 2 x 40 W, XLR-Eingang 
Ausstattung Woofer 1 x 20-cm-Tieftöner, 1 x XLR-Eingang, 3 x Cincheingang, 1 x XLR-Ausgang, 3 x Cinchausgang, Dip-Schalter für Bassanpassung 
Kurz und knapp exzellente Verarbeitung/detailreicher, neutraler Klang/Pegelfestigkeit 
Preis/Leistung sehr gut 
Klasse Referenzklasse 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 04.03.2013, 09:54 Uhr
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